Samstag, 26. Dezember 2009

In dulci jubilo

Tief im Inneren rumort es,
pfeift und schmatzt und zischt und grammelt,
keiner weiß, obs bunt, obs fahl wird,
viele Meinungen kursieren.

Leise wird die Welt da draußen,
denn sie holt zum Atem aus,
füllt besessen ihre Lungen,
denkt nach drinnen voller Wehmut.

In den Zwischenschichten kommt es
vielen Möglichkeiten gleich,
trotzdem gibt es nichts zu sagen,
grau erscheint hier aller Tage.

Wo es endet, wird es starten,
kaum zu glauben, garantiert so,
Trennendes wird dann zerrissen,
chancenlos die Mauern nieder.

Drinnen kehrt sich bald nach draußen,
nimmt die Umwelt blendend wahr,
Schall betäubt der Menschen Ohren,
Alles wird so ungefiltert.

Was sich fürderhin entwickelt,
wissen ganz allein die Götter,
doch mit gutem Grunde kann man
voller Optimismus bleiben.

Mittwoch, 18. November 2009

! (42)

Habe heute - dank einem auch unten verlinkten Blog(ger) - ein neues Wort gelernt: Prokrastination. Ich denke, das wird ein lauschiges Sonderplatzerl im Herrgottswinkel meines Lebens erhalten.

Montag, 16. November 2009

! (41)

Wenn man schon Vera mit Nachnamen heißt, dann sollte man doch wenigstens so konsequent sein und seine Kinder Aloe oder Prima taufen.

Dienstag, 10. November 2009

Hohes Haus

Wer den Sitzungssaal des Nationalrates unseres Parlaments schon mal von innen gesehn hat - sei es jetzt persönlich oder auch im Fernsehen; letzteres reicht, um dem Nachfolgenden folgen zu können -, der weiß, dass dort Vertreter von fünf Parteien sitzen, die in ihren Positionen teilweise unterschiedlicher nicht sein könnten. Jedoch nur in ihren politischen Positionen - punkto Sitzpositionen schauts da schon wieder ganz anders aus. Lassen wir mal außer Acht, dass es (wie ich zwar nicht restlos weiß, aber aufgrund der einen oder anderen aufgeschnappten Wortspende annehme) unter den Saalinsaßen mehr Duzfreunde auch über ideologische Schranken hinweg gibt, als sich der gemeine Bürger dies in seinen kühnsten Träumen vorstellen mag. Quasi die Umkehr zur beliebten Steigerungsformel "Feind - Todfeind - Parteifreund". Man kann dennoch zB getrost annehmen, dass ein Van der Bellen seine Wochenenden eher anders verbringen wird, als mit einem Strache Paintball... äh... Tennis spielen zu gehen. Im Nationalratssaal aber, der aus praktischen Gründen so errichtet wurde, dass Cap, Graf und Neugebauer genauso viel von der Sitzung mitbekommen wie Hinterbänkler a la Hechtl, Lausch, Walser und Klikovits, müssen zwangsweise räumliche Kompromisse eingegangen werden, um Rednern am Pult chronische Halsentzündungen zu ersparen. Und da trennen dann eine FPÖ von den Grünen nicht mehr Welten, sondern lediglich ein eineinhalb Meter breiter Mittelgang. Oder mit ein bissl Pech ist man auch gleich Sitznachbar. Da tät ich dann gern ein Mauserl sein: Wird in so einem Fall eine eisige Mauer des Schweigens aufgezogen, oder doch eher Kochrezepte ausgetauscht? Was mag ein Josef Bucher mit einer Eva Glawischnig palavern, oder ein Hojac Westenthaler mit einer Gabriela Moser? Oder fliegen gar Papierkugerln zwischen Cap und Strache? Aber was mich fast noch mehr interessiert: Wer ist denn der/die Grüne-Abgeordnete "Dolmetsch-Platz"?

Mittwoch, 4. November 2009

! (40)

An einem statistischen Durchschnittstag denken wir etwa 0,0277mal daran, dass wir gerade Socken anhaben.

Montag, 19. Oktober 2009

Land in Sicht

Bei Wagram an der Donau bin ich dann geistig abgezweigt. Viel Gemüse, viel Weizen, Roggen, Rüben, Rhabarber; also viel von jener Natur, die der Mensch essen will. Und da war dieser Maulwurf, emsig bemüht, die Katakomben für seine Nichte auszuheben. Ich wusste nicht, wie ich ihn ansprechen sollte. Aber das war auch kaum nötig, denn er bemerkte mein flüchtiges Interesse und warf sich, nachdem er mir einen unmerklichen tiefen Blick zugeworfen hatte, dermaßen in Pose, dass ich fast ein wenig erschrocken und beschämt meine Augen wieder abwenden ließ. Just in diesem Moment kam wohl seine Frau heraus, rieb sich noch etwas das Gesicht, da es ja gerade erst dämmerte, und wunderte sich, so hatte es zumindest den Anschein, da mein Verständnis des ortsansäßigen Idioms nur unzureichend entwickelt ist, lautstark gestikulierend, was zu so unchristlicher Stunde dieser subjektiv ohrenbetäubende Krawall denn soll. Er jedoch schien nur einen verächtlichen Blick auf ihre deplatziert wirkende Locke zu werfen, was sie, als sie auch meiner Neugierde gewahr wurde, wieder in ihren Hügel verschwinden ließ. Da er infolgedessen ebenso etwas verlegen in meine Richtung deutete, beschloss ich dann doch, diese Szenerie vorüberziehen zu lassen wie den Postbus, der dreimal täglich die Provinz mit der Welt verbindet.

