Samstag, 22. Dezember 2007

Von einem, der Er blieb

Es ist schon erstaunlich. Hier haben wir das Relikt eines stolzen Lakota. Ein Mann, der mehrmals durch die Sonne gegangen war, bevor er als Jahrmarktattraktion missbraucht wurde. Ein Mann, der vertrieben wurde, um bei seiner Rückkehr erkennen zu müssen, dass seine Feinde seine Heimat verwüstet und seine Lebensgrundlage ausgelöscht hatten. Ein Mann, der sich trotz alldem bis zuletzt für sein Volk einsetzte und Kritik übte, die ihn doch noch das Leben kosten sollte.

Man sollte meinen, wir hätten einen Helden vor uns. Tatsächlich spielen Kinder auch heute noch "Cowboy und Indianer", mit falsch verteilten Rollen: Die zivilisierten Weißen gegen die bösen Wilden.

Man spricht immer so gern von Gerechtigkeit, die sich schlussendlich durchsetzt. Bleibt Little Bighorn oder Wounded Knee? Wenn der erste Zug so eine gewaltige Verspätung hat, gelingt dann noch der Anschluss, oder wird der letzte Zug schon abgefahren sein?

Dienstag, 11. Dezember 2007

! (8)

Stilblüte des Tages von sport.orf.at:

"Ich habe noch mitbekommen, wie wir 0:3 in Rückstand geraten sind, danach weiß ich überhaupt nichts mehr", erinnerte sich Schmied.

Sokrates hätt sei Freud mitm Kurtl.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Bio-Schimmel

Freudig hab ich vor wenigen Wochen noch vom Adamah-Kistl berichtet und geschwärmt, dass nun mein ganzes Leben gerettet ist, da die böse Schokoladetafel ernsthaft Konkurrenz bekommen haben sollte. Nach dem zweiten Kistl folgt die Ernüchterung. Nicht, weil das Obst und Gemüse etwa geschmacklich schlecht wär oder gar verdorben ankäme. Nein, für letzteres sorg ich ganz allein selber.

Jetzt kommt dieses Ding am Wochenanfang daher, da Adamah meinen Bezirk nur dienstags beliefert. In der dem ersten Kistl beigelegten Infobroschüre stand der Tipp, dass, wenn man schon keine Zeit haben sollte, die Vitaminspender ordentlich zu sortieren und einzuräumen, man sie durchaus noch zusammen im Kistl und mit einem feuchten Tuch bedeckt ein wenig im Kühlschrank stehen lassen kann. Einen Tag. Der faule Markus kommt natürlich von Dienstag bis Sonntag nicht dazu, dem Inhalt des Kistls jene Aufmerksamkeit zuteil werden zu lassen, die es besser verdienen sollte. So öffnet unsereins am Tag des Herrn die Kühlschranktür und blickt auf garnicht mehr so herrliches Grünzeug: verschrumpelte Radieschen, angeschimmelte Clementinen, gummiartig biegsame Karotten und - der geneigte Leser möge bitte wenigstens so erstaunt tun, wie ich es tatsächlich war, nachdem ich mich danach im Internet informiert hatte - verkühlte Bananen. Und das "nur", weil bei den Radieschen die Blätter nicht abgezupft waren, u.a. die Bananen im Kühlschrank wider Erwarten nix zu suchen ham und überhaupt das eine nicht neben dem anderen liegen darf, weil das eine Stoffe absondert, die das andere besser nicht aus nächster Nähe abkriegen sollte (so wie Kebap-Atem in der vollgerammelten U-Bahn).

Warum um alles in der Welt muss es einem so schwierig gemacht werden, sich gesund zu ernähren?

Samstag, 24. November 2007

Mainvertrottelung

Liebe Gendermainverstreamten und -verstreamterinnen!

Die Evolution lehrt uns ja vieles, unter anderem: der Mensch ist sehr anpassungsfähig. Ich merk bei mir persönlich davon überhaupt nix. Vor allem kann ich mich nicht mit politisch-künstlich verordneten Seuchen abfinden. Wobei ja neben jenen, die bislang noch rechtschreiben konnten (also eigentlich vor der allerersten Rechtschreibreform - mittlerweile kanns ja überhaupt keiner mehr können können), vor allem einer zum Handkuss kommt. Nämlich ein bislang völlig unbescholtener Buchstabe namens "i". Als obs als Reminiszenz an die holde Weiblichkeit nicht eh schon reicht, dem "i" für die Terrischen ein "wie Ida" anzuhängen, erfährt dieser arme Tropf eine Aufwertung, für die er in der Sprache garnicht vorgesehen war: das "i" wird zum "I". Dokumente, Magazine, ja sogar schon die Konversation von Aug zu... ähm... Mund zu Ohr werden mit "I"s kontaminiert - und der arme Buchstabe wird ungefragt zum Sinnbild für Neologismen wie "Political Correctness" und "Gender Mainstreaming".

Geschlechtliche Hauptverstromung also. Wo sich früher ausnahmslos alle Menschen bei einem "Schüler und Studenten" angesprochen gefühlt hatten, klappten vor einiger Zeit ein paar WahnsinnigInnen Scheu vor und Ohren zu und verkündeten: Hä? Schüler? Und wo sind die Mädels? - Man könnte meinen, diese selbsternannten Sprachoptimiererinnen (Ha! Bewusst klein geschrieben! Fällt das überhaupt noch auf? Erkennt man überhaupt noch die dahinter stehende Aussage? Seufz.) wären zur vorvorigen Jahrhundertwende aufgewachsen und hätten sich zeit ihres Lebens wie bunte Hunde am Gymnasium oder vor der Wahlurne gefühlt: Schau, a Weib, die dürfen jetzt auch scho zur Schul, ts!

So gfretten sich nun all jene, in deren Verstand das Jahr 2000 schon längst Einzug gehalten hat, mit Konstrukten wie dem Folgenden ab: "Wie beantragt man/frau Familienbeihilfe? Zuständig ist das Wohnsitzfinanzamt des/der AntragstellerIn. Wenn du einen eigenen Haushalt führst, kannst du als Studierende/r die Beihilfe selbst beziehen." - Hübsch, nicht? Die ÖH-Homepage ist immer recht dankbar, wenn man schnell mal halbwegs grausliche Beispiele für derartige Sprachverstümmelungen sucht. Gleich nach jener der Grünen. Aber es geht noch schlimmer: "Damit wird der/die ‘beratende Arzt/Ärztin’ zum/zur ‘entscheidenden Arzt/Ärztin’. In bestimmten Situationen haben Patient/in und Arzt/Ärztin natürlich keine andere Wahl. Doch bereits die Entscheidung, ob ein vom Arzt/Ärztin empfohlener Wahleingriff durchgeführt werden soll, will der/die mündige Patient/in in Eigenverantwortlichkeit selbst treffen." - Texte, die früher problemlos zu lesen und ergo dessen zu verstehen waren, blähen sich nun zu Kauderwelsch-Monstren ohne jeglichen Informationsgewinn auf. (Und da sind ja weitere Auswüchse wie "Doktorin" und die Mag.a-Sucht noch garnicht dabei.)

