Mittwoch, 24. Dezember 2008

! (23... besser: 24)

Ich wünsche allen meinen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und - falls ich mich nicht mehr zu einem weiteren Dezemberposting motivieren kann - einen guten Rausch... äh... Rutsch ins neue Jahr!

Zur Einstimmung auf den Hl. Abend gibts noch ein besinnliches Weihnachtslied.

Dienstag, 16. Dezember 2008

Metachaos

In einem durchschnittlich chaotischen Haushalt ist die Chance recht groß, etwas zu verlegen, verschmeißen, verlieren. Aber - und da tritt die Gerechtigkeit des Herrn zutage - es besteht eine genausogute Chance, etwas längst verlustig Geglaubtes auch wieder zu finden: die Hose vom Maturaball, in die man sowieso längst nimmer hineinpasst; der Apfelbutzen, der vor Äonen unter die Küchenkastln gefallen ist; das letztjährige Silvesterkondom. Meistens freut man sich dann auch, wenn solche Dinge wieder auftauchen - weil man sie schon schmerzlichst vermisst hat, oder weils mit jedem Tag Herumgammeln schlimmer geworden wär. Und man weiß in aller Regel, was man vor sich hat, wemmas wieder sieht: eine staubige Hose, ein pelziger Apfeltorso und... daschauher, das hat sogar dicht ghalten!

Und dann kamen die sogenannten Datenträger, und das Chaos erreichte eine neue Qualität. Was mit unbeschrifteten Audio- und Videokassetten begonnen hatte, mündete in die Archivierungskatastrophen namens CD und DVD. Das Problem wär ja nicht, dass einem so ein Silberscheiberl auf Nimmerwiedersehen entwischt - ganz im Gegenteil: Keck liegen sie zuhauf bis kiloweis in der Gegend herum und funkeln dich provokant an: "Na, was ist wohl auf mir oben? Die Urlaubsfotos von Schottland? Die selbstkomponierten Mp3s? Oder irgendwas anderes, was du schon ewig und drei Tage suchst?" - Und dann passen da auch noch so viele verschiedene Daten auf ein Medium! Wer hat denn da die Nerven, mit der Archivierung der privaten Finanzen Jahrzehnte zuzuwarten, auf dass so ein Rohling mit halbwegs zueinander gehörenden Daten halbwegs voll wurrat? Nein, da kommen dann Videos zu eBooks zu kleineren Spielen zu Texten zu Programmen... und wie dann die gebrannte Scheibe betiteln? "Sammelsurium 5/2008"? In etwa die selbe Herausforderung, als würde man den Coloniaraum mit der Absicht betreten, den vollen Kübel mit einem zum Inhalt passenderen Namen als "Altpapier" zu versehen. Ein geistiges Himmelfahrtskommando! Bis man endlich weiß, was man wasserfest draufkritzeln soll, hat man schon Daten für drei weitere DVDs beisammen und legt erstere mal kurz beiseite...

Mittlerweile hab ich mich schon achselzuckend damit arrangiert, dass ich die Scheiben nur mehr brenne und dann irgendwohin abschiebe. Wenn ich dann in der Pension ausreichend Zeit und Muße finde, kann ich ja alle gesammelten Medien, die ich wahrscheinlich bis dahin ungschaut auf die jeweils nachfolgende Generation mit logarithmisch ansteigender Kapazität überspielt habe, ohne auch nur einen Blick auf die Dateiauflistung zu werfen... also wenn ich alt und grau bin, schau ich mir das dann alles ohne Unterbrechung an und durch und werd mich freuen, was für ein erfülltes Leben ich gehabt hab. Zumindest in virtueller Hinsicht. Die wirklich wichtigen Daten hab ich ja weiserweise mittlerweile auf einem Server liegen... aber das ist eine andere Geschichte.

Samstag, 13. Dezember 2008

! (22)

Ein bisschen Zwiebel, ein bisschen Knoblauch
und alles macht dir Platz im Autobus
ein bisschen Thunfisch, ein bisschen Kebap
und die ganze Welt flüchtet vor dir!


(Doch, jede Silbe geht sich wunderbar mit der Melodie aus!)