Mittwoch, 7. Oktober 2009

The Sound of Music

An einem gewissen Punkt im Leben ändert sich der Geschmack. Nein, zur Abwechslung keine Abhandlung über die gereifte Lust auf Rhabarber und Artischocken - sooo alt bin ich nun auch wieder noch nicht. Es geht heute um Musik. Klar ist mir bewusst, dass es tatsächlich ein schleichender Prozess ist, dass einem sukzessive immer weniger gefällt, was "heutzutage" so im Radio gespielt wird oder was "die Jugend von heute" als "Musik" bezeichnet. Aber ich glaube, wenn ich, wie ich es so gern tue, mein persönliches Leben Richtung Allgemeinheit extrapoliere, dass es da sehr wohl einen Knackpunkt gibt - nämlich jenen, wenn einem das alles bewusst wird.

Wie gesagt, es ist ein Prozess: Man dreht immer öfter ab oder wechselt den Sender, wenn gewisse Liederchen im Radio oder Fernsehen (vereinzelt solls ja noch sowas wie wirkliche Musiksender geben) angespielt werden. Man blickt in die Charts - ob die aktuellen oder die des vergangenen Jahres - und wird erstmals an Position 47 halbwegs fündig. Man kann den Würgereflex in der Öffentlichkeit nur unzulänglich verbergen, wenn man einen mit seinen frisch heruntergeladenen Klingeltönen herumspielenden pubertierenden Rotzlöffel passiert. Und plötzlich denkt man sich: Heutzutage spielts nur mehr Müll, früher hats noch Musik gegeben...

In meinem Fall bezieht sich das "Früher" auf die 80er. Aber das war nicht immer so. Ich stamme aus einem Elternhaus, bei dem obiger Würgereflex schon um einiges früher ansetzte. Wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht gar trübt, gab es bei uns folgende musikalische Auswahl: Harry Belafonte, Mario Lanza, deutsche Vulgäropernsänger a la Rudolf Schock - sowie das unvermeidliche Duo Peter, nämlich Kraus und Alexander. So viel zum postklassischen Teil unserer heimischen Musikauswahl. Ich konnte problemlos etliche Beethoven-Symphonien auswendig mitträllern - von jenen Sängern und Gruppen aber, die meine Volksschulklassenkollegen so anhimmelten, wusste ich gerade mal, wie man sie (richtig) schreibt.

Später, inmitten der 90er, hab ich das alles relativ rasch nachgeholt. Völlig richtig: Pubertät. Ich hab mit 14, 15 stundenlang MTV und VIVA geschaut und -hört, oft bis spät in die Nacht hinein, etliches auch auf Videokassetten archiviert - und wenn meine Mutter ins Zimmer kam, unmerklich den Kanal gewechselt, um mir abfällige Kommentare zu ersparen, was ich mir nicht für einen Mist anschau und -hör. Als ich endlich, in den späten 90ern und frühen Nullern, Internet und Soundkarte in einem Computer vereinigen konnte, dauerte es nicht lange, und ich lernte auch (und dann vor allem) die 80er kennen, schätzen und lieben. Und mit der vermehrten Vergleichsmöglichkeit kam dann alsbald die Erkenntnis: Heutzutage spielts nur mehr Müll, früher...

Aber das stimmt eben auch nicht so ganz, und jetzt verschwimmen die zeitlichen Trennschichten endgültig: Was ich damals in den 90ern alles gehört habe... was ich damals so manches selber als "Musik" bezeichnet habe... - Ja, es macht sich nachträglich ein bisschen Würgereflex bemerkbar.

Sonntag, 4. Oktober 2009

! (39)

Streit mit Freundin: Meerschweinchen getötet

Ein 41-jähriger Mann ist Samstagabend im Bezirk Leibnitz nach einem Streit mit seiner Lebensgefährtin ausgerastet. Der Betrunkene zerstörte die Einrichtung und tötete zwei Meerschweinchen. Er wurde festgenommen.


So stand das tatsächlich auf oesterreich.orf.at. Ob dem Ersteller die Tragikomik der Kombination von Text und Foto bewusst war?

Mittwoch, 23. September 2009

! (38)

Die Heiligen Drei Könige waren die ersten Zeitreisenden: Waren (fast) rechtzeitig bei Christi Geburt, obwohl sie aus dem Morgenland kamen.

Samstag, 12. September 2009

SUBTRACT 1 FROM ME

Diese Woche hab ich im Profil einen Artikel gelesen. Jo, das halt ich jetzt bewusst schwammig, sonst müsst ich das Profil nochmals herholen und jede Zeile überfliegen, und dazu bin ich einerseits ein wenig zu faul, andererseits hats ja auf den tatsächlichen Inhalt dieses Blogeintrags keinen nennenswerten Einfluss. Da stand also was von Gleichberechtigung, unter anderem auch jener in der Informatik - und zwar, dass einer Flut an männlichen EDV-Ikonen eine verschwindend geringe weibliche Kapazundermenge gegenübersteht. Unter allen Erfindern von Programmiersprachen beispielsweise finden sich lediglich zwei Frauen: Ada Lovelace, Schöpferin der gleichnamigen Sprache ADA, sowie Grace Hopper, Kreateuse von COBOL.

Nun habe ich von ADA keinen Tau. Aber COBOL kenn ich seit meiner HTL-Zeit. Und: Ich hätts wissen müssen.