Bewusstmachung? Interessant. Bewusst müsste man sich doch erst über jene Dinge werden, deren selbstverständliches Vorhandensein akut in seiner Existenz bedroht ist, oder? Ich kenne niemanden, der vorm Schlafengehn ein Dankgebet gen Himmel schickt, dass frühmorgens die Sonne aufgeht, und dass er sich das bitteschön fürn nächsten Tag wieder wünscht. (Zumindest nicht persönlich. Hoffentlich.) Entweder kapierens die Menschen von sich aus, oder auch nicht. "Bitte werfen Sie Ihren Müll in die dafür vorgesehenen Behälter!" - wer eine derartige Bewusstmachung benötigt, der wird auch net viel mit ihr anfangen können, weils ihm sowieso wurscht sein wird, ob sich an öffentlichen Plätzen Plastikflaschen, Dosen und Lebensmittelreste stapeln. Wem man vor Augen führen muss, dass eine Uni auch schon von Doppel-X-Chromosomaten bastonadenfrei betreten werden darf, dessen Frauenbild ist wohl ohnehin höchstens stammtischtauglich.

Kurioserweise handelt es sich ja bei der VerbInnenung um ein Merkmal der Gleichberechtigung, natürlich nicht Gleichstellung. Wie beim Häusldeckel, wo die lieben Damen den Männern lieber doppelte Arbeit aufbürden, anstatt dass die Handgriffe (art)gerecht aufgeteilt werden (er: Deckel rauf, sie: Deckel runter - wenn sie schon nicht den überfälligen, anatomisch (r)evolutionären Schritt von der Demutshocke zum Homo Erectus schaffen, ohne die zu erwartende Schweinerei mittels eines P-Mate umschiffen zu müssen), picken sie sich auch sprachlich die Rosinen aus dem Kuchen. Oder wann hat zuletzt jemand etwas von VerbrecherInnen, BetrügerInnen, MörderInnen gelesen? Manche... pardon: Frauche Menschen richten sichs halt gern, wies ihnen passt.

Es wird Zeit, zu handeln. Ich empfehle also meinen leidgeplagten Geschlechtsgenossen folgende Sanktionen: In Zukunft werden wir bitteschön kein Ohrlid oder Augenwaschel mehr rühren, wenn wir uns mit einem "Sie werden gebeten..." konfrontiert sehen. Das heißt ab sofort: "Sie und Er werden gebeten"! Die unwürdigen Weiber werden sich nicht länger die Höflichkeitsform monopolistisch unter den Nagel reißen, dafür werden wir schon sorgen!

Aber vielleicht seh ich das auch nur zu eng, und der nächste Schritt ist tatsächlich, dass wir bei einem überzählig angebotenen Cola antworten: "Danke, ich bin sitt!"

(Für die Fans eines sprachwissenschaftlich fundierteren Artikels meines Polemikchens: Sprachzerstörung aus Konzilianz – die Umkehr ist fällig)

Mittwoch, 14. November 2007

! (7)

Erkenntnif def Tagef: Ef ift anfeinend äuferft unkwug, den Fpabmikfer abpfufwecken, fowang er noch am Fprom hängt.

Mittwoch, 7. November 2007

Adamahlzeit!

Morgen, ja morgen fang ich a neu's Leben an...

Eigentlich schon gestern. Denn gestern isses erstmals gekommen: das Adamah-Kistl! Es gibt in Glinzendorf im Marchfeld einen Biobauernhof, der einmal wöchentlich Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Gebäck und noch vieles mehr bis vor die Haustür liefert. Und da ich Käse, Fleisch und Gebäck sowieso freiwillig esse, um den Rest aber bislang einen mehr oder weniger großen Bogen gemacht hab - schließlich will man ja keine Hypervitaminose -, hab ich mich entschlossen, einmal so ein vegetarisches Kistl auszuprobieren. Hier bietet Adamah Woche für Woche unterschiedliche Zusammenstellungen an - sei es das "Büro- & Schulkistl", welches Obst & Gemüse enthält, das roh gegessen werden kann; das "Mutter-Kind-Kistl", bei welchem Zitrusfrüchte und Blähendes ausgespart wird; oder das "Regionalkistl", welches aus auschließlich aus aus der Umgebung Angebautem besteht, denn auch eine Avocado oder eine Orange mögen "bio" sein, obwohl sie nicht unbedingt im Marchfeld gedeihen.

Ich hab mich mal fürs Erste für ein kleines "Büro- & Schulkistl" entschieden, welches meinem faulen Naturell zugute kommt. Hier waren drin: 0,95 kg Äpfel "Kronprinz Rudolf"; 0,6 kg Clementinen klein; 0,75 kg Bananen Fair Trade; 1 Stück Avocado "Ettinger"; 1 Stück Kohlrabi; 1 Bund Radieschen. Das Ganze für einen ebenfalls sehr biologischen Preis von 13 Euro. Vielleicht nicht grad billig, aber im Supermarkt bin ich in der Regel sehr demotiviert, die Obst/Gemüse-Abteilung aufzusuchen (schließlich liegt das Schokoladeregal eh auch noch am Weg), und wenn solch teures Zeug mal bei mir im Kühlschrank seiner Verzehrung harrt, möcht ichs nur ungern vergammeln lassen, wär ja schad drum. Aber auch an Letzteres hat Adamah gedacht und Lagertipps für diverse Obst- und Gemüsesorten beigelegt. (Und der gelieferte Karton passt sogar perfekt in meinen Kühlschrank!)

Wenn ich also in nächster Zeit wieder jung, vital und dynamisch ausschaun sollte, hab ich das einem Kistl zu verdanken!

 

Samstag, 3. November 2007

Wo?

Angekommen an einem Platz, trügerisch schön, voller Flora, ohne Fauna. Wo gelandet? Die Kohorte weit abgeschlagen hinter, vor, um sich. Sonne scheint hell auf die saftigen Wiesen, das Angebot zur Ruhe annehmend der Gedanke: Was tun an diesem Ort? Immer schon gewünscht, das Paradies zu sehen, doch ohne Adam, Eva, sonstwen eine Pracht, die sich nicht teilen lässt und somit in Gloria verglüht. Kein Hase, kein Reh... halt! Dort am Horizont, kann es sein? Beobachten aus der Ferne, misstrauend und ins eigene Universum gehüllt. Kann man in dieses eintauchen, obwohl fast schon unerreichbar? Wird nicht schon selbst zum Reh?

Montag, 29. Oktober 2007

! (6)

Komm her zu mir, oh holdes Weib!
Gereiche mir zum Zeitvertreib!

Dienstag, 23. Oktober 2007

Mitten im 7ten

tick, tack, tick, tack, tick...

Nein, keine Uhr. Wir ham hier netamal eine Uhr. Höchstens jene am Bildschirm. Naja, immerhin analog, aber ohne Sekundenzeiger. Klima rennt, draußen vorm Fenster. Bläst heiße Luft nach draußen. Heiße Luft, wie sie momentan im Burgenland verströmt wird. Mit anschließenden Betätigungen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken sollen. Schüttel. Lieber hier, wo nix passiert, außer das Summen der diversen Lüfter.

tick, tack, tick, tack, tick...

Fades Wetter draußen. Nebelsuppe, ohne Backerbsen. Kollege tippt, tippt, tippt. Cursortasten links, rechts, links, rechts. Dürft irgendein Spiel sein. Naja, ist Zivi, darf das. Nimmt einen Schluck von seinem Eistee. Sicher zu viel Zucker. Brauch aber nix reden mit meinem "Schoko Traum". Schon wieder ein Deppen Leer Zeichen. Die werden auch nie gscheiter. Hm, Vollmilch, Zucker... Zucker schon an zweiter Stelle. Wenigstens besteht der Kakao noch hauptsächlich aus Milch. Ma wird ja bescheiden.

tick, tack, tick, tack, tick...

