Mittwoch, 29. Dezember 2010

Es wär schon fein, wenn zur Abwechslung mal was endgültig wäre...

Nicht nur Weihnachten ist ein bewährter Zeitpunkt, um über sein Leben nachzudenken. Auch sich bedrohlich nähernde, "runde" Zäsuren bieten willkommenen Anlass, einen Ausfallschritt aus dem gewohnten Trott zu machen und von der Seite zu betrachten: Wo steh ich jetzt, und - vor allem - wo steht meine Umgebung im Verhältnis zu mir?

Das Leben tendiert ja dazu, nicht sonderlich fair zu sein. Zumindest zu mir nicht. Da gibts doch tatsächlich Leute, die haben Freunde, mit denen sie nicht nur eine Windel geteilt haben, sondern tatsächlich nach wie vor eng verbandelt sind. Nun gut, ich will mich nicht mehr beschweren als nötig, schließlich besteht auch mein derzeitig innerer Kreis aus solchen und solchinnen, die bis zu einem Drittel meines bisherigen Lebens mehr oder weniger intensiv mit mir gegangen sind. Was ja durchaus sehr okay wäre, gäbe es nicht eine gewisse Fluktuation.

Mathematisch gesehen ist "Freundschaft(en)" ein nettes Liniendiagramm - als X-Achse die Zeit, als Y-Achse irgendwas... das lasst sich leider nicht so ganz fixgenau definieren, jedenfalls hats was mit räumlicher und seelischer Distanz zu tun. Und alle involvierten Personen sind Linien, die zuerst von irgendwoher links kommen und eine Weile durch die Gegend schlendern, sich dann einander annähern, plötzlich kreuzen. Manche gehen sofort wieder auseinander wie gleiche Magnetpole, manche teilen einen gewissen Zeitabschnitt, mäandern aneinander, die wenigsten gleichen sich an und werden eine Linie durch dick und dünn. Und irgendwann der Moment, da knirscht es im Gebälk. Erst ganz unmerklich, aber irgendwas ist anders. Ein kleiner Spalt bildet sich, die Linien driften auseinander. Manchmal kehren sie zum Ausgangsverhalten zurück und mäandern, aber die meisten werden von einer unsichtbaren Kraft erbarmungslos entzwei gerissen. (Nicht selten ist diese Kraft sogar ganz klar sichtbar, nämlich in Form einer weiteren Linie, aber das ist eine andere Geschichte...)

Das Paradoxon an der ganzen Situation ist: Je näher die Linien einander schon waren, desto ferner können sie einander noch werden. Was gestern noch kein Löschblatt trennen konnte, trennt morgen schon ganze Welten. Und dazwischen ein kleines Fragezeichen: Warum?

Donnerstag, 2. Dezember 2010

U4, bitte warten!

Heute mal zur Abwechslung nix von mir, dafür was viel Besseres:

Vor einigen Tagen begab es sich, dass die Linie U4 eine Störung hatte. Nichts Ungewöhnliches, möchte man einwenden. Diesfalls schon: Die Fahrgäste mussten in dem stromlosen Zug zwei Stunden ausharren, bis er von einer Diesellok in die nächste Station gezogen wurde. Normalerweise sollte bei einer derart langen Wartezeit das Kommando des Fahrers kommen, die Waggons innerhalb des Tunnels über die Fluchtwege zu verlassen. Sofern eben absehbar...?

Gerade das "absehbar" wird der wunde Punkt gewesen sein. Ich stelle mir die Situation etwa folgendermaßen vor:

Am Funk.

Leitstelle: Vier sechzehn für Zentrale kommen.
Zug: (krächz, schepper)
Leitstelle: Vier sechzehn, i vasteh ihna ned, kommen!
Zug: (blääp, pfeif, krach)
Leitstelle: Vier sechzehn, waun Se mi vastengan, bitte über Tedlefon kommen!

Einige Minuten später. Das Telefon läutet.

Leitstelle: Dleitstedle?
Zug: Jo, do vier sechzehn. Standort nahe Roßauer Lände. Mir haben keinen Fahrstrom nicht.
Leitstelle: Jo, vier sechzehn, des is uns bekannt. Es is ollas scho in Oarbeit, es geht glei weider. Maximal zehn Minutn!

Eine Viertelstunde später. Das Telefon läutet.

Leitstelle: Dleitstedle?
Zug: Vier sechzehn noamoi, es ist noch immer kein Fahrstrom nicht vorhanden.
Leitstelle: Jo, oiso... mir miassn no woatn, bis uns da Werkmaster Bescheid gibt, vurher kemma nix mochen. Eigentlich soit ma scho foahrn kennan, oba... najo, i gib Ihna Bescheid.

Noch eine Viertelstunde später. Das Telefon läutet.
Leitstelle: Dleitstedle?
Zug: Vier sechzehn wiederum, wia schau ma denn aus?
Leitstelle: Jo, oiso es wird no länger dauern, oba mir ziagn Ihna zruck mit an Hilfsfoahrzeug, es is ollas scho unterwegs. Waun S' des bitte aa denan Foahrgästn sogn. Wiederhörn.

Leitstelle ruft im Betriebsbahnhof an. Nach mehrmaligen Versuchen auf verschiedenen Klappen geht auch jemand zum Telefon.
Betriebsbahnhof: JO!?
Leitstelle: Serwas, Dleitstedle, Bresnitschek am Apparat. Du, mir brauchatn a Diesellok, doss ma von der Roßauer an Zug ausn stromlosen Däu zruckziagn.
Betriebsbahnhof: Zufoahrt is frei?
Leitstelle: Zufoahrt is frei, waun kenntsn do sei?
Betriebsbahnhof: I schau mi amoi um und gib eich glei Bescheid.

Zwanzig Minuten vergehen. Das Telefon läutet.
Leitstelle: Dleitstedle?
Betriebsbahnhof: Serwas, guade Nochricht. Mia haum an Foahra gfunden, er sitzt scho im Auto und is am Weg zu uns. Waun er do is, setzt er si glei eine und foahrt los.