Wer niemals programmiert hat, den möchte ich nun - keine Sorge, ich werde hier und jetzt keine staubtrockene Abhandlung über Algorithmen und Datenstrukturen folgen lassen, nur ein klitzekleines Merkmal! - ein wenig in die grellgraue Welt der EDV einführen. Da gibt es also die verschiedensten Programmiersprachen, mit denen man allerhand machen kann, und manche eignen sich mehr für manche Aufgabenstellungen und manche weniger. Und manche existieren schlichtweg nur noch deswegen, weil es zu viel kosten würde, die Massen an antiker Software endlich auf einen zeitgemäßen Stand zu hieven. Zu letzteren gehört (in einer Mischung aus "meines Wissens" und "meiner Meinung nach") COBOL. Jetzt bin ich zwar auch nicht (mehr) auf dem letzten Stand, aber COBOL war selbst zu meiner Jugend schon alt. Wir waren die letzte HTL-Klasse, die sich noch auf BS2000-Terminals abmühen durfte. Das waren Dinger, die ganz offensichtlich in den 70ern von einer Firma beschafft, in den 80ern auf den Mist geschmissen und in den 90ern von der MA48 an EDV-Schulen ausgeliefert wurden. So alt, dass man im Internet nichtmal mehr ein Foto findet. Und darauf war COBOL zu programmieren. Oder besser: Man konnte in COBOL Gedichte, Romane, gar Epen abfassen.

Ein Klassiker in der EDV ist es, mit einer Variable etwas anzustellen, im einfachsten Fall arithmetisch, also Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren, Dividieren. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Programmiersprache C++. Sagen wir, wir haben eine Variable "a" und rechnen a bissl herum damit. Das schaut dann etwa so aus: "a=a+5" oder schlanker "a+=5" erhöht den Wert von "a" um 5. Klar soweit, oder? Dergleichen mit dem restlichen Operatoren: "a-=7", "a=5*7+3/4-2/a" (wie üblich Punkt- vor Strichrechnung). Oder ganz einfach "a" um 1 erhöhen: "a++". In Java detto. In Visual Basic fallen zwar die praktischen "+=" und "++" weg, aber der Rest ist gleich. Wemma mal das Gefühl dafür entwickelt hat, lasst sich damit schnell programmieren, weil ganz einfach wenig zu tippen ist.

Und in COBOL? "ADD 5 TO A", "SUBTRACT 7 FROM A", "MULTIPLY 5 WITH 7 GIVING A", "DIVIDE 2 INTO A GIVING A".

Man stelle sich nun vor, man trifft jemanden und fragt, wie es ihm geht. Ist es ein Mann, lautet die Antwort: "Danke, gut!". Ist es eine Frau, lautet die Antwort: "Du, ich muss dir unbedingt erzählen, da hab ich gestern auf der Straße die X getroffen, die hat sich sooo verändert, die ist jetzt mit dem Y zsamm, der ist ja sooo ein..."

Mit anderen Worten: Wären mehr Frauen in der Informatik tätig, gäbe es zwar keine effiziente Software, dafür aber öfter Computer mit Kopfschmerzen.

Freitag, 28. August 2009

Haggis

Wie wärs zum Mittagessen mal zur Abwechslung mit dem schottischen Nationalgericht, Haggis? Wer Schafe mag, wird sich freuen, denn in Haggis befindet sich das Beste vom Schaf: Magen, Herz, Leber, Lunge und Nierenfett. Ein Wunder, dass das Ganze nicht mit Fell als Beilage verzehrt wird. Hier die vier- bis fünfstündige Zubereitung, nicht für Zartbesaitete:

Der Magen muss in kaltem Wasser sorgfältig ausgewaschen werden. Dann muss man ihn von innen nach außen drehen und die allerletzten festen Reste der Magensäure und die Magenschleimhaut mit einem Messer abschaben. Um die Magenwand nicht zu verletzen, wird dazu die nicht geschliffene Seite der Messerklinge verwendet. Das Herz, die Leber und die Lunge werden in einer leichten Fleischbrühe gar gekocht. Dabei ist darauf zu achten, dass das Ende der Luftröhre, das noch an der Lunge hängt, über den Rand des Kochtopfs gehängt wird und in eine Schüssel abtropfen kann. Wenn das Fleisch gar ist, muss es in kleine Stückchen geschnitten werden. Die Fleischstücke werden mit Salz und Pfeffer gewürzt und mit Muskatnuss, etwas Muskatblüte (Macis), gehackten Zwiebeln, dem Nierenfett und dem Hafermehl vermischt.

Die Mischung wird in den wieder umgedrehten Magen gefüllt. Er darf nicht ganz gefüllt werden, da das Hafermehl beim Kochen aufquillt und dafür Platz braucht. Der Magen wird mit Küchengarn zugenäht. Dann muss man den Magen mit einer Gabel rundherum einstechen. Macht man das nicht, platzt er beim Kochen und der Inhalt läuft aus. Der Magen muss mindestens drei Stunden in kochendem Wasser gar werden. Anschließend legt man ihn auf eine Servierplatte und entfernt das Küchengarn. Aufgeschnitten wird der Haggis erst bei Tisch. Der paunch (Bauchansatz) selber wird nicht gegessen.


So gesehn ist das ein konsequentes Gericht: Mir drehts bei der Vorstellung auch zweimal den Magen um.

Montag, 10. August 2009

! (37)

Also sprach der müde Inder: "I'm Sikh and tired..."

Freitag, 17. Juli 2009

! (36)

Das Lamm-Dilemma ist das Dilemma, dass die Lämmer das Dilemma nicht erkennen.