Keine Mail erhalten. Ah oja, von Amazon. Die wollen mir DVDs verkaufen. Kann ich ihnen nicht verübeln, die kennen mich ja auch schon. Ansonsten... nein, noch immer keine Mails. Die sollten doch eigentlich schneller kommen, wenn man alle drei Minuten nachschaut? Immerhin neue Postings im Grashalm-Forum. Mein Fußballverein, lang gehegter Wunschtraum. Und man höre und staune, alle heiligen Zeiten gewinnen wir sogar. Wie erst diesen Sonntag. Grauenhaft, ein Match in aller Herrgottsfrüh, um 10:30. Möchte ausschlafen am Sonntag, nicht zwischen Aufstehen und Aufwachen schon am Kunstrasen herumrennen.

tick, tack, tick, tack, tick...

Noch keinen Takt geübt, und morgen schon wieder Bandprobe. Keine Disziplin, seufz. Kollege kommt auch nicht. Der andere halt, der Zivi is ja schon da. Wenn der andere da ist, kann ich endlich wieder heim. Bin schon wieder müde um... 10 vor 11. Naja, früh aufgestanden. Ah, da isser ja endlich, wenn man von der Sonne spricht. Mah, fäult schon wieder wie ein Aschenbecher. Wenn der dreimal ausatmet, brennts einem im Aug. Schnell den Ventilator aufdrehen, auch wenns net viel hilft. Außer, dass es mir am Schädl zieht. Aber egal, die paar Minuten werd ichs auch noch aushalten. Um halb 12 hau ich mich zhaus. Gähn.

Montag, 15. Oktober 2007

! (5)

Gerücht = Gericht + Geruch

Sonntag, 14. Oktober 2007

6 x 2

Dieser Plafond. Sieht aus wie eine weiß gestrichene Fläche.
Diese Wände. Ebenso.
Dieser Boden. Flauschig weich, lurchgepolstert. Millionen Milben mildern den Aufprall aufstehender Füße.
Diese dritte Dimension, begrenzt durch sechs Flächen. Halb so spannend.

Mein Zuhause. Meine Höhle. Mein Käfig.
Der Ausblick auf das wahre Leben, da draußen. Visueller Kontakt durch eine fix definierte Schnittstelle, in die lediglich mit Armreichweite eingedrungen werden kann.
Vertrautheit. Wie der Fisch fast jeden Kiesel und jede Alge seines Aquariums persönlich kennt.

Was macht der Gepard, wenn er merkt, dass er zwar 120 km/h laufen könnte, aber in 10 Sekunden sein Gehege 3mal durchquert hat?

Samstag, 6. Oktober 2007

Märchenstunde

Es war einmal eine wohlhabende Familie - Vater, Mutter und die zwar ein wenig verzogene, aber dennoch gutherzige Tochter. Sie lebten in einem schönen Mittelstandshaus mit einem weitläufigen Garten am Rande der Stadt.

Jeden Tag wurde das Kind von seinen Eltern auf dem Weg zur Schule begleitet. Eines Tages eröffnete eine Zoohandlung in der Straße, die vom Haus der Familie zur Schule führte. Es dauerte nicht lange, da saß auch schon ein Welpe im Schaufenster. Kinderaugen bemerken solche süßen Verlockungen natürlich sofort, und so klebte das Mädchen erst ungläubig, dann immer länger und schwärmender am Auslagenfenster, um in die treuherzigen Augen des kleinen Hundes blicken zu können, bis es schließlich nach ein paar Tagen erklang: "Papa! Mama! Sooo ein liebes Hundi! Das schaut sooo arm drein! Kömma das nicht nehmen?" - Erst waren die Eltern skeptisch, doch schließlich kamen sie zur Überzeugung, dass ein Tier vermutlich einen guten Einfluss auf die Tochter hätte, zumal ihr als Einzelkind sowieso ein Spielkamerad fehlte. So betraten sie das Geschäft und kauften den Hund.

Es vergingen keine zwei Wochen, da saß neuerlich ein Tierbaby hinter der Scheibe - diesmal ein kleines Kätzchen. Das Spielchen wiederholte sich: Erst wurde das Mädchen neugierig, dann ging es los: "Papaaa! ..." - Der Papaaa und die Mamaaa konnten ihrem Kind keine Bitte ausschlagen, wenn es denn diesen Tonfall benutzte. Das wussten recht bald sowohl das Mädchen, als auch die Besitzerin der Zoohandlung, die das Geschäft ihres Lebens witterte. Und so ging es weiter: Alle zwei, drei Wochen saß ein neues, süßes Tier in der Auslage. Am Ende des Jahres war das Haus der Familie um drei Hunderln, fünf Kätzchen, vier Wellensittiche, sieben Spitzmäuse und fünf Frettchen reicher. Die Tierhändlerin konnte per Silvester beruhigt in Pension gehen.

Die Tochter wurde größer, mit ihr die Tiere. Anfangs hatte die Kleine mit ihrem Streichelzoo sehr viel Freude, diese ließ aber schon binnen weniger Monate spürbar nach, denn die Tiere hatten (über das normale Stubenrein-Werden hinausgehend) ihre Anpassungsschwierigkeiten - sie könnten sich nicht so recht an das Leben in einem schönen Haus am Rande der Stadt gewöhnen. Die Eltern nahmen die Tochter mahnend zur Seite: Sie hätte diese Tiere gewollt, und somit müsste sie sich auch ihrer Pflicht bewusst werden, diese Tiere gut zu halten und ihnen ihre kleinen Sünden verzeihen; sie würden sich schon noch im Haus einleben.

Die Jahre vergingen, die Tochter war der Schule entwachsen, die Tiere wollten sich jedoch noch immer nicht so recht im Hause heimisch fühlen. Mittlerweile hatten sowohl die Hunde, als auch die Katzen weitere Junge geworfen. Das Mädchen freute sich - zwar nicht so enthusiastisch wie früher, aber dennoch, denn sie hoffte, dass sich nun mit den Kleinen alles zum Besseren ändern würde. Doch die Hunde wollten nicht mehr so richtig gehorchen und zogen sich immer mehr in den Geräteschuppen im Garten zurück; die Katzen waren ohnehin nie so richtig an der Familie interessiert und kamen immer seltener ins Haus - meistens nur, wenn der Fressnapf frisch gefüllt war. Für die Frettchen und Spitzmäuse musste bald schon ein größeres Zimmer gefunden werden, da sie sich schneller vermehrten als die Mäuse am Konto; nur die Wellensittiche blieben zu viert und fühlten sich in ihrem Bereich merklich wohl. Die Familie war zwar selber immer noch zu dritt, doch ihre Lebensqualität senkte sich spürbar, da die Kosten für Futter, Tierarzt, Katzenstreu und sonstiges Zubehör mit der Anzahl der Hausbewohner merklich stieg. Doch Vater, Mutter und Tochter arrangierten sich mit der Situation, schließlich hatten sie ja auch eine Verantwortung übernommen, als sie sich die Tiere zugelegt hatten.