Eine Viertelstunde später:
Betriebsbahnhof: Serwas, Seppl, daunk da schee, dossd da Zeid gnumma host. Foahrauftrog soit scho am Foahrzeug liegn, do host in Kodierer und in Wognpass... waunst wieda zruck bist, mödst di beim Diensteinteiler, i wea erm inzwischen sogn, er soi schaun, ob er da am 24. und am 31. frei gebn kau!
Fahrer: Nau, des is a leiwaunds Gegengschäft, do foahrt ma gern.
Beide: Jojo, dreißg Jahr bei da Partei zoin se scho aus...

Zehn Minuten später. Das Telefon läutet.
Betriebsbahnhof: JO!?
Fahrer: Seppl do. Heast, i find kan Foahrauftrog. Ohne kaun i ned foahrn.
Betriebsbahnhof: Jo, waaß i eh, i kimmer mi drum!

Zehn Minuten später wird der Fahrauftrag übergeben. Mit der noch dazuzuzählenden Fahrzeit sind also insgesamt locker zwei Stunden vergangen. Aber was sind schon läppische zwei Stunden bei jahrhundertelanger Erfahrung in der Personenbeförderung?


((c) User 95B, Forum der Fanpage der Wr. Linien)

Montag, 22. November 2010

! (57)

Wieder mal wird es Zeit, sich eine frische Festplatte zuzulegen, um den ganzen Datenwust samt Backup irgendwo unterzubringen. Meine Wahl fällt hierbei auf eine Western Digital WD20EVDS, als günstigster Lieferant hierfür hat sich laut geizhals.at redcoon erwiesen. Auf dessen Produktseite finden sich unter anderem (originalzitiert!) folgende

technische Daten :
- 8,9 cm (3,5 Zoll) interne Festplatte
- Kapazität: 2 TB
- Geschwindigkeit: 7200 rpm
- Datenübertragungsrate: 300 MBps (extern)
- Puffergröße: 32 MB
- mittlere Wartezeit: 4,2 ms
- der schlaue Kunde weiß: redcoon.com ist besser!
- Native Command Queuing (NCQ)
- IntelliSeek
- Preemptive Wear Leveling (PWL)
- SilkStream
- IntelliPark
- IntelliPower
- GreenPower Technologie


OK, man ist ja schon gewohnt, dass sowohl Hersteller, als auch Verkäufer oftmals Buzzword Bingo mit einem spielen. Aber das in obiger Auflistung "technischste" aller Daten beleidigt dann schon ein wenig meine spärliche Intelligenz...

(Wirds mich davon abhalten, dort einzukaufen? Hm. Nööö.)

Montag, 15. November 2010

Ein Drittel weniger

*klopfklopf*

Ähm... ja, bitte?
Grüß Gott! Ich hab da Ihren schicken Hobel vor der Tür stehen gesehen und...
Den Twingo?
Ja, genau! Schmuckes Kübelchen! Ich wollt Sie nur daran erinnern: Es warat dann jetzt schön langsam soweit.
Aha. Und wofür?
Naja, lesen Sie keine Zeitungen?
Hab ich mir beizeiten abgewöhnt. Also, wofür?
Sie wissen ja von den neuen Regelungen bezüglich Parkraumbewirtschaftung.
Ja. Naja. Vage.
Sie stehen mit Ihrem Twingo auf allgemeinem Wiener Grund.
Sag ma halt: am Straßenrand.
Richtig. Und da fehlt Ihnen schön langsam das Parkpickerl. Sie wissen ja, am 32. Dezember, höhö!
Was heißt Parkpickerl? Wir sind im 22ten! Sehen S' da irgendwo an Gürtel?
Verstehe, Sie sind nicht am laufenden. Also das neue Regierungsübereinkommen bezüglich Parkraumbewirtschaftung sieht vor, dass...
Bittschen wer SAN denn Sie überhaupt?
Ich? Ich bin Parkwatcher, von der neuen mobilen Truppe für...
Ahjo, oiso jetzan rennts aa scho herumschnorren wia de GISler??
Ja. Nein, das ist was...
Mir wurscht. Mir ziagn in zwaa Wochn aufs Land auße. Gerasdorf, gö? Hinta da Grenz. Pröllistan. Do hobts es goanix zum sogn!
Aber...
WIEDASCHAUN!!!
Also gut, DIE Runde geht an SIE. Aber seien Sie gewarnt: Das Parkpickerl kommt früher oder später auch zu IHNEN!

Freitag, 5. November 2010

π-zza

Unser Pizzalieferant bietet Pizzen in zwei Größen an. Groß und klein? Unsexy. Medium und large? Zu starbucks. Die Lösung: Single und Family.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage: Wie groß ist mein Magen? Geht da nur ein Single rein oder doch eine ganze Family? Und nicht zuletzt: Was bekommt man für welchen Preis?

Pizza kommt im quadratischen Karton. Das ist nur auf den ersten Blick unschön, schließlich kriegt man damit nicht nur die Quadratur des Kreises geliefert, sondern dazu auch jede Menge heißer Luft. Zumindest sofern man nicht allzu weit vom Hochofen entfernt wohnt. - Zweite Erkenntnis: Auch eine ganze Family kommt nur in einem einzigen Karton. Der hat immerhin eine Seitenlänge von 40 cm, die Single-Schachtel ist 8 cm kürzer (aber das gleich vier Mal).

Nimmt man jetzt an, dass in allen Himmelsrichtungen etwa 1 cm an Puffer draufgeht, kommt man auf Pizza-Durchmesser von 30 bzw. 38 cm. Da passt dann auch einiges an Auflage drauf, aber: Wieviel? Ich bin zwar kein Pizzologe, aber ich mutmaße mal, dass das Billigste an der Pizza der Teig ist. Dementsprechend dick ist auch der Rand - in unserem Fall etwa 2 cm. Sprich: Die tatsächliche Auflage spielt sich in einem Kreisdurchmesser von 26 bzw. 34 cm ab.

Eine Single-Pizza besteht also aus (r²π) 531 cm² Auflage und 176 cm² Rand, eine Family-Pizza aus 908 cm² Auflage und 226 cm² Rand. Erste Schlussfolgerung: Bei einer Family-Pizza erhält man verhältnismäßig mehr Auflage als Rand (Faktor 4 statt 3).