Mittwoch, 15. Juli 2009

! (35)

Telefonsupport ist die hohe Kunst, ein freundliches Gesicht erklingen zu lassen, während man mit dem Schädel auf die Schreibtischplatte donnert.

Dienstag, 14. Juli 2009

Plapperlaplapp

Heut hab ich wieder mal zwei Aspekte meiner Persönlichkeit zu einem Mosaik... nein, falsch. Oder zumindest unschön. Wer kauft schon ein Mosaik mit genau zwei Steinchen. Wurscht. Also ich hab wieder mal ein bisschen mehr Überblick über mein Selbst gewonnen. Quasi mit der Kamera von der Nahaufnahme in die Halbtotale. So. Es gibt ja zwei Eigenschaften an mir... es gibt natürlich schon eine Handvoll mehr davon, aber zwei, die ich itzo am Krawattl pack und auf die Bühne schlepp und ins Rampenlicht zerr. Nämlich: 1) Ich red oft ziemlich schnell. 2) Ich bin Misanthrop. - Der geneigte Leser schlucke mal kurz und kräftig. Ich halts wie Karl Valentin, dem - zumindest sinngemäß - zugeschrieben wird: Die Menschen gehn eh, aber die Leut san Trotteln. Persönlich angewandt: Die, die ich mir aussuchen kann und "behalte", die sind von meiner grundsätzlichen Misanthropie natürlich ausgenommen. Aber der Rest kann meinetwegen auf die Bäume zurückkräuln. Und jetzt red ich auch manchmal so schnell, dass ich mich bisweilen verhaspel. Ich hab schon durchaus viel zu sagen, oder zumindest so auszudrücken, dass ich ein bisserl mehr Wörter für meine Formulierungen benötige, auch wenn schlichtere Gemüter ihren Weltschmerz in ein "Bam, Oida!" verpacken können, sodass bereits alles gesagt ist - oder eigentlich schon zu viel. Aber gelegentlich red ich auch rein deswegen so schnell, dass ich mit meinem Gegenüber schneller fertig bin. Wer will, darf sich jetzt beleidigt fühlen - muss er aber nicht. Schließlich lesen nur Menschen diesen Blog, keine Leut.

Montag, 13. Juli 2009

! (34)



Deswegen meine Forderung: Flüsse und Seen zubetonieren!

Sonntag, 12. Juli 2009

Supper.

Mitunter wird man überraschend gut unterhalten. Da bekam ich also per SMS den Auftrag, nach meinem abendlichen Eintreffen in heimatlichen Gefilden die vor wenigen Tagen gemeinsam (sie manuell, ich visuell) gekochte Gulaschsuppe doch bitte ehebaldigst den Ratten in der Kanalisation zuzuführen, da sie - ähnlich verfrüht wie das Weihnachtsgeschäft - im Hochsommer schon Pelz trägt. Etwas betroffen rufe ich die Auftraggeberin zurück und frage, da das Mahl für einen Erstversuch ziemlich gut gelungen war und in meinen Gedanken durchaus noch innerlich angewendet werden wollte, mit hörbar enttäuschter Stimme: "Warum schimmelt denn die Gulaschsuppe jetzt schon?" - Völlig trockene Replik: "Weil sie feucht war?"

Freitag, 10. Juli 2009

Schwitz, Baby!

Mädchen, ich will dich zum Schwitzen bringen
bis du nicht mehr schwitzen kannst
und wenn du aufschreist
schieb ichs dir noch ein Stückerl weiter rein.


Nein, das entspringt nicht meinem Hirn voller schwülstiger Männerphantasie. Das kam doch tatsächlich 1992 in die Charts und nennt sich "Sweat" von Inner Circle. Mir wär sowas net eingefallen - zumindest wär mir net eingefallen, mich mit sowas auf die Bühne zu stellen. Wär aber wohl interessant, was passierert, wenn man die honorigen Herren auf einem Bundesparteitag der Grünen auftreten ließe. Wollte schon immer mal Stahlbeton-BHs fliegen sehen.

Montag, 22. Juni 2009

! (33)

Leute, die diesertags vom "Badewetter" schwärmen, sollten sich zwecks Vermeidung von Missverständnissen im voraus deklarieren, ob sie horizontales oder vertikales Baden präferieren.

Samstag, 20. Juni 2009

! (32)

Hunger? Kein Problem. Dafür gibts den Pizzalieferanten. Eine Pizza Vegetaria, bitte! Mit Fleischsauce.

Freitag, 12. Juni 2009

... wia a Bergwerk

Burschn, huachts... i glaub, er is eigschlofn.
Geh moch ka Theater... um fünfe scho? Der hoit jo goarnix mehr aus.
Ojo, wirkle. Najo, der is jo aa kane zwanzg mehr. Sunstn hätt jo da Pappnschlossa eh no nix ztuan.
Leitln, wos is? Gehts heit scho aun?
Jooo, Ferdl! Da Oide büselt scho. Und hot si scho wieder net de Beißerln gschmurgelt. Najo, maunche lernans hoid nia net.
Und wos soi ma jetzt? Wirst jo net um fünfe scho mit da Nochtschicht aunfongan?
Na fräuli, wüüst woatn am Eisstoß? Waunn a schnoacht, daunn schnoacht a. Ruck umma den Kraumpn.
Na sog amoi, i bin jo net dei Bugl! Hoi dan söwa.
Nix kaumma hom von dir. Wurscht, daunn ruck aufd Seitn wenigst. Koarl, wos is mim Wossa?
Wos soi sei, de Pappn hota offn, do is Zugluft, nix mim Wossa!
Wuascht, wird scho no. Buaschn, wos is? Zahts aun auf da Grodn!
Geh jetzan pudl di net auf, mir san eh scho do. Oda wüüst den nächstn Wickl mitm Betriebsrat?
Jojo, den hob i braucht wia a Wimmerl am Oasch. Der soi se ummehaun auf a Kinetn und sein deppatn Schlapfn hoitn! Koooaaarl!?
Jooo, rinnt eh scho, geh ma net aufn Senkl!
Na wäus woahr is, funktioniertn do iwahaupt nix in den seina deppatn Goschn? Schurle, bist heit wieder übapünktlich, gö?
Ma tschuidign, Herr Meister, i hobn Zug verpasst.
Wurscht, plausch net laung, hau di umma aufn Sechsa rechts obn. Koarl, i siach no imma ka Wossa net?
Vasteh i net. I glaub, des rinnt do hint owe.
Geh bitte, wo soi des do hint owerinnaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa...
Hoppala... ah... geh Ferdl, wo hamma noamoi den Unfallbericht?

