Freitag, 29. August 2008

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Unterhalte mich gerade mit einer Kollegin, und sie erzählt mir von ihrer "Bivokalbrille". Ich wollt schon fragen, ob mir die mal was zweistimmig vorsingen könnt...

Montag, 25. August 2008

Post!

Um bei der Verdauung des gestrigen Blogeintrags ein bisserl unterstützend mitzuwirken, hier ein Auszug aus unserer alltäglichen Büromailkommunikation (Namen natürlich verunkenntlicht):

Hallo Frau ********,

ich habe ein zutiefst profanes Anliegen, und zwar: Wir haben in unserem Zimmer vier Mitarbeiter, aber nur drei Mistkübel, die in letzter Zeit regelmäßig übergehen*). Jetzt ist zwar Müllvermeidung ein hehres Ziel, welches ich mir auch selber nicht selten auf die Fahnen schreibe, aber im Büroalltag nicht immer umsetzbar ist. Herr ****** meinte, Sie wären die geeignete Ansprechpartnerin zur Zurverfügungstellung eines weiteren Mistkübels - liegt er damit richtig? Bitte um Hilfe, sonst schauts bei uns bald aus wie in Neapel :-)

lg ****** ******

*) Nur um sicherzugehen: Die Mistkübel, nicht die Mitarbeiter.

Sonntag, 24. August 2008

Dabeigwesen war alles

ACHTUNG: Der folgende Blogeintrag ist zu einem großen Teil morbid und geschmacklos. Wer ihn liest, tut dies auf eigene Gefahr und möge mir nachher nicht vorwerfen, ich hätte ihn nicht gewarnt.

Das war also Olympia 2008. Zumindest für uns. Einmal Silber, zweimal Bronze - war schon mal besser. Aber naja, wir sind eben nur ein kleines Land - deswegen haben uns unsere unsympathischen Nachbarn eine Kajakeuse vorbeigeschickt, die uns netterweise eine Medaille beschert hat. Nur zu dumm, dass wir den lieben Germanen im Gegenzug einen Olympiasieger im Gewichtheben verschafft haben, weil wir ihn von hier vergraulen mussten. Bronze rein, Gold raus - bizarre Medaillenmigrationspolitik.

Apropos Gewichtheben: Stoßen und Reißen sind bekanntlich olympiataugliche Sportarten, Bankdrücken jedoch - Irrtum vorbehalten, da ich angesichts der nachtschlafenen Übertragungszeiten eingestehen muss, nicht jede Entscheidung haut- oder zumindest fernsehnah (ui, das schlagt sich ordentlich) miterlebt zu haben - nicht. Ich hätte da einen Vorschlag, wie man diese Lücke zukünftig nachhaltig (also nicht per anachronistischen Reinstallationen wie Tauziehen, Sackhüpfen und Kirschkernspucken) schließen könnte: mit der Einführung des olympischen Banklreißens. Attraktive Bewerbe winken, wie zB 30-Meter-Turmspringen (ins Kinderbecken), Rhythmische Gymnastik (mit Molotow-Cocktails und Kettensäge), Granatenbaseball oder Tigerreiten. Der ursprüngliche Gedanke bezüglich Amateurstatus würde hier wieder stärker in den Vordergrund treten, da übertriebenes professionelles Training einer möglichen Olympiateilnahme eher entgegenwirkt. Man sollte nur von übermotivierten Experimenten a la "Best of three" absehen und den Bewerb in einem einzigen Durchgang über die Bühne bringen - auch auf die Gefahr hin, dass spontanes Glück oder Pech (beispielsweise Abrutschen vom Felsvorsprung oder verzögertes Auslösen der Schusswaffe) über den Olympiasieg entscheiden können, was wiederum die Punkterichter in Bewertungsnöte bringen könnte. Und selbstverständlich sollte man bei allenfalls vorgenommenen Siegerehrungen die Fahnen nur auf Halbmast setzen.

Sollte das Banklreißen wider Erwarten tatsächlich in den Sportartenreigen der kommenden Sommerspiele aufgenommen werden, erwarte ich mir eine wahre Medaillenflut für Österreich. Natürlich nur, falls ausschließlich waschechte Wiener zu den Bewerben entsendet werden. Die wären vermutlich unschlagbar. Sofern Japaner und Schotten zuhause bleiben.

Samstag, 9. August 2008

Trotzpippn

Swar eine Deutschschularbeit, anno dazumal. Und aus heiterm Himmel wollt ich bsonders gscheit klingen. Das klingt jetzt mancherohrs net sonderlich wunderlich, weil gscheit klingen will ich eigentlich immer, wenn ich den Suppenschlitz aufreiß - aber damals wollt ich aus heiterm Himmel eben bsonders gscheit klingen. Ergo schuf ich "trotzdessen".

Wie der gute Gunkl schon in seinen von mir hochgeschätzten Kabarettprogrammen anmork (um auch eine minderstandardisierte Konjugation anzubringen), pflegt so mancher Halbintellektuelle seine viertelseidenen Oralergüsse gerne mit Genitiven aufzupeppen. Jetzt kenn ich zwar keine aktuellen Statistiken, aber sehr falsch wirds net sein, die Verteilung der vier deutschen Fälle im Sprachgebrauch als ein bissl unwuchtig zu sehen - schon allein in der geschriebenen Form. Verbaldiskursiv artets dann ja überhaupt aus, nicht umsonst gibts Lingualkonservierungsprogramme wie "Rettet dem Dativ". Und so mancher meinet nun: "Geh bitte, des kaunns jo net sei, dass do kana den Genetiv vawendt, waunns eahm scho gibt, bitte des muaß jo uaoarg sei für dessen!"

Wenigstens kann ich mich auf juvenilen Übermut ausreden, als ich damals "trotzdessen" erschuf. War ja eigentlich sonnenklar, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Man sagt ja schließlich auch "trotz dieseS DingsbumsES", also zweiter Fall, dann muss es ja zwangsweise auch trotzDESSEN heißen, und nicht trotzDEM! Die Schuppen wurden mir eine Woche später wieder in die Augen rückverpflanzt, in Form des korrigiert retournierten Schularbeitsheftes. Ich nahms mit Gleichmut zur Kenntnis - gleich nachdem ich meine Professorin um Rechtfertigung für diesen spezifischen Rotstrich ersucht hatte. (Wie konnte sie es auch wagen...)

Aber huch, da erstöberte ich doch heute auf einer Wikipedia-Seite folgendes Elaborat: "Er ist bekannt dafür, einer der wenigen Super-Schwergewichte zu sein, die trotzdessen fähig sind, akrobatische Kampfmanöver zu beherrschen."

Sie werden ja so schnell erwachsen... *schnüff*
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