Freitag, 20. Juli 2007

Dokuwas?

Es gibt viele Freizeitbeschäftigungen an diesen Hundstagen, zugegeben. Man kann 15 Minuten in der prallen Sonne brutzeln, bis einem halt die Rückenhaut bis zu den Oberschenkeln runterhängt. Man kann ins Schwimmbad flüchten, um sich in einem erfrischenden Cocktail aus Chlor, Sonnenöl und Kinderpisse zu suhlen. Oder man lebt den Hacker's Way of Life, schließt sich bei immerhin knapp unter 30° in seiner Wohnung ein und bastelt an seinen Computern herum.

Meinereiner beschränkt sich seit nicht allzu langer Zeit aufs Basteln an bizarren Betriebssystemen - "Linux" genannt, oder im speziellen Falle Kubuntu. Ich war ja bislang langjähriger Benutzer und Verfechter von Windows, hab mein ehemaliges Lieblings-Betriebssystem regelmäßig gegen böswillige Angriffe seiner Feinde - von mir "*ixer" betitelt (sollt die Pointe jetzt nur halbert eingefahren sein, bitte vertrauenswürdig einen EDV-Menschen konsultieren) - verteidigt. Wohlgemerkt: Ich hab sicher Besseres zu tun, als mich in einen Informatiker-Glaubenskrieg zu verzetteln, keine Frage. Aber wenn stets auf dem, womit du zuerst deine Noten und in weiterer Folge dein täglich Brot verdienst, herumgehackt wird...

Und dann wurde ich von meinem neuen Arbeitgeber praktisch zwangsbeglückt. Firmenweite Umstellung auf Linux. Hoi, war das ein Spaß, selbst bei den einfachsten Aufgaben alle drei Minuten oder alle fünf Mausklicks mit sperrangelweit geöffneten Augen und Mund vor dem Bildschirm innezuhalten: Verdammt, wie ging das nochmal!? (Vereinzelt brachen hauptamtlich weniger der Materie verfallene Kollegen sogar in Tränen der Verzweiflung aus - schmähohne.) Aber nachdem der erste Schock überwunden war, beganns mir immer mehr zu taugen. Herrlich, so viele Möglichkeiten mit diesem neuen Zeugs! Wieso hab ich jahrelang für Windows "bezahlt" (*muahahaha*), wos doch auch legal völlig gratis und viel besser geht?

Inzwischen hab ich auch privat umgestellt, auf PC und Notebook regiert nun der Pinguin. Der Teufel steckt allerdings wie so oft im Detail. Natürlich hab ich noch eine längere (Um)Lernphase vor mir, und natürlich rennt auch unter Kubuntu nicht alles wie ein Glöckerl. Immerhin bin ich beim Rippen von DVDs angelangt, da ich meinen Privatbestand an Silberscheiben (ich wiederhol mich: *muahahaha*) ganz gern auch unterwegs betrachten würde. (Sollte irgendjemand noch bis Anfang September einen einsamen, durch Österreich pilgernden Zugreisenden mit Notebook auf den Schenkeln, Stöpsel in den Ohren und Film vor den Augen erspähen, mag er mich ruhig grüßen. Ich beiße nicht - außer, ich krieg schon wieder keinen Empfang mit dem !&*§$ DVB-T-Stick.)

Fürs Rippen empfiehlt ubuntuusers.de ein Programm namens AcidRip, angeblich auch für den Anfänger gut zu gebrauchen. OK, ich installiers und starte es, worauf mich ein Bildschirm beglückt, wo ich Codecs, dazugehörige Options, Crop-Koordinaten, Scale-Größen etc auswählen oder gleich selbst eintragen darf. Himmel, ich wollte doch nur meine DVDs rippen, ohne vorher einen Kurs in Videokomprimierung bestehen zu müssen! - Aber es werden doch sicher auch auf der AcidRip-Homepage sachdienliche Informationen zu finden sein, wie man einfach nur mal schnell einen Film auf die Festplatte kriegt? Dachte ich zumindest...

"Documentation - You're joking right? The application *should* be obvious enough to not need documentation."

Dienstag, 17. Juli 2007

! (3)

Weisheit des Tages von meinem Vorgesetzten:

Ohne Grmpf kein Grml.

Samstag, 14. Juli 2007

! (2)

Über zwischengeschlechtliche Verständnisschwierigkeiten:

Immerhin sprechen Männer und Frauen fast die selbe Sprache.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Skandal!

StudiVZ verspricht 100%igen Datenschutz, tatsächlich kann aber jeder auch auf als privat markierte Fotos zugreifen. Und es wird kostenpflichtig, das hat mir ein guter Freund geschrieben. ORF verlost ausgerechnet am Tag des Klimawandels ein Auto. Und die Jugendlichen saufen immer mehr und immer früher.