Mittwoch, 29. April 2009

! (31)

ha... haaa... HAAAA... oink.

Montag, 13. April 2009

! (30)

... und in dieser Woche hatte ich so viele Orgasmen wie in zehn Jahren meines Lebens zusammen. Den ersten zehn.

Mittwoch, 8. April 2009

Lernen S' StVO!

Ich weiß, diejenigen, die mich ausreichend gut kennen, werden mich wieder für einen elenden Klugscheißer halten. Aber ich muss das jetzt zur persönlichen Seelenreinigung festhalten:

Landstraße. Bekanntes Verkehrszeichen. Ein Motorradler biegt scharf ein, zwingt mich zum Abbremsen. Nachdem er nach 20 Sekunden noch immer mit einem 60er dahinzuckelt und der Rest der Fahrbahn absolut frei und einsichtig ist, überhol ich ihn mit entsprechendem Sicherheitsabstand. Er blinkt und hupt mich wie wild an. Preisfrage: Er ein Volltrottel oder ich ein Verkehrsrowdy?

Wer jetzt auf Letzteres tippt, der lese nach. Tut mir leid, Herr Biker, aber da könnens hupen und blinken, bis Sie schwarz werden. Nur leider sind das dann grad jene Vollkoffer, die dir bei der nächsten roten Ampel eine anschieben...

Montag, 6. April 2009

! (29)

Tipp des Tages: Quittieren Sie niemals das Erwähnen des Heimatortes eines Anwesenden mit der launigen Bemerkung, dort könne man "prima durchfahren".

Freitag, 3. April 2009

Desisjetznurwasdazwischn

Und dann sind da so diese Tage... und dann sind da so diese Nächte. Und dann fallt einem eh scho nix mehr ein. Aber immerhin: Es brennen zwei Glühbirnen im Badezimmer, und eine davon ist weiß, und eine davon ist grün. Muss also noch etwas reifen. Und dann ist eh scho nix mehr. Weil Glühbirnen gibts ja eh nimmer lang. Das ist irgendwie komisch: Kaltes Licht. Das dürfts eigentlich garnicht geben. Verboten ghört sowas. Wenns hell is, isses warm, und umgekehrt. Und wenns finster is, isses vielleicht a bissl noch warm vom Tag, aber das wars auch schon. Da fahrt die Eisenbahn drüber. Isso. Und dann kommt irgendwer daher und sagt: Gehts, das Warme brauchts doch eh net, da schauts her, da gebma euch a Licht, des is nur Licht, und nix sonst, da werds euch viel sparen. Ha, mitneffen! Licht ohne Wärme, des is widernatürlich. Wieso regt sich da keiner auf? Was is mitm Vatikan? Des is das selbe wie die Homoehe, das selbe in grün. Licht is Wärme is Sonne is Glühbirne is eh kloar, oder net? Als nächstes werdens dann wahrscheinlich an Mondbrand erfinden. Na net den alkoholischen, sondern wirklich Reizüberflutung der Hautoberfläche durch ungeschützten Mondlichtkontakt. Krebserregend! Wo sind da die Konsumentenschützer? Ich fordere die EU-Kommission auf, da ausgiebige Untersuchungen anzustellen und entsprechende Richtlinien zum Schutz vor der nächtlichen Infrarotstrahlung zu erlassen. Ka Schmäh, so a Mondbrand is gfährlich! Wobei, esoterisch gsehn hätt so ein Mondbrand zum Trinken wohl auch seinen Reiz. Destillierte, vierzigprozentige Nacht, na sowas muss einem erst amal einfallen. 40 %, also von zwölf bis abisslwasnachdrei, schätzomativ. Geist(er)stunde. Und dann sind da so diese Nächte... Ich geh jetzt mittagessen.

Freitag, 20. März 2009

Fehlen nur noch die Sandalen...

Ich kenn Leute, die setzen sich mit weißen Tennissocken zu schwarzen Hosen... ah, ich merk grad, ich wiederhol mich. Nun gut, weiße Tennissocken also. Es begab sich vor nicht allzu langer Zeit, dass ich im Land der Franken in einem Städtchen nahe der Küste der Azoren ein Sportgeschäft betrat. Aber nicht irgendein Sportgeschäft, sondern einen Decathlon. Kenner der Gourmetnation nicken innerlich wohlwissend, allen anderen sei gesagt: Man stelle sich ein Sportgeschäft in der Größe eines Wiener IKEA vor. Großes Land, große Einzelkaufhäuser, hohe Produktion, niedrige Preise. Und wahnsinniges Angebot; mir fiele jetzt nix Sportverwandtes ein, was schon mal im Fernsehen war und die nicht gehabt hätten.

