Samstag, 22. September 2007

Achtung: Niveau im Radieau!

Hallo, hier ist der Gunkl, und ihr hört gerade GymRadio 94,5 - oder 102,2. Oder beides zsamm. Oder quer durchanand. Oder als Logarithmentafel.

... schallte es mir soeben entgegen, als ich mich durch diverse auf surfmusik.de verlinkte Radiostreams zappte. Wau, der Gunkl - mein heißgeliebter Rhetorikgott, mein hochverehrtes und bewundertes Kabarettgenie - mit einer Radiosignation? Na da muss ich doch gleich auf deren Website! Ein bissl nach "Gunkl" bzw "Paal" gesucht, und tatsächlich:

Jeden ersten Sonntag im Monat, 15-16h:
Die blaue Stunde, von und mit Günther Paal

Also wer auf meine Empfehlungen mehr als einen semiflüssigen Lurch gibt: Unbedingt reinhören! Ich hoff, ich vergess nicht selber...

Freitag, 21. September 2007

! (4)

Meines Vorgesetzten Versprecher des Tages:

In deinem Fehler ist ein Ansatz...

Mittwoch, 19. September 2007

Austria - twelve points

Wir holen uns den Song Contest 2008! Was Balten, Balkanesen und Anatolen recht ist, wird uns wohl billig sein können. Der Verfassungskonvent hat das Pferd zwar schon erkannt, aber von hinten aufgezäumt: Was wir brauchen, ist eine Zerteilung des Staates Österreich in einzelne Bundesstaaten statt -ländern! Und dann schanzen wir uns gegenseitig die Punkte zu, sodass uns höchstens Slowenien, Ungarn und die Schweiz gefährlich werden können. (Ja, die kriegen sicher noch einige Mitleids-Punkte nachgeschmissen aus Orangistan, der West-Puszta und dem Kanton Übrig.) Natürlich werdens uns die Gscherten, Mostschädeln und sonstigen Schluchtenscheißer neidig sein, aber Wien hat selbstverständlich das Privileg auf den 2008er-Titel, dass das amal klar is. Ab dann lassen wir ihn meinetwegen rotieren, dann können sich die Alpenvölker auch endlich über was freuen, wenns schon sonst nix zsammbringen.

Oder noch besser: Wir organisieren gut getarnte Busreisen in unsere diversen un- oder mittelbaren Nachbarländer, besorgen uns in diesen Handys von den Eingeborenen (wenns geht, legal, sonst jammern die Pollaken) und fonieren oder smsen dann zugunsten unseres geliebten Heimat-... äh... naja, zumindest temporären Auslandes. Am besten wählen wir hierfür natürlich Länder mit einem geringeren Bevölkerungsanteil - logisch, denn 1000 patriotische Anrufe bringen gegenüber 10000 vom Feind natürlich weit mehr Punkte ein als bei einer Million Konkurrenzstimmen. Jetzt müssen wir nur noch Liechtenstein, Luxemburg und San Marino zu einer Teilnahme motivieren.

Dienstag, 11. September 2007

Danke, Patricia

Anscheinend darf ich nichtmal mehr eine Woche auf Urlaub fahren. In meiner Abwesenheit dürfte Wien nämlich wesentlich verblödet sein. Und ich meine eine über die allgemein in immer kürzeren Zyklen stattfindende Verblödung hinausgehende.

"Schweglerstraße, umsteigen zu den Linien 9 und 49. Bitte lassen Sie Ihre Zeitung nicht im U-Bahn-Zug zurück. - - - - - Ausstieg links." - Wie schön.

Meinetwegen, ich lass mir dieses "Ausstieg links/rechts" einreden, auch wenn es wahnsinnig penetrant ist und mit einer ewig langen Verzögerung nach dem eigentlichen Ansagetext eingespielt wird (was die Penetranz noch erhöht, als wenn es in einem Rutsch käme), und ich mich frage, wie die Blinden und Sehbehinderten wohl bis vor zwei Wochen (U-)Bahn gefahren sind, und ob man denen nicht auch noch ein "in Fahrtrichtung"... - nein, besser die Wiener Linien net auf dumme Gedanken bringen.