Eines Tages kamen sie ins Haus - fünf kräftige, junge Hunde. Die Familie erkannte sie erst nach mehrmaligem Hinschauen wieder: Es waren jene fünf, die noch vor zwei Jahren so lieb im Korb an der Mutterbrust gesaugt hatten. Doch diese Tiere hatten nichts mehr mit den süßen Welpen gemeinsam. Sie knurrten und fletschten ihre Zähne und schritten bedrohlich auf die Familie zu. Vater, Mutter und Tochter rannten ins Schlafzimmer und schlossen sich dort ein, während weiterhin an der Tür Knurren und Kratzgeräusche hörbar waren. Die Hunde übernahmen nun das Kommando im Haus; die Familie konnte sich in ihren eigenen vier Wänden nur noch eingeschränkt bewegen, da auch die übrigen Tiere die neuen Machtverhältnisse erkannt und sich in diversen Zimmern ausgebreitet hatten.

Da fiel es den drei Menschen wie Schuppen von den Augen: Als sie sich den ersten so süßen Welpen aus dem Schaufenster zugelegt hatten, hatten sie sich tatsächlich eine Laus in den Pelz gesetzt. Denn auch der süßeste Hund bleibt nicht ewig süß.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Wie peinlich...

So manche Gewohnheiten werden schneller zu einer solchen, als einem lieb ist. Wie zB fast schon in Stalkermanier den Namen von diversen Leuten ins StudiVZ einzutippen und nach ihnen zu suchen, ob sich nicht was Interessantes zu ihnen finden lässt. Das geht zumindest so lange gut, so lange man in den Privatsphäre-Einstellungen ausreichend hohe zum Schutz seiner Pseudo-Anonymität ausgewählt hat. Aber das mach ich ja nicht, weil ich bin da so ein Prinzipienreiter: StudiVZ is so ein geniales Ding, und wozu gibts denn die Möglichkeit, zu sehen, wer jemandes Profil angluagt hat, wenns dann jeder ausschaltet?

Nur rennt man mit seinen Prinzipien ab und zu ungspitzt in ein Fettnäpfchen, etwa wenn man reflexartig das Profil seines neuen Kundenberaters von der Bank Austria aufruft...

Samstag, 22. September 2007

Achtung: Niveau im Radieau!

Hallo, hier ist der Gunkl, und ihr hört gerade GymRadio 94,5 - oder 102,2. Oder beides zsamm. Oder quer durchanand. Oder als Logarithmentafel.

... schallte es mir soeben entgegen, als ich mich durch diverse auf surfmusik.de verlinkte Radiostreams zappte. Wau, der Gunkl - mein heißgeliebter Rhetorikgott, mein hochverehrtes und bewundertes Kabarettgenie - mit einer Radiosignation? Na da muss ich doch gleich auf deren Website! Ein bissl nach "Gunkl" bzw "Paal" gesucht, und tatsächlich:

Jeden ersten Sonntag im Monat, 15-16h:
Die blaue Stunde, von und mit Günther Paal

Also wer auf meine Empfehlungen mehr als einen semiflüssigen Lurch gibt: Unbedingt reinhören! Ich hoff, ich vergess nicht selber...

Freitag, 21. September 2007

! (4)

Meines Vorgesetzten Versprecher des Tages:

In deinem Fehler ist ein Ansatz...

Mittwoch, 19. September 2007

Austria - twelve points

Wir holen uns den Song Contest 2008! Was Balten, Balkanesen und Anatolen recht ist, wird uns wohl billig sein können. Der Verfassungskonvent hat das Pferd zwar schon erkannt, aber von hinten aufgezäumt: Was wir brauchen, ist eine Zerteilung des Staates Österreich in einzelne Bundesstaaten statt -ländern! Und dann schanzen wir uns gegenseitig die Punkte zu, sodass uns höchstens Slowenien, Ungarn und die Schweiz gefährlich werden können. (Ja, die kriegen sicher noch einige Mitleids-Punkte nachgeschmissen aus Orangistan, der West-Puszta und dem Kanton Übrig.) Natürlich werdens uns die Gscherten, Mostschädeln und sonstigen Schluchtenscheißer neidig sein, aber Wien hat selbstverständlich das Privileg auf den 2008er-Titel, dass das amal klar is. Ab dann lassen wir ihn meinetwegen rotieren, dann können sich die Alpenvölker auch endlich über was freuen, wenns schon sonst nix zsammbringen.

Oder noch besser: Wir organisieren gut getarnte Busreisen in unsere diversen un- oder mittelbaren Nachbarländer, besorgen uns in diesen Handys von den Eingeborenen (wenns geht, legal, sonst jammern die Pollaken) und fonieren oder smsen dann zugunsten unseres geliebten Heimat-... äh... naja, zumindest temporären Auslandes. Am besten wählen wir hierfür natürlich Länder mit einem geringeren Bevölkerungsanteil - logisch, denn 1000 patriotische Anrufe bringen gegenüber 10000 vom Feind natürlich weit mehr Punkte ein als bei einer Million Konkurrenzstimmen. Jetzt müssen wir nur noch Liechtenstein, Luxemburg und San Marino zu einer Teilnahme motivieren.

Dienstag, 11. September 2007

Danke, Patricia

Anscheinend darf ich nichtmal mehr eine Woche auf Urlaub fahren. In meiner Abwesenheit dürfte Wien nämlich wesentlich verblödet sein. Und ich meine eine über die allgemein in immer kürzeren Zyklen stattfindende Verblödung hinausgehende.

"Schweglerstraße, umsteigen zu den Linien 9 und 49. Bitte lassen Sie Ihre Zeitung nicht im U-Bahn-Zug zurück. - - - - - Ausstieg links." - Wie schön.

Meinetwegen, ich lass mir dieses "Ausstieg links/rechts" einreden, auch wenn es wahnsinnig penetrant ist und mit einer ewig langen Verzögerung nach dem eigentlichen Ansagetext eingespielt wird (was die Penetranz noch erhöht, als wenn es in einem Rutsch käme), und ich mich frage, wie die Blinden und Sehbehinderten wohl bis vor zwei Wochen (U-)Bahn gefahren sind, und ob man denen nicht auch noch ein "in Fahrtrichtung"... - nein, besser die Wiener Linien net auf dumme Gedanken bringen.

Aber der Gipfel an Nervenverstümmelung ist diese unsägliche Kinderstimme, die einem in den frühesten Morgenstunden direkt unter die Hirnhautrinde sticht, wenn man - wozu fährt man sonst freiwillig in den Stoßzeiten öffentlich? - grad mal die Zeit zwischen Aufstehen und tatsächlichem Aufwachen halbschlafend zu überbrücken gedenkt. So, wie die oben für diesen Text verwendete Farbe das Auge erschrickt, durchtrennt das gesprochene Äquivalent das geneigte Trommelfell des [anständigen] Fahrgastes. Offensichtlich verdient da wohl ein WL-Semibeamter zu wenig, sodass er seine Tochter für den Schmarrn hergeben muss. Naja, vielleicht kommt sie ja bald in den Stimmbruch. Oder geniert sich in Grund und Boden, wenn sie sich selber hört. Oder beides.