Freitag, 28. November 2008

! (21)

heut war ich SHOOOOOPPPEEEEEENNNN!!!! :D und da war ich im gewerbepark und hab fünf hosen kauft und gleich drei paar schuuuuheee *lol* und jetzt gehts mir uuuurguuuutti und so weil jetzt hab ich wieder ein ursuppaa outfit!!! :D :D :D

Hach, ich brauch anscheinend dringend ein Antitussum...

! (20)

Alle, die heute einen bewölkten, finsteren Frühwintertag befürchten, kann ich beruhigen: Laut Wetterbericht kommt heut die Sonne um 15:23 raus!

Mittwoch, 26. November 2008

! (19)

Mein Kollege hat mich grad auf Solipsismus aufmerksam gemacht - seiner Ansicht nach eine Gratwanderung zwischen Philosophie und Geisteskrankheit. Und er fragt sich, wie wohl eine Selbsthilfegruppe für Solipsisten aussehn mag...

Samstag, 22. November 2008

Klein-Markus

Klein-Markus hat einen Führerschein.
Klein-Markus hat ein Auto.
Klein-Markus denkt sich: Juhuuu, heut liegt Schnee, da kann ich endlich mal Schleudern üben!

Klein-Markus ist ein Volltrottel mit vier hinichen Reifen.

Sonntag, 16. November 2008

Schubidu

Man muss nicht unbedingt ein sonderlich intoleranter Geist sein, um an allem herummäkeln zu können - aber es hilft beträchtlich. Dennoch gibts Bereiche im Leben, da hat so ziemlich jeder seine Probleme mit gewissen Teilgebieten. Musik zB. Ich kenn durchaus Leute, die behaupten, sie hören "eigentlich eh alles". Wirkungsvoll kann man dies überprüfen, indem man in deren Anwesenheit alle fünf Minuten den Radiosender wechselt - bewährt hat sich: von Ö1 zu Radio Burgenland zu Krone Hit und wieder zurück. Wer da nicht irgendwann schreit, ist wirklich beschallungsimmun.

Ich hab jedenfalls so meine "Lieblingssparten", die ich ohne vorheriger Konsumation bewusstseinsverändernder Substanzen schwer bis kaum ertragen kann. Dazu gehört beispielsweise Rap. Und da bin ich noch sehr großzügig, das als "Musik" zu bezeichnen. Wenn einer an rhythmischer Verbaldiarrhoe leidet, ist das für mich noch lang kein Anlass, sowas auf Tonträger zu pressen oder gar zu kaufen. Sagen wir mal, die Stimme ist das natürliche Instrument des Menschen: Ist schon jemand irgendwann auf die Idee gekommen, eine Geige nicht zu spielen, sondern im Takt zu verprügeln? Aber trotzdem find ichs fast faszinierend, wie sich schnelles Reden vermarkten lässt. Wahrscheinlich haben wir in zehn, zwanzig Jahren nachgespielte Handytelefonate oder Unterhaltungen aus der U-Bahn in den Charts - dort verhält sich ja passenderweise auch der Sinngehalt des gesprochenen Wortes genau umgekehrt proportional zu dessen Lautstärke.

Meine derzeitige Wohnsituation dürfte ja annähernd bekannt sein: Getrampel von früh bis spät, das Radio als akustisches Gegengift Tag und Nacht eingeschalten. Und - obige Passage lässt es vermuten - immer wieder zwischen den Sendern wechselnd, weil die ja partout nicht durchgehend für mich Erträgliches spielen wollen. - Heute gabs Drum'n'Bass auf FM4; auch etwas, das ich jetzt nicht unbedingt als edelste aller Musikformen beschreiben würde. Endlose Loops, gehämmerte Beats (igitt, Jugendslang!) und ab und zu mal ein paar gesprochene Textpassagen. Und plötzlich schoss es mir ins Hirn: Im Prinzip isses nix anderes als das, was ich eigentlich damit zu übertonen versuche?! Und so ist D'n'B vermutlich auch entstanden: Ein gepeinigter Mensch in einem Haus mit Papierwänden - er hört jeden Schritt aus den Wohnungen über ihm und jedes Wort aus den Wohnungen neben ihm. Bissl Bass dazu und geht schon! - Ich hab dann doch wieder auf "richtige" Musik umgeschaltet.

Montag, 27. Oktober 2008

! (18)

Fischer erwägt Verkauf von Löffler

Erster Gedanke: Jetzt verscherbelt der die Witwe von seinem Vorgänger?!