Unter anderem saubillige Tennissocken, und die in einer Qualität, dass sich heimische Produzenten ein Scheiberl abschneiden können. Man nehme nur mal einen C&A, seines Zeichens Wäschdefactodiskonter für jene, die sich unheimlich genieren, die tatsächlichen Ramschläden wie den mit dem sprechenden Einkaufssackerl zu betreten. (Oder vielleicht isses ja auch das soziale Gewissen, dass man lieber einen Konsumpalast aufsucht, dessen Mitarbeiter immerhin doch 1-2mal am Zwölfstundentag ihren Dienst für eine Pinkelpause unterbrechen dürfen. Selbstverständlich bei vollem Lohnabzug für die Rudimentärblasen.) C&A-Fußwärmer lassen sich preislich etwa mit der französischen Ware vergleichen, qualitativ allerdings kann man ihnen höchstens euphemistisch zugute halten, dass die schweißgeplagten Zehen spätestens nach den ersten gespielten Fußballminuten ihre Extraportion Belüftung bekommen. Oder anders gesagt: C&A-Socken sollten konsequenterweise besser nur in gelb verkauft werden.

Dann also wieder zu den robusten, bequemen, pflegeleichten Tennissocken. Die haben nur leider einen Haken: Sie sind in unserem Kulturkreis (zumindest in dem mir bekannten Teil davon) nicht sonderlich gesellschaftstauglich. Wenn Frauen weiße Farbe aus Schuhen blitzen sehen, fallen sie der Reihe nach ohnmächtig zu Boden, ohne dass ein Neurologe dies schlüssig nachvollziehen könnte. Vielleicht haben die Wäschefärbemittelerzeuger in vergangenen Krisenzeiten entsprechende Kampagnen lanciert, um ihre Umsätze wieder anzukurbeln? Ähnliches spielt sich ja heutzutage ab: Erfolgreich haben Gillette, Wilkinson und Co sowohl der Männer-, als auch der Damenwelt eingeredet, von Vertretern des jeweils anderen Geschlecht zu erwarten, gar zu fordern, er/sie möge bei erwünschter zu steigernder Intimität sein/ihr Körperhaar je nach aktueller Mode erforderlich zu trimmen und/oder vollständig zu entfernen, sodass dem geneigten Gegenüber bittschön net so grausen muss. Das nenn ich mal eine zivilisatorische Errungenschaft sondergleichen! Bin schon gspannt, wann die ersten Wimperndepilationsgels am Markt erscheinen.

Unweigerlich kommts in solchen Fällen zu Zwergerlaufständen jener Minderheiten, die nicht stets wie ein gehetzter Windhund den vorausgaloppierenden Modetrends hinterherhecheln. Da hört man dann von Damen, die einen Dreitagebart eh ganz nett finden, und dann gibts verschworene Grüppchen, die sich auch dem Tennisträgertum missionarisch verschrieben haben. Ganz recht, missionarisch. Nichts Böses ahnend trat ich vor ein oder zwei Jahren einer StudiVZ-Gruppe namens "Tennissockenträger... UND STOLZ DRAUF!!!" bei. (Unweigerlich kam mir ein Terry Pratchett zugeschriebenes Zitat in den Sinn, aber gut, ma wird ja nicht nur im Internet bescheiden, was Syntax anbelangt... das aber nur nebenbei.) Für StudiVZ-Nicht-Insider: Gruppen haben u.a. den Zweck, ein wenig über die Persönlichkeit ihrer Mitglieder auszusagen. Hat beispielsweise jemand eine Gruppe namens "***** sChIcHt iS pFlIcHt !!!!!!!! *****" in seiner Liste, dann kann unsereiner messerscharf kombinieren: Aha, wieder einer, mit dem ich besser nix zu tun haben will!

Lang hatte ich meine Ruhe in dieser Sockengruppe nicht. Ein weiteres Mitglied begann (per "Nachrichtendienst") anfänglich eine recht amüsante Konversation, wo und zu welchen Anlässen man nicht schon überall weiße Tennissocken getragen hätte, wie passend und unpassend das gewesen wäre, oder warum diese armen Unschuldigen so dermaßen verpönt seien. So weit, so nett. Zwei oder drei Tage später hatte ich von ebendiesem Typen eine Nachricht im Posteingang: "Na, trägst du heute eh wieder Tennissocken?" In der Tat trug ich die und antwortete entsprechend. Großer Fehler, denn das Spielchen wiederholte sich noch 3-4mal. Schön langsam ward mir ein wenig mulmig ob dieser kleinen Stalkerei; der würde doch nicht auch noch meine getragene Unterwäsche postalisch bestellen wollen!?

Mittlerweile bin ich nimmer in dieser Gruppe und hab meine Ruh. Aber die Tennissocken habens mir trotzdem nicht vergellt.

Montag, 16. März 2009

Dienstag, 10. März 2009

Pax tibi Date!

In der deutschen Sprache existieren zwei Regeln, um die sich der heutige Blogeintrag rankt:

  • Regel #1: Hauptwörter gibt es in Singular und Plural.
  • Regel #2: Keine Regel ohne Ausnahme.