Der Klassiker, eine Margharita, kostet 5,90 als Single, 9,40 als Family. Hier ist die große nur unwesentlich billiger als die kleine (82,9 bzw. 83,5 Cent pro 100 cm²). Bei einer teureren Pizza (zB eine "Mediterrano" mit Tomatensauce, Käse, Tomatenscheiben, Prosciutto, getrockneten Tomaten, Oliven, Basilikum, Salami... wieso kostet die eigentlich so viel, wenn nur Paradeiser drauf sind? Wurscht.) isses umgekehrt - und auf doppelt so hohem Niveau (156,1 bzw. 155,6 Cent pro 100 cm²). Im Grunde kann man dann sagen: Wenn man den Rand wegschneidet und dem Hund oder dem Partner (in manchen Familys in Personalunion) verfüttert, rentiert sichs.

Welche jetzt besser in den Magen passt, lässt sich damit aber auch nicht zweifelsfrei feststellen. Schade eigentlich.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Firma, Baby!

Er sah auf die Uhr. Viertel 10. Montag Morgen. Das war wieder eine Woche, die nicht vergehen mochte. Er spürte seinen Magen. Ob das wohl ein beginnendes Geschwür...? Grund genug hätte er ja. Der Kollege von gegenüber lächelte freundlich. Wie er ihn hasste. Seit Jahr und Tag das gleiche beschissene Gesicht. Schnell wandte er seine Augen wieder zum Monitor. Er tippte zum Schein herum. "Na, Herr Hofmann? Wieder genesen?" Leck mich am Arsch. Nicht mal zwei Tage konnte man im Krankenstand sein, ohne seinen blöden Fragen ausgesetzt zu werden. "Ja, alles in Ordnung!" Irgendwann, dachte er, irgendwann laufe ich Amok. Und keiner wird wissen, warum. Halb 10. Noch einen Kaffee. Der Magen wurde nervös. Besser doch nicht. Eine Mail kam herein: "Das tut mir leid, mit deiner Frau." Mir nicht. "Kann ich irgendwas für dich tun?" Klar: Spiel für mich Lotto und gewinne. Steck mich auf eine Kreuzfahrt. Erleide mit mir Schiffbruch auf Pitcairn. Gründe mit mir eine Bäckerei in Adamstown. Zerschlage eine Vase auf meinem Schädel und telefoniere mit der britischen Botschaft, auf dass sie mir einen Rollstuhl schicken. Oder erschieß mich gleich, dann sparst du dir den Krempel. Vielleicht doch einen Kaffee.

Freitag, 1. Oktober 2010

! (56)

Die Donau besteht in Wien aus der braunen, der grünen und der Algendonau. Aber eine blaue Donau gibt es hier nicht.
Johann Strauss hieß mit zweitem Vornamen "Baptist". Genauso wie sein Vater.
Die Serie "Walker, Texas Ranger" war mehr oder weniger genau in jenem Interregnum im amerikanischen Fernsehen, als gerade kein Walker auch Präsident war.
Angeblich schneit es in Stadlau deswegen so ausgiebig, weil dort das Dampfkraftwerk steht und selbigen ziemlich vehement in die Luft schleudert. Das erklärt aber noch lange nicht den Wind in Breitenlee.
Auf Santorin heißt der Wind "Meltemi" und ist fast eine Touristenattraktion. Ob Turin auch einen Stadtheiligen hat, der nicht "Agnelli" heißt?

Montag, 13. September 2010

ÖBB olé!

Derzeit werden wir bei der ÖBB-Fahrplanabfrage mit einigen dubiosen Serveranfragen konfrontiert. Konkret schaut das so aus, dass bei der Schnellabfrage auf der ÖBB-Homepage in der URL eine zeitlang ein Dummy-Parameter mitgegeben wurde, der mittlerweile halt produktiv benötigt wird und in seiner Dummy-Form auf der ÖBB-Homepage eigentlich auch schon entfernt wurde. Womit wir natürlich nicht gerechnet haben: In der Zwischenzeit haben sich Lustige aus Australien, Schweden, Korea, Japan, Deutschland, der Schweiz usw die "alte" Abfrage von der ÖBB-Homepage kopiert, und somit kommt dieser Dummy-Parameter nun frisch fröhlich weiterhin Tag für Tag bei uns herein. Stört uns eigentlich nicht wirklich - die, die den Parameter mitschicken, landen mit ihrer Abfrage halt zukünftig im Nirwana, weil dieser Parameter, wenn er richtig angewendet wird, dafür sorgt, dass die Abfrage zum vorgesehenen Server kommt, und mit dem Dummy-Parameter eben kein gültiger Server erreicht wird.

Was meinen Kollegen zu dem - muss ich neidvoll anerkennen - genialen Bonmot veranlasst hat: Oft kopiert, nie erreicht.

Donnerstag, 9. September 2010

Relax!

Nachdem ich jetzt ein paar Tage daheim war, hat sich eine unbändige Faulheit derart in mir breit gemacht, dass mein Maßstab für ein bequemes Leben schon deutlich jenseits der Paschagrenze geflohen ist. Da hab ich also mein Heimnetzwerk, meine zweieinhalb Computer und meinen Laptop, garniert mit dem Firmennotebook, welches meinem Urlaub unbedingt beiwohnen wollte, sodass ich dann nicht umhin konnte, es an meinem letzten Arbeitstag mit heim zu nehmen. Und jetzt sind wir also - abgesehn von den eineinhalb PCs einen Stock tiefer - zwei Notebooks und ein Server auf engstem Raum im und beim Bett, nämlich ich mit dem einen Laptop am Schoß, der zweite Laptop in etwa eineinviertel Meter Entfernung und der Server einen halben Meter weiter. Und im Laufe der Zeit ist das Heimnetzwerk auch um einiges komfortabler zu bedienen geworden. Ich stehe nicht mehr auf, um den eindreiviertel Meter entfernten Server einzuschalten. Ich tippe in den Laptop ein "wake-primergy", und schon machts Klick!, und der Server bläst frohgemut zum Marsch in seinen Lüfter. Und der Firmenlaptop hat natürlich auch sein Einsatzgebiet gefunden: Da er um einiges performanter als mein brustschwaches Eigenmodell ist, spielt er mir die DVDs und aufgezeichneten TV-Sendungen ab, während ich mit meinem Schoßbesetzer surfe oder sonstigen Blödsinn mache. Und diesen eineinhalb Meter entfernten Laptop greife ich klarerweise auch nicht persönlich an - da müsst ich mich ja aufsetzen! -, sondern bediene ihn mit VNC, einer Fernwartungssoftware, mit der ich das Bild von dem auf meinen Schoß herhole. Ja, konsequenterweise müsste das eigentlich "Nahwartungssoftware" heißen. Aber jetzt hab ich ein Problem: Der Videoabspiellaptop steht ein bissl suboptimal schräg da. Gibts nicht endlich mal eine Fernverschiebungssoftware?