Da verteilt man zuerst gratis ein Schundblattl, welches immer noch mehr Wert hätte, wenn mans, anstatt öffentlich aufzulegen, unmittelbar wieder der Fernwärme zuführen würde, und wundert sich im Anschluss, wenn die intellektuelle Speerspitze von Leserschaft den gewünschten Recyclingschritt nicht im erwarteten Ausmaß tätigt. Was glauben die für diese Aktion verantwortlichen Großkopferten eigentlich? Haben die gleich Hans Guck-in-die-Luft nie einen Blick in die Bahnareale geworfen, bevors Gratiszeitungen gegeben hat? (Wahrscheinlich nicht, im Firmenauto nimmt man sowas klarerweise nicht wahr.) Wie kommen die auf die bizarr anmutende Idee, dass Subjekte, die sich um kein Rauchverbot scheren, ihre Schuhsohlen per U-Bahn-Sitz reinigen, Tschickstummeln, Plastikflaschen und sonstigen Müll auf die Gleise kippen, sich von einer 12jährigen Patricia an eine offensichtlich nie in sozial verträglicher Dosis genossenen Kinderstube "erinnern" lassen? Und wie kommen diejenigen, die diese besseren Flugblattln keines Blickes würdigen, dazu, sich tagtäglich zweimal pro Fahrt oder öfter diesen Stuss anhören zu müssen (sogar zweimal binnen der drei U3-Stationen von der Johnstraße zur Zieglergasse)?

Und ich befürchte, dass noch eine Reihe weiterer "Erziehungsmaßnahmen" mit Rotznasenstimmen auf uns zukommt. Wenn die Wiener Linien glauben, mit solchen Aktionen, die bestenfalls zum kollektiven Augenrollen animieren, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs anzuheben, wunderts mich nicht, dass der Trend zum Zweitauto geht.

Sonntag, 9. September 2007

Habuimus Papam

Hiatz war er also da, der 16te Benni. Der Pop-Papst, auch wenns grad amal a paar tausend Leut interessiert hat. Aber wurscht, immerhin wurde ihm wieder reichlich Medienplatz zur Verfügung gestellt, welchen er auch zur Zufriedenheit seiner Fans ge- bzw erfüllt hat. Nun wären mir zwar seine mittelalterlichen Verbalauswürfe keinen sonderlichen Blogeintrag wert, und ich bin froh, dass diverse Damen und Herren mit national höheren Machtbefugnissen als ich auch net wesentlich enthusiastischer reagieren, als dem ideologischen Tattergreis gedanklich das Kopferl zu tätscheln, ohne auch nur den geringsten Zweifel an zB der Sinnhaftigkeit der Fristenlösung aufkommen zu lassen. Trotzdem erscheints mir auch über die offensichtliche Komik des Schnappschusses hinaus bemerkenswert, was der oberste Chef des betagten Vereinspräsidenten wohl von dessen Ansichten halten mag, wenn er diesem öffentlich quasi die Flausen aus dem Hirn blasen will:


©Bild: APA/Roland Schlager

Dienstag, 14. August 2007

Kulinarrisches (2)

Kleiner Nachsatz zum sich mit der Zeit wandelnden Geschmackssinn: Wenn man mich heutzutage auf so manchem Festl sieht, hält mans wohl kaum für möglich. Aber tatsächlich hat mir vor nicht allzu langer Zeit noch vor Bier gegraust! Okay, nicht wirklich geekelt, aber ich habs generell nur sehr widerwillig getrunken - wohl hauptsächlich des Gruppenzwangs wegen. Damals pflegte ich zu sagen: Es gibt drei Arten von Wasser - normales, verbranntes und gspiebenes.

Immerhin, die Abneigung gegen das "verbrannte" Wasser - vulgo Kaffee - hab ich mir bis heute bewahrt.

Mittwoch, 8. August 2007

Torturen mit Türen

Ich hoff, ich kann das jetzt auch ohne Händ' und Füß' so beschreiben, dass es verständlich rüberkommt: Es ist doch viel ergonomischer, durch Türen hindurchzugehen, die man "in Gehrichtung" öffnet (also "schiebt"), anstatt durch solche in entgegengesetzter Richtung (welche man durch "Ziehen" öffnet). Klar, bei ersteren erfolgt das Öffnen praktisch im "Gehfluss", bei letzteren muss man ein bis zwei Schritte zurücktrippeln, bevor man durch die geöffnete Tür schreiten kann.

Na klar, das hört sich jetzt aufn ersten Blick (Hä? Wie kann sich ein Blick anhören? Wurscht...) wie eine lächerliche Lappalie an, ist es aber nicht. Man überlege, wie viele Türen man im Verlauf einer Woche, eines Jahres, eines Lebens frequentiert, um dorthin zu gelangen, wo man hin will oder muss. Das summiert sich schnell! Als Hausaufgabe darf der geschätzte Leser mal einen Tag lang Türen zählen und in den Kommentare-Bereich posten. Und so gesehen summieren sich auch die Schritte, die man unnötig durch Zieh-Türen zurücklegt! Gott sei Dank haben wir in der EDV-Abteilung zwei in dieser Hinsicht zueinander komplementäre Türen. Wemma raus wollen, nehma die eine; wemma rein wollen, die andere. Gut durchdacht, eigentlich.

Wem das permanente Suchen nach alternativen Schiebe-Türen auf Dauer zu umständlich ist, für den hab ich na-tür-lich auch was Tröstliches parat: Angesichts der Summe an in der Praxis unvermeidlichen Zieh-Türen sind natürlich auch die Kalorien kein Lercherlschas, die man im Laufe eines Lebens durch die benötigten Trippelschritte abbaut. Für figurbewusste Leser sei dies der goldene Rand an der Wolke.

Freitag, 20. Juli 2007

Dokuwas?

Es gibt viele Freizeitbeschäftigungen an diesen Hundstagen, zugegeben. Man kann 15 Minuten in der prallen Sonne brutzeln, bis einem halt die Rückenhaut bis zu den Oberschenkeln runterhängt. Man kann ins Schwimmbad flüchten, um sich in einem erfrischenden Cocktail aus Chlor, Sonnenöl und Kinderpisse zu suhlen. Oder man lebt den Hacker's Way of Life, schließt sich bei immerhin knapp unter 30° in seiner Wohnung ein und bastelt an seinen Computern herum.

Meinereiner beschränkt sich seit nicht allzu langer Zeit aufs Basteln an bizarren Betriebssystemen - "Linux" genannt, oder im speziellen Falle Kubuntu. Ich war ja bislang langjähriger Benutzer und Verfechter von Windows, hab mein ehemaliges Lieblings-Betriebssystem regelmäßig gegen böswillige Angriffe seiner Feinde - von mir "*ixer" betitelt (sollt die Pointe jetzt nur halbert eingefahren sein, bitte vertrauenswürdig einen EDV-Menschen konsultieren) - verteidigt. Wohlgemerkt: Ich hab sicher Besseres zu tun, als mich in einen Informatiker-Glaubenskrieg zu verzetteln, keine Frage. Aber wenn stets auf dem, womit du zuerst deine Noten und in weiterer Folge dein täglich Brot verdienst, herumgehackt wird...

Und dann wurde ich von meinem neuen Arbeitgeber praktisch zwangsbeglückt. Firmenweite Umstellung auf Linux. Hoi, war das ein Spaß, selbst bei den einfachsten Aufgaben alle drei Minuten oder alle fünf Mausklicks mit sperrangelweit geöffneten Augen und Mund vor dem Bildschirm innezuhalten: Verdammt, wie ging das nochmal!? (Vereinzelt brachen hauptamtlich weniger der Materie verfallene Kollegen sogar in Tränen der Verzweiflung aus - schmähohne.) Aber nachdem der erste Schock überwunden war, beganns mir immer mehr zu taugen. Herrlich, so viele Möglichkeiten mit diesem neuen Zeugs! Wieso hab ich jahrelang für Windows "bezahlt" (*muahahaha*), wos doch auch legal völlig gratis und viel besser geht?