Die Klassiker dürfen hier natürlich nicht fehlen: Eltern und Geschwister. Früher wars ja einfach, denn da hats das schreiende, prügelnde, saufende Familienobermonster namens Vater gegeben, die ihm treu zur Seite gekettete Untergebene namens Mutter, und dann noch circa fünf bis fünfzehn Rotzpippn. Da wars keine Frage: Mama plus Papa istgleich "Eltern", der Rest istgleich "Geschwister". Heutzutage wird patchgeworkt, und da hamma in den überwiegenden "Ausnahmefällen" die Mama, vielleicht eventuell unter Umständen (also wenns Verhüterli in die Hosn gegangen... äh...) noch Bruder oder Schwester - und sunst genau goarnix. Na bilden wir das mal in der Sprache ab! Während man sich bei familienhierarchisch annähernd Gleichgestellten noch mit "GeschwisterL" durchwurschteln kann (nein, "Geschwist" nehm ich bewusst nicht in den Mund, das ähnelt akustisch mehr einem stetig wachsenden Körperfremdkörper denn einem Verwandten), versagt man die Obrigkeit ansprechend vollkommen - außer, man stammt aus minderprivilegierten Schichten und hat nicht vor, diese auch hinter sich zu lassen, denn dann klappts mit einem gegebenfalls dialektierten "Alte(r)" erstaunlich reibungslos.

Doch, Hand aufs Herz, des vawendt jo eh kana nia nit. Vielmehr schlagen vor allem wir EDVler uns mit einer weit alltäglicheren Numeruskomplexität herum: dem Datum und den Daten.

Manchmal gehts leicht. Will man zB vermitteln, dass an diesem und diesem und diesem Datum irgendwas is, dann kamma auf "Termine" oder auch "Zeitpunkte" umsatteln. Aber manchmal braucht man halt wirklich die Mehrzahl von Datum und nix anderes, und dann kommt man mit "Datümmer" nicht sehr weit - zumindest, wenn man seine angestammten Geek-Kreise zu verlassen gedenkt. "Daten" wär zwar grammatikalisch korrekt, wird aber im EDV-Bereich anders verstanden: Daten können alles sein, also Angaben zu Datum und Uhrzeit, aber auch Name, Ort, Promillegehalt oder Personalnummer des Streifenpolizisten, dem man auf die Dienstbock gebröckelt hat. "Daten" kann also die Mehrzahl von "Datum" sein, muss aber nicht. Oder korrekter: Datumsangaben sind Teilmengen von Daten, jaja! Und zu allem Überdruss ist die Einzahl von "Daten" (erraten!) "Datum". Missverständnisse vorprogrammiert. Viel besser würde mir der analoge Schluss zu einer Kreation gefallen, die mein Lieblingsmensch bei der Kalkulation des zukünftig gemeinsamen Budgets so spontan wie espritgeladen aus dem Ärmel schüttelte:

"... und dann schreiben wir die Kosten Zeile für Zeile auf. Jede einzelne Koste!"

Freitag, 6. März 2009

! (27)

Wenn man seine eigenen Spuren, die man 7 Jahre zuvor in den Weiten des Netzes hinterlassen hat, wieder zu Augen bekommt, ist beizeiten ein Juwelchen dabei, welches einen damals zu Tränenausbrüchen belustigt hat und einem heutzutage immerhin immer noch die Mundwinkel ein wenig anhebt:

Ein Schmalzbrot rennt um sein Leben, hinter ihm drei Rumänen. Das Schmalzbrot rennt und rennt, und mit letzter Kraft wirft sich das Schmalzbrot in eine Seitengasse, die Rumänen rennen vorbei. Das Schmalzbrot schaut sich keuchend um - in der Ecke sitzt ein Schnitzel und raucht an Tschick. Fragt das Schmalzbrot: "Hearst, wie kannst da so ruhig sitzen? Mi hams grad zu dritt verfolgt!" Sagt das Schnitzel: "Ma wurscht, mi kennen's da net."

Sonntag, 1. März 2009

Leider: Ausgetreten

Als Student (bzw. allgemein als noch nicht allzu lange Erwachsener) kann es einem früher oder später passieren, dass man sich mit der Frage auseinandersetzen muss, ob einem der Erlass der Erbsünde und - je nach Herkunft - die möglicherweise vorhandenen sozialen Zwänge der näheren Umgebung auch fürderhin jenes Maß an regelmäßiger finanzieller Schröpfung wert ist, welches einem die Eltern akut-postnatal mittels Eingliederung in den römisch-katholischen Verein eingebrockt haben. Ich z.B. kam nur durch eine saftige Nachzahlung der sich bereits angehäuft habenden Kirchenbeiträge möglichen rechtlichen Konsequenzen zuvor. Aber wenn man das mal hinter sich hat, folgt Erheiterndes: Ein Brieflein von Kardinal Schönborn, natürlich originalunterschrieben. Vor allem, dass sie "Bemühungen um Kinder und Jugendliche" an erster Stelle auflisten, zaubert einem (trotz der zugegeben vorhandenen Verdienste) angesichts der jüngeren Kirchengeschichte doch ein sarkastisches Schmunzeln ins Gesicht.

Dienstag, 17. Februar 2009

Es war einmal ein bisschen Arbeit...