Sonntag, 29. August 2010

Mea culpa

Es tut mir leid. Ich weiß. Hab aber früher auch schon...? Ja. Naja, aber... Okay, stimmt. Ich hab halt momentan net so viel Zeit. Ohja. Nein, für anderes auch nimmer so viel. Du weißt ja, Familie und so. Ja. Naja, fortgehen schon, aber... Geh, das stimmt ja nicht, zum Beispiel vor a paar Monaten überhaupt keiner! Ohja, das weiß ich ganz genau, das solltest dir eigentlich auch gemerkt haben. Ja, ich mach ja eh schon, reicht dir der nicht? Jo mei, isses halt ein Meta-Posting, aber mehr fallt mir halt momentan nicht ein. Ja, werd ich machen, wenn mir wieder was einfallt. Versprochen.

Montag, 19. Juli 2010

00

Dringend. Knoten rein. Hilft nix. Schnell. Juchu, die zwei Buchstaben! Pfeil nach links. Schneller. Durch die Tür. Gang. Langer Gang. Mist. Schneller. Noch eine Tür. Aha, Mannderl und Weiberl. Uh, falsch. So. Auweh, noch eine Tür. Gang. Langer Gang. Mist. Pfeil nach rechts. Schneller. Was steht da? Pissoir oder Rest. Verdammt. Tür. Dringend. Gang. Mist. Schneller. Was steht da? Unter 1,80 und über 1,80!? Verflucht. Nachrechnen. Tür. Gang. Zu spät.

Mittwoch, 30. Juni 2010

! (55)

With 60 degrees Celsius built a nice equilateral triangle.

Dienstag, 1. Juni 2010

! (54)

Das Tropfen des Hahns.
Das Knirschen des Zahns.
Das Ticken der Uhr.
Das Tippen auf der Tastatur.
Der Türe Knallen.
Des Mülles Fallen.
Des Nachbarn Trampeln.
Des Kollegen Hampeln.
All das und noch viel mehr
geht mir am Senkel, und zwar schwer!

Montag, 31. Mai 2010

! (53)

Kaum ist das Urlaubsgeld am Konto, kriechen auch schon die Geier aus ihren Löchern:

Mein steinreicher Freund, bitte nimm - wenn es sich ausgeht - am Heimweg beim Bäcker oder so eine Milch mit, wir haben keine mehr.
Das wäre nett, mein steinreicher Freund!
Du bist ein lieber steinreicher Freund!
Schade, dass ich nicht bald Geburtstag hab.
Ich könnte mir sonst einen Ring mit Juwel wünschen von meinem steinreichen Freund.
Aber dein Sohn hat bald Geburtstag.
Er wünscht sich einen Ring mit Juwel von seinem steinreichen Papa.
Schön, dass ich nur eine Milch will! ;)

Mittwoch, 26. Mai 2010

! (52)

Laut der Facebook-Gruppe "Unnützes Wissen" beträgt die durchschnittliche Ejakulationsgeschwindigkeit 44,8 km/h. Also bitte aufpassen in verkehrsberuhigten Zonen!

Mittwoch, 12. Mai 2010

! (51)

Zwei Jahre war ich nicht mehr Radfahren, vielleicht auch drei. In der Zwischenzeit hab ich meinen Führerschein gemacht und kurve nun auch schon seit gut eineinhalb Jahren vierrädrig und benzingefüttert durch die Gegend. Montag hab ich mich nun endlich dazu durchringen können, die Räder zum überfälligen Service zu bringen. Heute hab ich sie dann abgeholt und bin also zum ersten Mal seit dem letzten Mal auf einem fahrenden Rad gesessen. Man möchte garnicht glauben, wie irritierend das sein kann, wenn man sich einer roten Ampel nähernd einen Gang runterschaltet und sehnsüchtigst auf die Motorbremse wartet...

Dienstag, 11. Mai 2010

Nekrolog

Du, Herbert... schlafst noch?
Jetzt nimma.
Hm... ich weiß nicht, ich trau mich nicht.
Wos denn?
Na... weißt eh. Die Wahnsinnige da draußen.
Geh bitte. Wos is mit ihr?
Das fragst du noch? Nachdem sie Onkel Erwin am Gewissen hat?
Nojo, des woar hoit a Pech. Wos rennt der aa am hölllichten Tog draußd ummanaund.
Würd ich ja auch nicht. Aber ich hab Hunger.
Heast, du konnst jo net olle poar Tog an Hunga hom! Wos is mitm Luach von vuagestan?
Die paar Körner? Die passen ja gerade mal in den ersten Magen. Was ist mit dem Rest?
Mah... Net sog, i soi da wos hoin.
Naja... Du bist schon ein bissl flinker als ich.
Und wonn de Oide allanich daham is? Da Hawara is sicha no in da Firma.
Musst halt noch flinker sein.
Waaßt wos? Roin konnst wen ondan.
Herbert, du hast geschworen, du wirst mich immer versorgen, in guten wie in...
... schlechten Zeiten. Owa von
sooo schlechten hot kana wos gsogt. Schau, i zaag da wos.
Was denn? Hast du eh links und rechts geschaut?
Du bist frank a feigs Hendl. Schau her, do is weit und breit nix.
Herbert, das ist nicht so klug. Was ist wenn sie hinter dir... oh Gott, hinter dir, Herbert! HEEERBEEERT!!!


Stunden später:

Schatz, ich hab heut wieder einen Tausendfüßler oder sowas "gesehen"...
Na geeeh, hättest ihn net einfach nur rausschmeißen können?!