Samstag, 25. Oktober 2008

Endlich

EU-Kommission will Rauchverbot an jedem Arbeitsplatz

Ich glaub zwar kaum, dass sich sowas in einem Land mit Wanderortstafeln konsequent durchsetzen lassen wird, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben, oder?

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Zu emotional?

Eigentlich hab ich mir bislang aus guten Gründen immer verkniffen, hier über Politik zu schreiben. Bei Großmächtethemen (USA, Russland, China) hätte ich schon oft das Bedürfnis gespürt, beim Tod des Kärntner Landeshauptmanns war ich nahe dran, aber jetzt kann ich mich dank folgendem Bericht von presse.at (und ähnlichen, gleichlautenden der letzten Tage) nicht mehr zurückhalten:

"Während bei allen anderen Parteien Klarheit über die Wahl des Klubchefs herrscht, sind bei den Orangen Spekulationen im Umlauf, wonach Stefan Petzner doch nicht gewählt werden könnte. Wegen seiner sehr emotionalen Auftritte nach dem Tod Jörg Haiders könnte den Gerüchten zufolge stattdessen Haiders Schwester Ursula Haubner oder Herbert Scheibner gekürt werden."

Wunderbar. In einer Zeit, die immer mehr von Gefühlskälte geprägt ist, tragen wir einem Menschen nach, dass er in einer Situation emotionalen Schocks Trauer, Gefühle und Tränen gezeigt hat. In einer Zeit, in der sich die Bürger immer mehr von der Politik gerade aufgrund der Abgehobenheit ihrer Vertreter abwenden, stellen wir einem Politiker ein Haxl, weil er zu menschlich reagiert hat. Auch wenn ich kein Freund dieser Partei und ihrer Mitarbeiter bin, hats mich trotzdem geschockt, dass jemand, mit dem ich praktisch medial aufgewachsen bin, jahrelang präsent und plötzlich über Nacht (endgültig) nimmer da war. Umso mehr muss man einer nahestehenden Person zugestehen, auch den Schmerz zeigen zu dürfen - obs jetzt ein Bundespräsident, Parteichef, Militärkommandant oder Erzbischof ist. Das macht uns als Menschen aus, und nicht Emotionslosigkeit und Selbstkontrolle bis zur Selbstaufgabe.

Freitag, 10. Oktober 2008

Finanzkrise

[11:50] 29410967: magst meine Aktienpakete? für eine Wurstsemmel mit Gurkerl ghören sie dir!
[11:52] 29410967: *schwitz*
[11:53] 29410967: *ächz*
[11:55] 29410967: ok, von mir aus auch ohne Gurkerl!
[11:57] 29410967: *stöhn*
[11:58] 29410967: :(
[12:02] 29410967: eine trockene Semmel?

Mittwoch, 8. Oktober 2008

Benvenuto a San Marco!

Seitdem ich stolzer Besitzer eines Führerscheins und eines *räusper* Autos bin, hab ich so manche Gegend rund um Wien unsicher gemacht. Im wahrsten Sinne des Wortes "unsicher"; Benni hat das schon ganz richtig formuliert: In der ersten Zeit fahrst du nicht mit dem Auto - das Auto fährt mit dir. Ich möcht die diversen Situationen jetzt nicht zusammenrechnen, wo mir Fußgänger oder Bäume fast vor den Kühler gerannt wären - aber vielleicht gehts wirklich anfangs allen so, und ich mach mir nur unnötig in die Hose. (Wie gut, dass mein Twingo Ledersitze hat...)

Und weil über mir ein steppendes Nilpferd eingezogen ist oder deren Fußboden ausgetauscht wurde, oder warum auch immer unsereiner jetzt um 6:30 frühmorgens beim ersten Schritt der Obernachbarn senkrecht im Bett steht und deren Getrampel bis nach Mitternacht kaum verebbt, kenn ich jetzt Winkel von Marchfeld und Wienerwald, die mir bis dato weder namentlich noch optisch geläufig waren. Und mit ein paar Tagen Verspätung schoss es mir durch den Kopf... okay, war ein etwas träger Gedanke, der für einen Schuss so lange braucht, aber egal:

Wie krieg ich meine eigene Ortschaft?