Inzwischen hab ich auch privat umgestellt, auf PC und Notebook regiert nun der Pinguin. Der Teufel steckt allerdings wie so oft im Detail. Natürlich hab ich noch eine längere (Um)Lernphase vor mir, und natürlich rennt auch unter Kubuntu nicht alles wie ein Glöckerl. Immerhin bin ich beim Rippen von DVDs angelangt, da ich meinen Privatbestand an Silberscheiben (ich wiederhol mich: *muahahaha*) ganz gern auch unterwegs betrachten würde. (Sollte irgendjemand noch bis Anfang September einen einsamen, durch Österreich pilgernden Zugreisenden mit Notebook auf den Schenkeln, Stöpsel in den Ohren und Film vor den Augen erspähen, mag er mich ruhig grüßen. Ich beiße nicht - außer, ich krieg schon wieder keinen Empfang mit dem !&*§$ DVB-T-Stick.)

Fürs Rippen empfiehlt ubuntuusers.de ein Programm namens AcidRip, angeblich auch für den Anfänger gut zu gebrauchen. OK, ich installiers und starte es, worauf mich ein Bildschirm beglückt, wo ich Codecs, dazugehörige Options, Crop-Koordinaten, Scale-Größen etc auswählen oder gleich selbst eintragen darf. Himmel, ich wollte doch nur meine DVDs rippen, ohne vorher einen Kurs in Videokomprimierung bestehen zu müssen! - Aber es werden doch sicher auch auf der AcidRip-Homepage sachdienliche Informationen zu finden sein, wie man einfach nur mal schnell einen Film auf die Festplatte kriegt? Dachte ich zumindest...

"Documentation - You're joking right? The application *should* be obvious enough to not need documentation."

Dienstag, 17. Juli 2007

! (3)

Weisheit des Tages von meinem Vorgesetzten:

Ohne Grmpf kein Grml.

Samstag, 14. Juli 2007

! (2)

Über zwischengeschlechtliche Verständnisschwierigkeiten:

Immerhin sprechen Männer und Frauen fast die selbe Sprache.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Skandal!

StudiVZ verspricht 100%igen Datenschutz, tatsächlich kann aber jeder auch auf als privat markierte Fotos zugreifen. Und es wird kostenpflichtig, das hat mir ein guter Freund geschrieben. ORF verlost ausgerechnet am Tag des Klimawandels ein Auto. Und die Jugendlichen saufen immer mehr und immer früher.

Nein! Wirklich? Wie können die nur?! Früher hätts das nicht gegeben! Betrug, Verarschung, Skandal! - Ich könnt die Liste vielleicht noch ergänzen um den Punkt: Die Leute werden immer dümmer und glauben die abstrusesten Dinge immer schneller und immer unreflektierter. Aber sowas wär wohl nicht schlagzeilentauglich. (Obwohl, vielleicht sollt ich ernsthaft mal an eine Kettenmail zu diesem Thema denken...)

Man hört was von jemandem, der was bei der Bushaltestelle oder in einer der vor Niveau nur so strotzenden Gratiszeitungen aufgeschnappt hat. Man wird von täglichen oder zumindest wöchentlichen Kurzberichten, Kommentaren, Meinungen von "Experten für allerhand" häppchenweise bearbeitet. Und bitte der Herr Egon auf PulsTV wird doch nicht irren! Von den allesamt gleichlautenden Mails, die stündlich reintröpfeln, ganz zu schweigen. - Und schon gibts den Aufschrei der stumpfen Masse.

Gut, unsereiner ist ja jetzt auch nicht davon überzeugt, die Weisheit mit der Schaufel gefressen zu ham. Na gut, vielleicht ein bisserl schon. Aber was hindert - und ja, jetzt zerr ich wieder meine Standardklischeebilder ans Tageslicht - selbst Studenten, die ja zumindest innerhalb der heilgen Hallen der Alma Mater sehr wohl imstande sind, zitable von weniger verlässlichen Quellen zu unterscheiden, sprich: zu recherchieren, daran, ihre dort angewandten Kenntnisse auch im profanen Leben außerhalb des Hörsaales anzuwenden? Man braucht nämlich wider Erwarten nicht sub auspiciis promoviert haben, um herauszufinden, dass:

... Daten im Internet grundsätzlich nicht zu 100 % sicher sein können, und StudiVZ das auch nicht in diesem Wortlaut verspricht - andernfalls wären sie schlicht und ergreifend dämlich.

... StudiVZ zumindest laut deren Aussagen (also vorerst) nicht kostenpflichtig wird - aber Hauptsache, man schickt ohne unnötiges Ein- oder Zwischenschalten von Hirnmasse einen Hoax weiter, weil "es hätt ja stimmen können", und es is ja nur eine (weitere) Mail/PM, "die tut ja niemandem weh".

... der ORF an besagtem Klimaschutztag ein Hybridauto verlost. Gut, ist immer noch eine halbe Benzinschleuder, aber Straßenbahnen lassen sich halt so schlecht in die Gemeindewohnung liefern. (Und besser ein halber Beitrag zum Klimaschutz als garkeiner.)

Und zu den Jugendlichen... Ok, da muss ich dann doch selber den Pfad der nackten Zahlen verlassen und empirisch werden: Nein, mir ist leider nicht aufgefallen, dass sich im Gegensatz zu vergangenem Jahrtausend heutzutage vermehrt Jugendliche in der Gosse wiederfinden, wenn der Hahn dreimal gekräht bzw die Schnapsleiche selber dreimal gekotzt hat. Was mir allerdings sehr wohl aufgefallen ist: Es gab vermutlich zu diesem Thema noch nie eine dermaßen penetrante Hysterie in den Medien (und infolgedessen auch in der Politik), Sommerloch hin oder her. 54 % aller Befragten sind der Meinung, die Jugendlichen saufen heute mehr als früher? Interessant wärs wohl gewesen, man hätte noch vor zwei, drei Jahren eine gleichlautende Umfrage gestartet, um nun deren Ergebnisse miteinander vergleichen zu können. Der rate of manipulation wäre wohl beträchtlich ausgefallen.

Eine kleine Anekdote: Die Hobbyfußballliga, in der bis vor kurzem noch der FC Grashalm gespielt hat - jener Verein, zu dem ich mich mit stolzgeschwellter Brust zugehörig fühlen darf -, hielt alle 14 Tage verpflichtende Sitzungen ab, bei denen die jeweiligen Vereinsvertreter über Aktuelles und Zukünftiges informiert wurden. Die Präsidenten dieser Liga sind, sagen wir mal, sehr erdige Typen - ma könnt durchaus sagen: Originale. So kam es, dass sich der braungebrannte, goldketterlbehangene Vorgesetzte während einer dieser Sitzungen über die "Jugend von heute" auszulassen begann und garnicht mehr zu bremsen war: "Do spüüns a Mätsch, und nochhand kräulns olle ham. Da Schäf von da Kantin hot scho es Liacht odraht, frog i eahm, warum und wieso, sogt a ma: Wos soi i no offnlossn, kummt eh kana mehr eine. Wia mia no gspüüt hom, do is bittschen kana vua Fünfe in da Fruah hamgonga, wuascht, ob ma hackln miaßn oda net!"