Aber der Gipfel an Nervenverstümmelung ist diese unsägliche Kinderstimme, die einem in den frühesten Morgenstunden direkt unter die Hirnhautrinde sticht, wenn man - wozu fährt man sonst freiwillig in den Stoßzeiten öffentlich? - grad mal die Zeit zwischen Aufstehen und tatsächlichem Aufwachen halbschlafend zu überbrücken gedenkt. So, wie die oben für diesen Text verwendete Farbe das Auge erschrickt, durchtrennt das gesprochene Äquivalent das geneigte Trommelfell des [anständigen] Fahrgastes. Offensichtlich verdient da wohl ein WL-Semibeamter zu wenig, sodass er seine Tochter für den Schmarrn hergeben muss. Naja, vielleicht kommt sie ja bald in den Stimmbruch. Oder geniert sich in Grund und Boden, wenn sie sich selber hört. Oder beides.

Da verteilt man zuerst gratis ein Schundblattl, welches immer noch mehr Wert hätte, wenn mans, anstatt öffentlich aufzulegen, unmittelbar wieder der Fernwärme zuführen würde, und wundert sich im Anschluss, wenn die intellektuelle Speerspitze von Leserschaft den gewünschten Recyclingschritt nicht im erwarteten Ausmaß tätigt. Was glauben die für diese Aktion verantwortlichen Großkopferten eigentlich? Haben die gleich Hans Guck-in-die-Luft nie einen Blick in die Bahnareale geworfen, bevors Gratiszeitungen gegeben hat? (Wahrscheinlich nicht, im Firmenauto nimmt man sowas klarerweise nicht wahr.) Wie kommen die auf die bizarr anmutende Idee, dass Subjekte, die sich um kein Rauchverbot scheren, ihre Schuhsohlen per U-Bahn-Sitz reinigen, Tschickstummeln, Plastikflaschen und sonstigen Müll auf die Gleise kippen, sich von einer 12jährigen Patricia an eine offensichtlich nie in sozial verträglicher Dosis genossenen Kinderstube "erinnern" lassen? Und wie kommen diejenigen, die diese besseren Flugblattln keines Blickes würdigen, dazu, sich tagtäglich zweimal pro Fahrt oder öfter diesen Stuss anhören zu müssen (sogar zweimal binnen der drei U3-Stationen von der Johnstraße zur Zieglergasse)?

Und ich befürchte, dass noch eine Reihe weiterer "Erziehungsmaßnahmen" mit Rotznasenstimmen auf uns zukommt. Wenn die Wiener Linien glauben, mit solchen Aktionen, die bestenfalls zum kollektiven Augenrollen animieren, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs anzuheben, wunderts mich nicht, dass der Trend zum Zweitauto geht.

Sonntag, 9. September 2007

Habuimus Papam

Hiatz war er also da, der 16te Benni. Der Pop-Papst, auch wenns grad amal a paar tausend Leut interessiert hat. Aber wurscht, immerhin wurde ihm wieder reichlich Medienplatz zur Verfügung gestellt, welchen er auch zur Zufriedenheit seiner Fans ge- bzw erfüllt hat. Nun wären mir zwar seine mittelalterlichen Verbalauswürfe keinen sonderlichen Blogeintrag wert, und ich bin froh, dass diverse Damen und Herren mit national höheren Machtbefugnissen als ich auch net wesentlich enthusiastischer reagieren, als dem ideologischen Tattergreis gedanklich das Kopferl zu tätscheln, ohne auch nur den geringsten Zweifel an zB der Sinnhaftigkeit der Fristenlösung aufkommen zu lassen. Trotzdem erscheints mir auch über die offensichtliche Komik des Schnappschusses hinaus bemerkenswert, was der oberste Chef des betagten Vereinspräsidenten wohl von dessen Ansichten halten mag, wenn er diesem öffentlich quasi die Flausen aus dem Hirn blasen will:


©Bild: APA/Roland Schlager
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