Nein! Wirklich? Wie können die nur?! Früher hätts das nicht gegeben! Betrug, Verarschung, Skandal! - Ich könnt die Liste vielleicht noch ergänzen um den Punkt: Die Leute werden immer dümmer und glauben die abstrusesten Dinge immer schneller und immer unreflektierter. Aber sowas wär wohl nicht schlagzeilentauglich. (Obwohl, vielleicht sollt ich ernsthaft mal an eine Kettenmail zu diesem Thema denken...)

Man hört was von jemandem, der was bei der Bushaltestelle oder in einer der vor Niveau nur so strotzenden Gratiszeitungen aufgeschnappt hat. Man wird von täglichen oder zumindest wöchentlichen Kurzberichten, Kommentaren, Meinungen von "Experten für allerhand" häppchenweise bearbeitet. Und bitte der Herr Egon auf PulsTV wird doch nicht irren! Von den allesamt gleichlautenden Mails, die stündlich reintröpfeln, ganz zu schweigen. - Und schon gibts den Aufschrei der stumpfen Masse.

Gut, unsereiner ist ja jetzt auch nicht davon überzeugt, die Weisheit mit der Schaufel gefressen zu ham. Na gut, vielleicht ein bisserl schon. Aber was hindert - und ja, jetzt zerr ich wieder meine Standardklischeebilder ans Tageslicht - selbst Studenten, die ja zumindest innerhalb der heilgen Hallen der Alma Mater sehr wohl imstande sind, zitable von weniger verlässlichen Quellen zu unterscheiden, sprich: zu recherchieren, daran, ihre dort angewandten Kenntnisse auch im profanen Leben außerhalb des Hörsaales anzuwenden? Man braucht nämlich wider Erwarten nicht sub auspiciis promoviert haben, um herauszufinden, dass:

... Daten im Internet grundsätzlich nicht zu 100 % sicher sein können, und StudiVZ das auch nicht in diesem Wortlaut verspricht - andernfalls wären sie schlicht und ergreifend dämlich.

... StudiVZ zumindest laut deren Aussagen (also vorerst) nicht kostenpflichtig wird - aber Hauptsache, man schickt ohne unnötiges Ein- oder Zwischenschalten von Hirnmasse einen Hoax weiter, weil "es hätt ja stimmen können", und es is ja nur eine (weitere) Mail/PM, "die tut ja niemandem weh".

... der ORF an besagtem Klimaschutztag ein Hybridauto verlost. Gut, ist immer noch eine halbe Benzinschleuder, aber Straßenbahnen lassen sich halt so schlecht in die Gemeindewohnung liefern. (Und besser ein halber Beitrag zum Klimaschutz als garkeiner.)

Und zu den Jugendlichen... Ok, da muss ich dann doch selber den Pfad der nackten Zahlen verlassen und empirisch werden: Nein, mir ist leider nicht aufgefallen, dass sich im Gegensatz zu vergangenem Jahrtausend heutzutage vermehrt Jugendliche in der Gosse wiederfinden, wenn der Hahn dreimal gekräht bzw die Schnapsleiche selber dreimal gekotzt hat. Was mir allerdings sehr wohl aufgefallen ist: Es gab vermutlich zu diesem Thema noch nie eine dermaßen penetrante Hysterie in den Medien (und infolgedessen auch in der Politik), Sommerloch hin oder her. 54 % aller Befragten sind der Meinung, die Jugendlichen saufen heute mehr als früher? Interessant wärs wohl gewesen, man hätte noch vor zwei, drei Jahren eine gleichlautende Umfrage gestartet, um nun deren Ergebnisse miteinander vergleichen zu können. Der rate of manipulation wäre wohl beträchtlich ausgefallen.

Eine kleine Anekdote: Die Hobbyfußballliga, in der bis vor kurzem noch der FC Grashalm gespielt hat - jener Verein, zu dem ich mich mit stolzgeschwellter Brust zugehörig fühlen darf -, hielt alle 14 Tage verpflichtende Sitzungen ab, bei denen die jeweiligen Vereinsvertreter über Aktuelles und Zukünftiges informiert wurden. Die Präsidenten dieser Liga sind, sagen wir mal, sehr erdige Typen - ma könnt durchaus sagen: Originale. So kam es, dass sich der braungebrannte, goldketterlbehangene Vorgesetzte während einer dieser Sitzungen über die "Jugend von heute" auszulassen begann und garnicht mehr zu bremsen war: "Do spüüns a Mätsch, und nochhand kräulns olle ham. Da Schäf von da Kantin hot scho es Liacht odraht, frog i eahm, warum und wieso, sogt a ma: Wos soi i no offnlossn, kummt eh kana mehr eine. Wia mia no gspüüt hom, do is bittschen kana vua Fünfe in da Fruah hamgonga, wuascht, ob ma hackln miaßn oda net!"
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