Sonntag, 24. Juni 2007

Filz im Strudel

In der Tat, die meisten meiner Postings drehten sich bislang ums Essen. Wir wollen also nicht mit bewährten Traditionen brechen:

Nach erfolgter Übernachtung bei meiner Freundin sitze ich mit ihr am Frühstückstisch. Netterweise hat sie noch einen Sprung zum türkischen Greißler unten gemacht und 5 Baklavas mitgenommen. Wir vertilgen also das süße Zeug, und ich beginne, vom köstlichen Schmerstrudel zu erzählen, an den ich mich durch die Baklavas soeben erinnert habe, und den man heutzutage leider nur noch sehr selten zum Kaufen findet - das letzte Mal vor Jahren in einem Bioladen in Orth an der Donau. "Aha - und woraus besteht so ein Schmerstrudel?" Ähm... naja... es ist ein mit Marmelade gefüllter Strudel... aus... Schmerteig halt. Na gut, ich google mal.

In einem Forum findet sich die Zutatenliste: 1/2 kg Mehl, Salz, 1-2 Dotter, 1 dag Germ, Milch nach Bedarf, 30 dag Filz (enthäutet) ...

Bitte was? Die werden doch nicht jenes Zeug in eine Mehlspeise haun, mit dem man auch Billardtische tapeziert? Wikipedia kannte es (bis dato) auch nicht, bzw höchstens noch als Synonym für Korruption oder als Bezeichnung für diverse Pflanzen.

Aber besagtes Forum klärt auf: "Bitte was ist Filz?" - Antwort: "Das beim Schwein zwischen Bauchfell und innerer Bauchmuskulatur liegende Fettgewebe".

Dani verging nach meiner Schilderung für fünf Minuten die Lust auf Fortsetzung des Frühstücks, ich konnte mich aber nicht mehr einkriegen. Folgende Szene schwirrte mir im Kopf herum:

"Frisch gekocht ist halb gewonnen". Der perfekt adjustierte Koch (weißer Kittel, klassische weiße Kochhaube) verkündet: "Heute machen wir mal zur Abwechslung was Süßes - einen Schmerstrudel! Dazu benötigen wir Mehl *schütt*, eine Prise Salz *streu*, Dotter *schlag* *trenn* *schütt*, Germ *knet*, ein bisschen Milch *schütt*, Filz ..." - Schwenk mit der Kamera; neben dem Küchentisch am Boden liegt ein ganzes Schwein am Rücken, die Bauchdecke aufgeschlitzt. Der Koch versinkt bis zum Ellbogen im Schwein, um den Filz zu ernten...

Mittwoch, 20. Juni 2007

Mahlzeit!

Rohkost. Rohkost! Ein Bekannter von mir hat sein ganzes Leben nur rohes Obst und Gemüse gegessen, hat in einer Chemiefabrik gearbeitet. Der ist jetzt 60 und pumperlgsund, alle seine Arbeitskollegen sind schon tot! Der Mensch ist garnicht dafür geschaffen, etwas anderes zu verdauen. Kein Fleisch, kein Fisch, nichteinmal gekochtes Gemüse! Schimpansen hat man gekochtes Gemüse verfüttert - sie haben die selben Zivilisationskrankheiten wie die Menschen heuzutage bekommen. Die Urmenschen haben sich von garnichts anderem ernährt als Beeren, bevor sie das böse Feuer kennengelernt haben! Ich weiß das, ich hab tausende Bücher über Rohkost daheim. Rohkost! Ich kenn mich aus. Was, rohen Fisch? Wer isst bitte rohen Fisch? Den essen höchstens die Eskimos, und die leben ja auch nicht gesund. Der Schweizer Arzt Bircher-Benner... Sie wissen eh, der mit dem Müsli. Der hat Kinder geheilt, die schon aufgegeben waren! Was essen Sie da? Das ist doch nur Pulver, völlig wertlos!

Und so weiter, und so fort. Nicht nur, dass ich diesen Schwachsinn im Stakkato ertragen musste, als ich vorgestern zur Erholung (naja, war mehr Anstrengung als Erholung) mitm Radl auf den Kahlenberg gekeucht bin und mich dort oben an einem Buffetstandl mit einem gepflegten Papperl belohnen wollte - der Typ an meinem Tisch, der sein bemitleidenswertes, ebenfalls an meinem Tisch (obwohl von fünf Tischen gerade meiner durch mich besetzt gewesen war) sitzendes Gegenüber unbarmherzig zuschwafeln musste, konnte seine verbale Diarrhoe nichteinmal unterbrechen, als schon längst das Essen (Gemüselaibchen für sein armes Gegenüber, Gulaschsuppe und Pommes für mich) serviert worden war. Ich hätt ihm wohl die Frage stellen sollen, wieso die Urmenschen dann keine 80 Jahre alt und 2 Meter hoch geworden sind, ob man mit dem hochgepriesenen Bircher-Müsli etwa auch Krebs heilen kann (wie anno dazumal Dr. Hamer die Olivia), oder wieso die Japaner im Schnitt die höchste Lebenserwartung haben, wo sie sich doch Unmengen Sushi einwerfen. Aber wie will man wohl jemandem argumentativ beikommen, dessen Himmel auf Erden zu sein scheint, 60 Jahre lang tagtäglich an rohen Karotten herumzuknabbern...

Montag, 18. Juni 2007

Alltag

Es sind so diese Tage. Man steht auf, duscht sich, schlägt sein Kind, verabschiedet seine Frau. Verbringt den halben Tag in der Arbeit, zwischen Missachtung und Rausschmiss pendelnd. Kommt heim, begrüßt seine Frau, schlägt sein Kind, isst Abend und legt sich ins Bett. Gewiss, es würden sich auch noch andere freudige Momente im Tagesablauf finden, aber so ist es nun mal im Großen und Ganzen. Man freut sich mit jedem Arbeitstag mehr aufs Wochenende, wo man endlich wieder mehr Zeit haben wird, sein Kind zu schlagen.

Man fährt ja bewusst nicht mehr mit dem eigenen Auto. Nicht wegen des Klimaschutzes, sondern weil man sich in der U-Bahn seinen eigenen Gedanken entspannter widmen kann. Und weil man im Waggon so viele Kinder sieht, die man gern schlagen würde. Aber man kann nicht, ohne im Lokalteil der ortsüblichen Tageszeitung der Nachwelt erhalten zu bleiben. Diskriminierend heutzutage, denkt man sich. Dabei ist es gar nicht so schwer, wie man glauben möge. Wie oft hat man versucht, sich der Volkshochschule als Seminarleiter anzubieten? Sie wollten nicht. Erst ignorierten sie, dann kamen beleidigende Antworten. Verbrecher heißen sie einen, drohen sogar mit Anzeige. Alles nur, weil man selbstlos sein will. Den Leuten helfen will, ihre Hemmungen fallen zu lassen. Netzwerke bilden will. Man kann doch nicht immer das eigene Kind schlagen. Die Menschen brauchen Abwechslung, die Kinder brauchen Abwechslung.

Mit dem Internet ist alles Gott sei Dank viel einfacher geworden. So hat man auch seine Frau gefunden. Sie war sofort Feuer und Flamme - endlich ein eigenes Kind! Bislang war sie ja nur Tante. Irgendwann wollte der Bruder seine Tochter ihr nicht mehr anvertrauen. Nicht nachvollziehbar, da gerade Tante Erika geübt war, Kinder besonders schonend zu schlagen. Das hat man ihr nun endlich abgewöhnen können. Einen herberen Schlagstil beigebracht. Die Traumfrau schlechthin, eine Seelenverwandte.

Nur das Kind spielt in letzter Zeit immer weniger mit. Wird aufmüpfig, spricht von Polizei, von Gefängnis, von Ausziehen in zwei Jahren, wenn es volljährig ist. Die Frau meint, vielleicht sollte man mal mit ihm reden...

