Mittwoch, 23. September 2009

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Die Heiligen Drei Könige waren die ersten Zeitreisenden: Waren (fast) rechtzeitig bei Christi Geburt, obwohl sie aus dem Morgenland kamen.

Samstag, 12. September 2009

SUBTRACT 1 FROM ME

Diese Woche hab ich im Profil einen Artikel gelesen. Jo, das halt ich jetzt bewusst schwammig, sonst müsst ich das Profil nochmals herholen und jede Zeile überfliegen, und dazu bin ich einerseits ein wenig zu faul, andererseits hats ja auf den tatsächlichen Inhalt dieses Blogeintrags keinen nennenswerten Einfluss. Da stand also was von Gleichberechtigung, unter anderem auch jener in der Informatik - und zwar, dass einer Flut an männlichen EDV-Ikonen eine verschwindend geringe weibliche Kapazundermenge gegenübersteht. Unter allen Erfindern von Programmiersprachen beispielsweise finden sich lediglich zwei Frauen: Ada Lovelace, Schöpferin der gleichnamigen Sprache ADA, sowie Grace Hopper, Kreateuse von COBOL.

Nun habe ich von ADA keinen Tau. Aber COBOL kenn ich seit meiner HTL-Zeit. Und: Ich hätts wissen müssen.

Wer niemals programmiert hat, den möchte ich nun - keine Sorge, ich werde hier und jetzt keine staubtrockene Abhandlung über Algorithmen und Datenstrukturen folgen lassen, nur ein klitzekleines Merkmal! - ein wenig in die grellgraue Welt der EDV einführen. Da gibt es also die verschiedensten Programmiersprachen, mit denen man allerhand machen kann, und manche eignen sich mehr für manche Aufgabenstellungen und manche weniger. Und manche existieren schlichtweg nur noch deswegen, weil es zu viel kosten würde, die Massen an antiker Software endlich auf einen zeitgemäßen Stand zu hieven. Zu letzteren gehört (in einer Mischung aus "meines Wissens" und "meiner Meinung nach") COBOL. Jetzt bin ich zwar auch nicht (mehr) auf dem letzten Stand, aber COBOL war selbst zu meiner Jugend schon alt. Wir waren die letzte HTL-Klasse, die sich noch auf BS2000-Terminals abmühen durfte. Das waren Dinger, die ganz offensichtlich in den 70ern von einer Firma beschafft, in den 80ern auf den Mist geschmissen und in den 90ern von der MA48 an EDV-Schulen ausgeliefert wurden. So alt, dass man im Internet nichtmal mehr ein Foto findet. Und darauf war COBOL zu programmieren. Oder besser: Man konnte in COBOL Gedichte, Romane, gar Epen abfassen.

Ein Klassiker in der EDV ist es, mit einer Variable etwas anzustellen, im einfachsten Fall arithmetisch, also Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Programmiersprache C++. Sagen wir, wir haben eine Variable "a" und rechnen a bissl herum damit. Das schaut dann etwa so aus: "a=a+5" oder schlanker "a+=5" erhöht den Wert von "a" um 5. Klar soweit, oder? Dergleichen mit dem restlichen Operatoren: "a-=7", "a=5*7+3/4-2/a" (wie üblich Punkt- vor Strichrechnung). Oder ganz einfach "a" um 1 erhöhen: "a++". In Java detto. In Visual Basic fallen zwar die praktischen "+=" und "++" weg, aber der Rest ist gleich. Wemma mal das Gefühl dafür entwickelt hat, lasst sich damit schnell programmieren, weil ganz einfach wenig zu tippen ist.

Und in COBOL? "ADD 5 TO A", "SUBTRACT 7 FROM A", "MULTIPLY 5 WITH 7 GIVING A", "DIVIDE 2 INTO A GIVING A".

Man stelle sich nun vor, man trifft jemanden und fragt, wie es ihm geht. Ist es ein Mann, lautet die Antwort: "Danke, gut!". Ist es eine Frau, lautet die Antwort: "Du, ich muss dir unbedingt erzählen, da hab ich gestern auf der Straße die X getroffen, die hat sich sooo verändert, die ist jetzt mit dem Y zsamm, der ist ja sooo ein..."

Mit anderen Worten: Wären mehr Frauen in der Informatik tätig, gäbe es zwar keine effiziente Software, dafür aber öfter Computer mit Kopfschmerzen.
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