Montag, 3. Mai 2010

Darwin light

Bei Wühlmausjagd schwer verletzt
Ein 53-jähriger Völkermarkter hat sich am Sonntag beim Aufstellen einer explosiven Wühlmausfalle schwer verletzt. Der Treibsatz zündete zu früh.

Metallbolzen bohrte sich in rechte Hand
Der 53-Jährige wollte in seinem Gemüsegarten eine Schussfalle gegen Wühlmäuse aufstellen. Bei Hantieren mit dem Gerät zündete der Treibsatz, der Metallbolzen drang dem Mann in die rechte Hand.

Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der Verletzte mit der Rettung in das UKH Klagenfurt gebracht.
- Quelle: http://kaernten.orf.at/stories/440147/

Demnächst in diesem Theater: Der kindersichere Gelsen-Laser, Schneckenfrei mit Salpetersäure und Rasen sprengen für Dummies.

Freitag, 30. April 2010

! (50)

"Herzlich Willkommen bei (...)! Dieser Anruf kostet 1,36 Euro pro..." *aufleg* - Scheiße...

Donnerstag, 22. April 2010

Im Wandel der Zeit

Quelle: http://steiermark.orf.at/stories/437745/

davor:

83-jährige Lenkerin schlug und biss Polizisten
Eine 83-jährige Pkw-Lenkerin hat am Mittwoch in Diemlach (Bezirk Bruck an der Mur) zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle geschlagen und gebissen. Die 83-Jährige war ohne Führerschein unterwegs.

83-Jährige hatte keinen Führerschein
Die zwei Polizeibeamten wollten bei der 83-Jährigen eine routinemäßige Verkehrskontrolle durchführen. Die 83-Jährige konnte keinen Führerschein vorweisen - die Polizisten nahmen ihr daraufhin die Fahrzeugschlüssel ab und untersagten ihr weiterzufahren.

Biss in die linke Hand
Das passte der 83-Jährigen anscheinend nicht: Sie biss einem Polizisten in die linke Hand und schlug auf die Polizeibeamtin ein; beide Beamten wurden durch die Attacken leicht verletzt.

Wegen Widerstandes angezeigt
Die Polizisten nahmen die Pensionistin fest und ließen sie von einem Arzt untersuchen. Nach den Einvernahmen wurde die 83-Jährige wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt angezeigt.

Ihr Führerschein wurde ihr entzogen, nachdem sie wegen eines Verkehrsdeliktes angezeigt wurde - dieses Strafverfahren läuft noch.


dazwischen:

Der Autor hat vergessen,
mjerry, vor 2 Minuten
darauf hinzuweisen, dass die 83-Jährige 83 Jahre alt war. Das sollte man bei einer 83-Jährigen aber nimmer vergessen! Wer weiß denn sonst, dass die 83-Jährige 83 Jahre alt war?


kurz danach:

83-jährige Lenkerin schlug und biss Polizisten
Eine 83-jährige Pkw-Lenkerin hat am Mittwoch in Diemlach (Bezirk Bruck an der Mur) zwei Polizeibeamte bei einer Verkehrskontrolle geschlagen und gebissen. Die Frau war ohne Führerschein unterwegs.

Frau hatte keinen Führerschein
Die beiden Polizeibeamten wollten bei der 83-Jährigen eine routinemäßige Verkehrskontrolle durchführen. Die Frau konnte keinen Führerschein vorweisen - die Polizisten nahmen ihr daraufhin die Fahrzeugschlüssel ab und untersagten ihr die Weiterfahrt.

Biss in die linke Hand
Das passte der Lenkerin anscheinend nicht: Sie biss einem Polizisten in die linke Hand und schlug auf die Polizeibeamtin ein. Beide Beamte wurden durch die Attacken leicht verletzt.

Wegen Widerstands angezeigt
Die Polizisten nahmen die Pensionistin fest und ließen sie von einem Arzt untersuchen. Nach den Einvernahmen wurde die 83-Jährige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt.

Der Führerschein war ihr entzogen worden, nachdem sie wegen eines Verkehrsdelikts angezeigt worden war. Dieses Strafverfahren läuft noch.


Vom Volksschüleraufsatz zur Unterstufenmatura.

Mittwoch, 21. April 2010

Fabelhaft

Wenn in der Firma der Magen zum knurren anfangt - und das tut er andauernd, aber irgendwann ist auch amal die Naschlade leer -, gibt es keine großartigen Alternativen. Man kann sich beim Billa mit einem reschen Leberkässemmerl versorgen. Man kann die Eurest-Kantine im Haus aufsuchen. Oder man geht zum Fabelhaft.

Nun ja, wie sie auf den Namen gekommen sind, ist mir schleierhaft. Gut, das Essen dort ist durchaus bekömmlich, keine Frage. Aber wenn man schon mit Elativpartikeln herumwirft, wär doch wenigstens ein Priselchen Wortwitz angebracht - wie beispielsweise bei der Wunderbar. Egal. Was dort jedenfalls fabelhaft ist, ist die Speisekarte:

gebratenes schweinskotelett an buttergemüse und reis
gekochtes schulterscherzerl vom rind, an dillfisolen und rösti
hühnerkebap mit zwiebel, tomaten und gurken im fladenbrot an knoblauchrahm
bratwürstel an sauerkraut, spiegelei und serviettenknödel
gegrillter meeresfrüchtespieß mit fenchel, an currysauce und basmatireis


Aufgefallen? Nicht die Kleinschreibung - wenn sie unbedingt ihre Speisen diminuieren müssen, dann mögen sie das meinetwegen tun. Nein, es ist dieses kleine "an". Man möge im obigen Kartenauszug jedes "an" durch ein "mit" ersetzen - es tät sich genau garnix ändern. Aber es klingt so gut. Es klingt edel. Es klingt nach Nouvelle Cuisine. Und es verändert die Bedeutung. Unlängst bin ich etwas schief angeschaut worden, als ich reklamiert hatte, dass meine Piccata milanese auf den Nudeln lag - und nicht sauber an, also neben den Nudeln, wie es mir eigentlich von der Speisekarte versprochen wurde. Wenn sie meinen, besonders fein klingen zu wollen, sollten sie eigentlich auch die daraus resultierenden Spitzfindigkeiten vertragen können.