Schwachsinn, bislang hats doch auch funktioniert.

Samstag, 9. Juni 2007

! (1)

Aus aktuellem Anlass ein Wochenendposting - zwar nur ein Einzeiler, aber ich denke, der spricht für sich:

Heute ham auf meiner nackten Schulter zwei Fliegen miteinander gevögelt.

Freitag, 8. Juni 2007

Kulinarrisches (1)

Was Schokolade anbelangt, bin ich sozusagen Rassist. Ich mag nämlich keine weiße. Ein Relikt aus meiner Kindheit - ja, aus meinem Jahrhundert, genau. Anno dazumal war ich mit einem Nikolaus aus weißer Schokolade konfrontiert. Wir kombinieren: Das muss wirklich lang her sein. Heutzutage kann man froh sein, wenn man in der erweiterten Weihnachtssaison (also laut Billa, Spar, Merkur etc.: ab Ende August) noch auf irgendwas Anderes als den unrasierten Typen mit Schnapsnase und Pudelhauberl stößt. Den echten Nikolaus mit Bischofsmütze und Hirtenstab entdeckt man mit a bissl Glück vielleicht noch am Adventmarkt der Erzdiözese Wien, und selbst das ist dann wohl ein umgepackter, zurückdatierter Santa Graus. Willkommen im 51ten Bundesstaat der USA, genannt Yurop.

Aber ich schweife ab. Ich entdecke also mit Kinderaugen jenen weißen Nikolaus. Wie reagieren Kinderaugen? Sie lassen Kinderhände greifen und Kindermunde geifern. Den darauffolgenden Biss in des Bischofs Haupt kann man sich geschmacklich ungefähr vorstellen wie einen selbigen in eine Muskatnuss. I glaub, der war nimmer ganz frisch. Kanns aber auch nicht belegen, da es in meiner Erinnerung nur ein halblegaler Zugriff war - sprich: Meiner Mutter wars wohl nicht ganz recht, dass ich den schön verpackten Nikolaus schon so zeitig vor Heiligabend oral skalpiere. Aber das war mir dann eh ziemlich wurscht. Seit diesem Geschmackserlebnis war für mich weiße Schokolade tabu. (Aber komischerweise keine Nikoläuse selber.)

Und ist auch seit damals so geblieben - ganz im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, die ich als Kind freiwillig nicht angerührt hätte. Ich hatte zB Ewigkeiten eine starke Abneigung gegen Rotkraut. Das kann ich jetzt leider nicht mit einer Anekdote garnieren, aber der damalige Schweregrad ist trotzdem erwähnenswert: Nicht nur, dass mir vor dem Zeug ganz einfach gegraust hat - es durfte auch nix von dem, was ich noch zum Verzehr vorgesehen hätte, damit in Berührung kommen. Das ging dann so weit, dass ich bei simpler Witterung des Krautgeruchs akute Kopfschmerzen verspürte. - Tja... unlängst mal so ein Hauferl Rotkraut zu einer Grillplatte beigelegt bekommen. Na kostest mal das Klumpert, wennst es eh zahlen musst... He, das schmeckt ja garnet amal so schlecht...

Wahrscheinlich ändern sich die Geschmacksnerven wirklich im Lauf des Lebens. Hoffentlich mut ich dann meinen Kindern mal nicht einen ekelerregenden marinierten Zeller zu, mit den Worten: "Das! Musst! Du! Kosten! Das schmeckt so wunderbar, das geliert so schön!" Zumindest sollt mich dann ein weltrekordverdächtiger Sprint des Filius Richtung Häusl nicht sonderlich verwundern.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Von Würschtln und Würschtln

Gelegentlich kommt man auf Ideen, die allgemein verpönt sind. Also weniger die Idee, sondern die Ausführung derselben. Weiße Tennissocken zu schwarzen Hosen beispielsweise. (Ich kenn Leute, die setzen sich in dieser Adjustierung, leicht verfeinert mit einem kanarigelben Shirt, ins Fernsehen *unschuldigpfeif*) Oder auch ein Moshpit am Opernball. Nun ist es ja so, dass auf dieser Faschings-Inszenierung prinzipiell ein ordentliches Gedränge herrscht, welches jedem anständigen Metall-Konzert zur Ehre gereichen würde. Keine Ahnung, warum. Durchaus möglich, dass die dort zu generaldirektorbörslfreundlichen Preisen feilgebotenen Sacherwürschtln einen derartigen Ansturm verursachen. Apropos: Schon amal mit einem Würschtl ins Kaviardoserl gedippt?

Also: Da ist diese hohe Gesellschaft jetzt schon in voller Verkleidung auf einer ebenso vollen Tanzfläche. Stessereien sind ohnehin unvermeidlich, weil ein Gutteil der Pärchen in der Tanzschule nicht aufgepasst hat und somit beim Linkswalzer den Rechtsvorrang missachtet - ja, denen sollte wirklich der Bronzekurs-Ausweis entzogen werden! Da wäre es doch durchaus possierlich, dem Grafen Osterhasi jr. einen Rempler Richtung Baron von und zu Schaumbad zu verabreichen, worauf dieser wiederum der über dessen rot-weiß-roten Schärpe ausgerutschten Freifrau von Felberstraße aufhelfen könnte... Corvin würden den Donauwalzer intonieren, und alle hätten a batzn Hetz.

Sollt ich wirklich beizeiten dem geschätzten Herrn Elmayer unterbreiten. Schließlich brauchts ja seine Berechtigung, dass der Schmarrn jahrjährlich auf dem selbsternannten Unterhaltungssender ORF1 läuft.

Dienstag, 5. Juni 2007

Initiation

Ich hab mich oft gefragt, was einen wohl motiviert, seine geistigen Ergüsse in die Welt hinauszuschreien... ähm... naja, wohl besser: zu flüstern, da sich die Reichweite auf einen endlich abzählbaren Bekanntenkreis... - Es wird wohl die Aussicht auf Rum und Ähre sein. Vielleicht die leise Hoffnung auf den "Ottakringer Bezirksaward für halbseid(l)ene Gedankengänge und nervige Wortspiele". Besser Fußball oder Klavier spielen wird man dadurch wohl jedenfalls nicht. Obwohl, es existiert ja durchaus eine gewisse Verwandtschaft zwischen Keyboard und Keyboard. Das eine bedient man mit den Händen. Was? Ja, das andere auch - aber zusätzlich noch mit den Füßen! Eh klar, an das Gaspedal hat keiner gedacht. Wär natürlich faszinierend... internetsüchtige Zeitgenossen könnten ohne Weiteres den Browser ihrer Wahl mit den Hufen bedienen. Da böten sich zB "Eine Seite zurück"- und "...vor"-Buttons perfekt an. Eventuell ergäben sich mit der Zeit gewisse Koordinationsschwierigkeiten. Man denke an ein Fußballmatch, der Ball wird aus der eigenen Abwehr geschlagen, der Libero grölt "Viiiiiirreeeee!!!", und man kollidiert prompt mit dem Innenverteidiger, weil man - linksaußen spielend - instinktiv den (inzwischen: sogenannten) "Online-Schritt" nach rechts getätigt hat. Grauslich, wenn man dann seinem Kollegen auch noch beim Kniescheiben-Suchen helfen müsste...

Wer nun noch nicht abgeschreckt ist, dem wünsche ich hinkünftig weiteres Kurzweil.
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