Es gibt immer wieder mal Zufälle im Leben. Und dann gibts noch solche Zufälle, die sind so dermaßen unmöglich, dass man sich kurzzeitig garnimmer wundert, dass Religion funktioniert. Da wusste ich also, dass ich heute einen Termin in einer nicht ganz ums Eck gelegenen Außenstelle hatte - zwei Rechner gehörten ausgetauscht. Der gute Markus überlegt natürlich am Vortag angestrengt: Was brauch ich, was muss ich mitnehmen, damit ich net nochamal hinpilgern muss? Mit einem halbwegs guten Gefühl im Bauch (abgesehen mal davon, dass er ganztägig praktisch leer geblieben war) verlässt man am Vorabend das Büro und fährt tags darauf gen besagte Außenstelle. Am Weg dorthin fährt es einem ins Bewusstsein: Verdammte Schei** nochamal! Natürlich hat man die immens wichtige CD vergessen, die zur Sicherung der am Rechner befindlichen Daten nötig war... naja, zumindest einen der beiden Rechner wird man schon hinkriegen, da war dann der Besuch nicht völlig vergebene Liebesmüh, aber um einen Folgebesuch wird man nicht herumkommen. Und das bei dem derzeitigen Termindruck... - Gut, alten Rechner abgesteckt, neuen angesteckt, eingeschaltet. Nanu? Es wird nicht Windows gestartet, sondern Knoppix... Kann es denn sein...? CD ausgeworfen - tatsächlich: Harrte eine Kopie der benötigten CD im Rechner drinnen meiner Ankunft in der Außenstelle. Deppenmasl par excellance.

Donnerstag, 12. Februar 2009

! (26)

Wie man zum Misanthropen wird, indem man die Öffis benutzt. Achtung, politisch unkorrekt!

Samstag, 7. Februar 2009

Es lebe der SpORFt

Wenn man nicht Länge mal Breite Gebühren für ihn blechen müsste, wär doch der ORF mit seinem Kommentatorenteam in seiner besonders in Zeiten von Sporthighlights gezeigten Mischung aus Naivität und Patriotismus fast schon als süß zu empfinden. Da haben wir heute einen Überraschungsweltmeister in der (alpinen) Abfahrt bekommen - John Kucera, Kanadier. Spezialist Ernst Hausleitner, der sichtlich bemüht scheint, sich als würdigen Nachfolger des gestern zwangspensionierten Heinz Prüller in der Formel 1 zu positionieren, hat da die Sensation schlechthin recherchiert und in einem Zwischenzwiegespräch mit der Kamera zum Besten gegeben: Göstling dürfte ein guter Boden für Schifahrer sein, denn gestern sei ja Kathrin Zettel aus ebendiesem Göstling Kombinations-Weltmeisterin geworden, und heute John Kucera, dessen Eltern von Tschechien kommend 1980 ein Jahr in Göstling gelebt hätten, bevor sie endgültig nach Kanada ausgezogen wären. So weit, so nett - schließlich versucht man ja auch US-Präsidentschaftskandidaten alle Olympiaden mal burgenländische Großmütter dritten Grades in den erweiterten Stammbaum zu hängen. Nur: Drei Sätze später spricht Spezialist Hausleitner vom "24jährigen Kanadier". Selbst nach einem kurzen Stutzer muss einem siedendheiß ins Hirn schießen: Des geht si net ganz aus. Meinetwegen war der gute Hansi zu diesem Zeitpunkt das Vorspiel eines Blitzens in den Augen seiner Erzeuger - ob er deswegen zum Ehrengöstlinger erhoben wird, wage ich dennoch ernsthaft zu bezweifeln. Spezialist Hausleitner sieht aber auch eine Viertelstunde später, als er den guten Kucera interviewt, noch keinen Widerspruch und spricht in seiner fröhlichen Unbeschwertheit diesen auf seine verbindenden, österreichischen Wurzeln an. Kucera antwortet natürlich staubtrocken wahrheitsgemäß, dass er nie in Österreich gelebt habe und gebürtiger Kanadier sei. Jetzt würds mich schon brennendst interessieren, wann dem guten Ernst zu Sinnen gekommen ist: Hoppla, da hab i ja an mordstrumm Stiefel zsammgredt. Mag sein, dass die wetterlichen Bedingungen für die Schifahrer heute zeitweilig grenzweise bis irregulär gewesen sein könnten - ORF-Kommentatoren können sich jedoch nicht unbedingt aufs Einfrieren ihrer Synapsen ausreden. Eine spannende Formel-1-Saison darf erwartet werden - wobei ich befürchte, dass Hausleitners Hirn auch in Hitzewellen nicht wesentlich besser arbeiten dürfte.

Dienstag, 27. Jänner 2009

! (25)

Okay, zugegeben, ich bin jetzt auch nicht der Erzengel Markusiel, was Müllvermeidung anbelangt. Aber manchmal rümpft man schon seinen ganzen Körper, weil die Nase allein nicht mehr ausreicht: Wir bekamen gerade von unserem Lieferanten zwei A4-Zettel mit Lizenzschlüsseln - in je einem Papierfensterkuvert, diese in je einer Plastikhülle, und diese beiden summa summarum ungefähr fünf Millimeter dicken A5-Plastik"päckchen" in einem Karton mit den Ausmaßen 30x20x11 Zentimeter. Die wohl dekadenteste Art und Weise, Luft auf Reisen zu schicken. Da werden Erinnerungen an frühere Zahnpastaverpackungen wach...

Samstag, 17. Jänner 2009

FreiSaSo

Eiwei, ich hab so wenig Zeit
die muss ich sinnvoll nützen
mit Schwachsinn und Stumpfsinnigkeit
im Liegen und im Sitzen.

Ich weiß nicht, wie ichs machen soll
Dusche, Klo und Zähne
und jetzt ruft auch ein Freund noch an
und schleppt mich in die Szene.

Samstag, Sonntag, Wochenend
vergehn fast wie im Fluge
noch eh ichs mich versehen kann
sitz montags ich im Zuge.

Das Börsl leer, die Haar' verraucht
Erholung war das keine
den Tag verschlampt, die Nacht versauft
- und hatschen tun die Reime.
Counter