Dienstag, 20. April 2010

! (49)

Kleine Kinder haben oft Schnackerl. Ich hatte grade einen Schneckerl - peinlicherdings in einem für die Firma verfassten Doku-Text:

... und besteht aus folgende Daten

Montag, 19. April 2010

Samstag, oder: Der Unvollendete

Ein Textfragment von Dezember 2007 (oder noch früher; die Datei trug das Änderungsdatum 2007-12-17). Ein Wehklagen eines Außengebliebenen, das nicht viel von seiner Aktualität eingebüßt hat.

Samstagabend, daheim. Keiner hat Zeit – oder besser: keiner, bei dem nicht von vornherein schon klar war, dass er seinen Samstag mit seinem Partner verbringt. Oder keiner will sich Zeit nehmen. Wo sind die guten, alten Zeiten hin? Damals, als man ohne mit der Wimper zu zucken zumindest dreimal wöchentlich auf jeden Fall 300 Schilling – oder nachher 30 Euro – zum Fenster rausgeschmissen und in hochprozentiges Anlagegut investiert hat, und der Samstag nicht irgendein Tag war, sondern ein Feiertag, an dem es garnicht denkbar gewesen wäre, in seinen eigenen vier Wänden zu versauern. Als zwar auch schon manche Pärchen Pärchen waren, aber immerhin noch so weit nicht angerostet wie jetzt, immerhin noch für jeden Spaß zu haben, Hauptsache er ist teuer, berauschend und man hat länger was davon, wenn man nicht die Kloschüssel trifft. Nicht mehr jetzt. Mittlerweile ist der Samstag lediglich ein Puffertag zwischen dem Freitag, an dem jedem von der Woche ermattet die Augen spätestens um 10 zufallen, und dem Sonntag, der eigentlich auch nur insoweit taugt, als der darauffolgende Montag schon grinsend beim Fenster hereinlugt. Mittlerweile sind fast schon die katholischen Feiertage in der Überzahl, verglichen mit jenen Feiertagen, an denen man wieder mal eine zünftige Runde zusammenbekommt, die verlässlich erscheint und nicht schon wieder geht, bevor sie überhaupt gekommen ist. Treffen zu vereinbaren gerät zu einer organisatorischen Meisterleistung, die jeden Tourplan umhertingelnder Bands in den Schatten stellt. „Na ich weiß nicht, da muss ich zuerst sie/ihn fragen...“ - wenn man am selben Tag noch einen Anruf erhält, kann man sich den Tag rot im Kalender markieren. Rückruf bei Nichterreichbarkeit? SMS beantworten? Wozu? Der wird doch eh merken, wenn man nicht kommt! Professor Elmayer könnte wochenlang Seminare über „Sitte und Anstand im 21ten Jahrhundert“ restplatzlos füllen.

Dienstag, 13. April 2010

! (48)

A: und, morgen fortgehn?
B: eher nicht, bin total verkühlt. schnupfen, kopfschmerzen, die ganze palette.
A: auweija. na dann krone dich aus.
B: hä?
A: ups... ich verwechsel immer krone und kurier.

Freitag, 9. April 2010

! (47)

Schatz, darf ich dir meinen Schwager vorstellen?

Mittwoch, 7. April 2010

Von Nummern und Beträgen

Unlängst bin ich umgezogen. Der neue Vermieter war gleich so nett, den alten darauf hinzuweisen, dass er mir die Post nachschicken soll. Daraufhin hat der alte Vermieter die alte Hausnummer runter- und eine neue raufgeschraubt. Aber das war kein Problem, der Postler wusste ja, was er tun soll. Und weil ich so ein treuer Mieter war, durfte ich dem alten Vermieter noch zwei Monate lang die reine Miete ohne Betriebskosten zahlen - mehr oder weniger freiwillig, aber es stand so im Vertrag, also ließ ich halt die Zähne knirschen. Im dritten Monat wurde mein Konto nochmal um die alte Miete erleichtert. Bissl stutzig wurde ich schon, aber nachdems mir nicht ausreichend weh tat und ich grade andere Sorgen hatte, dachte ich mir, vielleicht hab ich mich bei den Monaten verzählt, und die würden schon wissen, was sie tun. Ein Monat später das selbe Mirakel. Gut, dachte ich, ruf ich mal beim alten Vermieter an, der Irrtum wird sich ja klären lassen. Falsch gedacht: Der alte Vermieter wies mich darauf hin, dass ich das alte Haus ja noch hätte benutzen können, auch wenn es bereits seit meinem Auszug leer stand, alle Schlüssel zurückgegeben waren und ich mittlerweile ganztags woanders wohnen würde. Aber ich könnte ja per heute kündigen, selbstverständlich mit zwei Monaten Kündigungsfrist.

Wem das wie ein spanisches Dorf mit zwei Bahnhöfen vorkommt, der hat nicht Unrecht. Aber das Ganze ist mir, umgelegt auf Handyverträge, heute passiert: Eine Rufnummer vom alten zum neuen Anbieter portieren lassen heißt nicht automatisch, dass der alte Vertrag gekündigt wird. Ich hätte ja die Orange-Ersatznummer (von der ich nichtmal was wusste) noch verwenden können. Toll, so eine Nummer ohne SIM-Karte. Wenn man da bloß keine Orangenallergie bekommt...

Dienstag, 6. April 2010

Zug fährt ab!

U1, Kagraner Platz, Morgenstund. Kaidaphon und klassisches Abfertigungspieps, Türen schließen. Türen gehen nochmal auf. Türen gehen nach ein paar Sekunden wieder zu. Zug setzt sich in Bewegung. Eine bemüht freundliche, doch hörbar genervte Damenstimmendurchsage:

Werte Fahrgäste! Nach dem Abfertigen des Zuges mit den Worten "Zug fährt ab!" ist das Ein- und Aussteigen aus Sicherheitsgründen verboten. Es besteht erhöhte Verletzungsgefahr. Wir danken für Ihr Verständnis!