"Sankt Markus im Wienerwald". Warum eigentlich nicht? Gesetzten Falls, ich hätt das nötige Kleingeld, einem Bauern sein Grundstück abzukaufen: Was dann? Bei der Gemeinde vorsprechen, den Bürgermeister unter den Tisch saufen? Braucht man ein Parteibuch, bastelt man sich seine eigenen Ortstafeln? Oder kommt dann jemand und verrückt letztere, wenn man das falsche Erstere besitzt? - Warum sollte es heutzutage nicht mehr möglich sein, seine eigene Ortschaft zu gründen? Ich will ja weder Sektenkommune noch Zollfreizone, ich hätt gern einfach die passende Adresse zu meinem nicht vorhandenen Haus. Hach, wär das schön...

Montag, 22. September 2008

! (17)

Ich weiß nicht, wieso, aber wenn ich eine Mailantwort von einem Kollegen mit dem Inhalt "Ja natürlich!" bekomme, denke ich automatisch an ein Ferkel!?

Mittwoch, 10. September 2008

Grillfest

Godot ist da. Klingt wunderba.
Die Ewigkeit wird höchste Zeit.
Die Eisenbahn ist abgefahn.
Der Eisesstoß bleibt Wasser bloß.

So kömmet alle in die Höll,
der Winter wird recht frierentlich,
auch wenn das Klima warm wern söll,
a Sauna wirds unwahrscheinlich.

Ruck ma olle zsamm beim Teife,
er hat lukullisch aufgetischt,
Spanferkel und Götterspeife,
hei, wies Fegefeuer zischt!

Und wenn die Ewigkeit vorbei is
und alle blad darniederliegen,
der letzte Aufguss ist erloschen,
a Apferl kommt noch in die Goschn,
der Spieß wird sich auch morgen biegen.

Sonntag, 7. September 2008

! (16)


Armer Wauzi. Vermutlich war der Besitzer abgelaufen und das Hundi hat sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen. Oder es ist ihm ein Stückerl Herrl im Halse stecken geblieben. Jedenfalls beste Genesungswünsche!

Freitag, 29. August 2008

! (15)

Unterhalte mich gerade mit einer Kollegin, und sie erzählt mir von ihrer "Bivokalbrille". Ich wollt schon fragen, ob mir die mal was zweistimmig vorsingen könnt...

Montag, 25. August 2008

Post!

Um bei der Verdauung des gestrigen Blogeintrags ein bisserl unterstützend mitzuwirken, hier ein Auszug aus unserer alltäglichen Büromailkommunikation (Namen natürlich verunkenntlicht):

Hallo Frau ********,

ich habe ein zutiefst profanes Anliegen, und zwar: Wir haben in unserem Zimmer vier Mitarbeiter, aber nur drei Mistkübel, die in letzter Zeit regelmäßig übergehen*). Jetzt ist zwar Müllvermeidung ein hehres Ziel, welches ich mir auch selber nicht selten auf die Fahnen schreibe, aber im Büroalltag nicht immer umsetzbar ist. Herr ****** meinte, Sie wären die geeignete Ansprechpartnerin zur Zurverfügungstellung eines weiteren Mistkübels - liegt er damit richtig? Bitte um Hilfe, sonst schauts bei uns bald aus wie in Neapel :-)

lg ****** ******

*) Nur um sicherzugehen: Die Mistkübel, nicht die Mitarbeiter.

Sonntag, 24. August 2008

Dabeigwesen war alles

ACHTUNG: Der folgende Blogeintrag ist zu einem großen Teil morbid und geschmacklos. Wer ihn liest, tut dies auf eigene Gefahr und möge mir nachher nicht vorwerfen, ich hätte ihn nicht gewarnt.

Das war also Olympia 2008. Zumindest für uns. Einmal Silber, zweimal Bronze - war schon mal besser. Aber naja, wir sind eben nur ein kleines Land - deswegen haben uns unsere unsympathischen Nachbarn eine Kajakeuse vorbeigeschickt, die uns netterweise eine Medaille beschert hat. Nur zu dumm, dass wir den lieben Germanen im Gegenzug einen Olympiasieger im Gewichtheben verschafft haben, weil wir ihn von hier vergraulen mussten. Bronze rein, Gold raus - bizarre Medaillenmigrationspolitik.