Ich wär ja da eher für drastischere Formulierungen, beispielsweise:

Der Herr in der roten Jacke: Was hamma an "Zug fährt ab!" net vastondn? Miaß ma erst wieda in da Zeidung steh, wanns an unter de Radln faschiert hot, wäul er se wieda amoi justament no einezwickn muaß??

Aber das fiele wohl nicht mehr unter "Kundenfreundlichkeit".

Donnerstag, 1. April 2010

! (46)

Nach Jahren des langsamen Dahinsiechens hat das Sonnenstudio Melanom gestern zugesperrt. Die Besitzer können sich das Ausbleiben der Kunden nicht erklären.

Sonntag, 28. März 2010

! (45)

Es muss schon ein komisches Gefühl sein, wenn man international erfolgreicher Popstar werden will, und dann eine Single produziert, die sich überall mau bis garnicht verkauft - außer in Mazedonien, wo man zu einem dreifach platinbeschallplatteten Volkshelden avanciert.

Freitag, 26. März 2010

In einer netten Welt

Technik hat oft den Nachteil, dass man sie nicht wirklich braucht. Meistens wollen deren Urheber auch Geld damit verdienen. Und das lässt sich halt am besten mit good old Brot und Spiele, sprich: Unterhaltungselektronik.

Mir schwebt da was vor, und ich weiß nicht, obs sowas nicht schon mal gegeben hat und sich nur einfach nicht durchsetzen konnte, oder ob ich grad meine Patentrechte verjuxe. Vielleicht könnte mans diversen Smartphones als Software beigeben?

Einfach ein Dingl, mit dem du jemandem mitteilen kannst, dass du ihn magst. Und umgekehrt. Anonym und asexuell.

Und ich wette, bald würds die ersten im Schulhof geben: "Ich hab schon 57!" - "Was bistn DU für ein lauwarmes Kinderlulu? ICH hab 323!"

Seufz. Naiv.

Montag, 22. März 2010

! (44)

Ich finds erstaunlich, welchen Einfluss aromatisierte Zahnseide einfach nur aufgrund ihrer Präsenz auf ihre unmittelbaren Nachbarn haben kann. Ich kenne jetzt Minzchips, Minzthunfisch, Minzknäckebrot...

Montag, 15. März 2010

Murphy

Jawoll, DER Murphy. Der Typ, der sagt, dass alles, was schiefgehn kann, auch schiefgehn wird. Oder sagte. Ich weiß nicht, ob er heutzutage noch was sagt. Und wenn ja, wer ihm so zuhört. - Okay, hab geschummelt, hab nachgeschaut: Er tritt mittlerweile nur noch vor Holzwürmern auf.

Ebendiesen Murphy forder ich schon seit Jahr und Tag heraus. Ich hab nämlich nur genau EINEN Rasierer. Keinen Notfallplan. Oft rasiere ich mich tage-, teils wochenlang nicht. Man könnte behaupten, es wäre Faulheit. Ich würde es nicht leugnen. Allerdings gefällt mir die Vorstellung besser, es wäre eine allgemeine Auflehnung gegen die Bürden von Mutter Natur. Es gibt Leute, die schauen nach jener Zeit, die bei mir zwischen zwei Rasuren verstreicht, exakt so aus wie ich NACH der Rasur. Das hängt allerdings auch teilweise damit zusammen, dass ich nur den Trimmer benutze, denn bei gründlicheren Scherungen neige ich zu... ähm... naja, Pubertätsauswüchsen. Und aus diesem Grund hab ich auch keine Einwegrasierer als Fallback.

Mein Rasierer ist ein Akkudings. Akkus neigen dazu, exakt dann einzugehen, wenn mans am wenigsten brauchen kann. Und ich kann es IMMER am wenigsten brauchen, denn WENN ich mich rasier, hats meistens damit zu tun, dass ich unmittelbar danach unter Leute geh, die im besten Fall mich halbwegs wiedererkennen sollten und im schlechtesten Fall in der Zukunft mein Leben finanzieren. Und "unmittelbar danach" ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn nach einer Rasur bleibt treffpunktbedingt manchmal gerade noch Zeit zum Duschen und Anziehen, in aller Regel nichtmal diese. (Ich machs aber trotzdem, keine Sorge.)

In all den Jahren, in denen nun meine optische Sozialverträglichkeit an einem seidenen Faden gehangen ist, habe ich ein feines Sensorium entwickelt, was die Betriebsgeräusche meines Schnauzheckenstutzers betrifft. So fein, dass die Grenzen zur Paranoia mehr als fließend verlaufen. Geht das Geräusch der Scherblätter nur unwesentlich und kurzzeitig nach unten (ein bisschen so wie Walkmen kurz vorm Batterieexitus klingen), fährts mir schon siedendheiß in die Glieder. Denn WENN tatsächlich der Akku aus ist, ist meistens alles aus: dann bin ich mitten in der Rasur, schau aus wie Two-Face und kann daheim bleiben, denn Netzbetrieb gibts nicht, und ein Wiederaufladen dauert irgendwas zwischen Schönheitsschlaf und Arbeitstag. Was, gleich nach erfolgter Rasur wieder Aufladen? Oh Gott, da könnte doch der arme Akku Schaden nehmen...

Nachdem ich unlängst just vor einem alles entscheidenden Bewerbungsgespräch fast erneut in ebendiese Peinlichkeit geraten wäre und mich nur mit Müh und Not präsentationstauglich herrichten konnte, habe ich mich also entschlossen, nach praktisch meiner gesamten postpubertären Lebensphase eine Backuplösung anzuschaffen: Ein Zweitrasierer muss her!

Jetzt muss ich nur noch auf ein Schnäppchen warten.

Dienstag, 2. Februar 2010

Die Welt ist eine goldene Scheibe

Na DAS war mal ein putziges Dingelchen, das sie am 34. Eta 722 n.O. frühmorgens aus dem Walonga-Sumpf nördlich der Fransidi-Steppe zogen. Total verkohlt - der Torfstecher Sirwin hatte zwar behauptet, ein großer Feuerball wäre vom Himmel gekommen und im Wasser eingeschlagen. Aber Sirwin hatte schon so oft hanebüchenen Unsinn verzapft, sodass man ihn, als er in der Wachstube seine Beobachtungen geschildert hatte, nur milde lächelnd befragte, ob nicht zuvor auch rein zufällig eine Wema-Flasche auf wundersame Weise in seinem Rachen verschwunden war. Widerwillig ließ man sich von seinen Beteuerungen überzeugen, mal im Sumpf nachzuschauen. Und jetzt hatte man einen Fund, vermutlich vom Himmel gefallen, und stand ihn zögerlich begutachtend darübergebeugt. Was tun? Sicherheitsfrau Halone näherte sich vorsichtig - aha, es war gebrochen, und aus dem Inneren blitzte es hervor. Mit einem mulmigen Bauchgefühl griff sie hinein und zog den Inhalt heraus. Ein Raunen ging durch die versammelte Menge: Es war eine Scheibe, eine goldene Scheibe, mit eingeritzten Zeichnungen auf der einen, mit feinen Rillen und seltsamen Zeichen auf der anderen Seite. Keiner wusste einen Rat. Einer meinte, die Zeichen könnten Buchstaben sein, sie sähen doch den Hieroglyphen jener ausgegrabenen Statue recht ähnlich, die im Zirwo-Museum für Kulturgeschichte stünde, und an deren Inschrift sich die Wissenschafter bereits seit knapp 80 Jahren die Zähne ausbissen. Ein anderer scherzte angesichts des mittigen Loches, es könnte doch ein Schmuckstück zum Umhängen sein, aber dann hätten dessen Träger wohl einen Nacken wie ein Hitsatismoochse. Das alles brachte sie allerdings auch nicht weiter. Was bedeuteten wohl die Zeichnungen auf der einen Seite? Nach Minuten des Herumrätseln meldete sich der Finder, Sirwin, zu Wort: "Leute, stellen wirs doch einfach ins Museum neben die Statue. Vielleicht fällt irgendeinem Besucher was dazu ein, der kanns dann dem Direktor sagen. Und wenn nicht, schauts zumindest hübsch aus und liefert eine nette Geschichte." - Kurzes Schweigen. "Sirwin," meldete sich Fwawol der Ältere zu Wort, "wenn du den Mund aufmachst, kommt nur Blödsinn raus. Aber DAS ist endlich mal eine gute Idee von dir. Machen wirs so."

Wie lange die Voyager Golden Record dann im Museumsschaukasten über Sirwins Foto hing, wissen wir nicht. Aber entweder war die Platte doch nicht so einfach entschlüsselbar wie geplant, oder sie hatte sich schlichtweg beim Empfänger geirrt.

Samstag, 23. Jänner 2010

Trari, trara, die Post ist... weg.

Wenn der mp3-Player nicht mehr funktioniert, holt man Omas Grammophon vom Dachboden und entstaubt es. Oder auch Opas Volksempfänger. Wenn das Handy nicht mehr funktioniert und Skype die Patschen streckt, stapft man durch den Schnee zur nächsten Telefonzelle. Die gibts ja wenigstens noch ab und zu. Was es definitiv nicht mehr gibt, ist die steinzeitliche Alternative zur e-Mail - nämlich den guten alten Postkasten. Glaub ich zumindest.

Früher - so dermaßen lange kann es noch nicht her sein, denn ich kann mich noch erinnern, und das will was heißen - gab es an jeder Ecke einen Postkasten. Keine Widerrede, an jeder. Überall blitzten einem orange Quader mit dem sprichwörtlichen "links und rechts zum einehaun" von den Hauswänden entgegen. Irreführenderweise hatten die damaligen Mistkübel eine ähnliche (wenn auch nicht Form, aber) Farbe. Wahrscheinlich wurden die dann erst in ihr heutiges silbrigglänzendes Outfit konvertiert, nachdem sich zu viele Postbeamte ihr Hirn zermartert haben, ob die vor ihnen liegende Bananenschale nun ausreichend frankiert ist oder nicht.

Betonung auf "früher". Nun ist zwar der gute alte Brief fast vollständig von der flotten, kostenlosen e-Mail abgelöst, aber eben nur fast. Denn manche (wahrscheinlich von der Post quersubventionierte) Unternehmen bestehen nach wie vor darauf, bei gewissen Dingen auf das vermeintlich unsichere Internet zu verzichten. In meinem Fall wollte der ÖAMTC eine Änderung meiner Kontodaten, die sie zum Abschöpfen meines Mitgliedsbeitrags benötigen, partout nicht via Webformular entgegen nehmen. Dafür bekam ich ein Zettelchen zugeschickt, auf dem etwaige Datenänderungen einzutragen waren, sowie ein Kuvert mit dem Vermerk "Bitte ausreichend frankieren, falls Marke zur Hand". (Würde mich interessieren, wie oft die schon vorbereitete Briefmarke nach dem Lesen einer derartigen Aufschrift spontan und unwiederbringlich hinter den unverrückbaren Kleiderkasten rutscht...)

Also meinetwegen, füll ich das halt aus, schmeiß es ins Kuvert, bespeichel es ausreichend und trags zum nächsten Postkasten. Auf der Fahrt zum Donauzentrum - nichts. Kein Postkasten weit und breit. Aber in der Nähe vom DZ wird ja wohl einer sein, immerhin war davor lange Jahre ein Postamt... - nichts. Nicht im und nicht ums DZ.

Ich hab dann den Brief doch versehentlich in einen Mistkübel geschmissen. Der war leider einer der wenigen noch nicht Umlackierten. Aber gut, fahr ich halt direkt zu einem ÖAMTC-Stützpunkt. Die sind ja dank Internet leichter zu finden als Postkastln.

Samstag, 16. Jänner 2010

Weizreize

Man hat schlimme Träume. Man hat schöne Träume. Man hat - selten, aber doch - Träume, an die man sich noch längere Zeit nach dem Erwachen erinnern kann. Aber noch nie hatte ich einen Traum, wo ich ein einzelnes Wort so dermaßen genau vor mir sehen und behalten konnte - bis heute. Einziges Manko: Ich wurde von meinem besseren Drittel zu früh aufgeweckt. Seitdem quält mich eine einzige Frage: Was ist ein(e) "Weizreize"?

Donnerstag, 7. Jänner 2010

! (43)

Hübsches Lebensmotto: Besser elegant stolpern als geplant scheitern.
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