Apropos Gewichtheben: Stoßen und Reißen sind bekanntlich olympiataugliche Sportarten, Bankdrücken jedoch - Irrtum vorbehalten, da ich angesichts der nachtschlafenen Übertragungszeiten eingestehen muss, nicht jede Entscheidung haut- oder zumindest fernsehnah (ui, das schlagt sich ordentlich) miterlebt zu haben - nicht. Ich hätte da einen Vorschlag, wie man diese Lücke zukünftig nachhaltig (also nicht per anachronistischen Reinstallationen wie Tauziehen, Sackhüpfen und Kirschkernspucken) schließen könnte: mit der Einführung des olympischen Banklreißens. Attraktive Bewerbe winken, wie zB 30-Meter-Turmspringen (ins Kinderbecken), Rhythmische Gymnastik (mit Molotow-Cocktails und Kettensäge), Granatenbaseball oder Tigerreiten. Der ursprüngliche Gedanke bezüglich Amateurstatus würde hier wieder stärker in den Vordergrund treten, da übertriebenes professionelles Training einer möglichen Olympiateilnahme eher entgegenwirkt. Man sollte nur von übermotivierten Experimenten a la "Best of three" absehen und den Bewerb in einem einzigen Durchgang über die Bühne bringen - auch auf die Gefahr hin, dass spontanes Glück oder Pech (beispielsweise Abrutschen vom Felsvorsprung oder verzögertes Auslösen der Schusswaffe) über den Olympiasieg entscheiden können, was wiederum die Punkterichter in Bewertungsnöte bringen könnte. Und selbstverständlich sollte man bei allenfalls vorgenommenen Siegerehrungen die Fahnen nur auf Halbmast setzen.

Sollte das Banklreißen wider Erwarten tatsächlich in den Sportartenreigen der kommenden Sommerspiele aufgenommen werden, erwarte ich mir eine wahre Medaillenflut für Österreich. Natürlich nur, falls ausschließlich waschechte Wiener zu den Bewerben entsendet werden. Die wären vermutlich unschlagbar. Sofern Japaner und Schotten zuhause bleiben.

Samstag, 9. August 2008

Trotzpippn

Swar eine Deutschschularbeit, anno dazumal. Und aus heiterm Himmel wollt ich bsonders gscheit klingen. Das klingt jetzt mancherohrs net sonderlich wunderlich, weil gscheit klingen will ich eigentlich immer, wenn ich den Suppenschlitz aufreiß - aber damals wollt ich aus heiterm Himmel eben bsonders gscheit klingen. Ergo schuf ich "trotzdessen".

Wie der gute Gunkl schon in seinen von mir hochgeschätzten Kabarettprogrammen anmork (um auch eine minderstandardisierte Konjugation anzubringen), pflegt so mancher Halbintellektuelle seine viertelseidenen Oralergüsse gerne mit Genitiven aufzupeppen. Jetzt kenn ich zwar keine aktuellen Statistiken, aber sehr falsch wirds net sein, die Verteilung der vier deutschen Fälle im Sprachgebrauch als ein bissl unwuchtig zu sehen - schon allein in der geschriebenen Form. Verbaldiskursiv artets dann ja überhaupt aus, nicht umsonst gibts Lingualkonservierungsprogramme wie "Rettet dem Dativ". Und so mancher meinet nun: "Geh bitte, des kaunns jo net sei, dass do kana den Genetiv vawendt, waunns eahm scho gibt, bitte des muaß jo uaoarg sei für dessen!"

Wenigstens kann ich mich auf juvenilen Übermut ausreden, als ich damals "trotzdessen" erschuf. War ja eigentlich sonnenklar, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Man sagt ja schließlich auch "trotz dieseS DingsbumsES", also zweiter Fall, dann muss es ja zwangsweise auch trotzDESSEN heißen, und nicht trotzDEM! Die Schuppen wurden mir eine Woche später wieder in die Augen rückverpflanzt, in Form des korrigiert retournierten Schularbeitsheftes. Ich nahms mit Gleichmut zur Kenntnis - gleich nachdem ich meine Professorin um Rechtfertigung für diesen spezifischen Rotstrich ersucht hatte. (Wie konnte sie es auch wagen...)

Aber huch, da erstöberte ich doch heute auf einer Wikipedia-Seite folgendes Elaborat: "Er ist bekannt dafür, einer der wenigen Super-Schwergewichte zu sein, die trotzdessen fähig sind, akrobatische Kampfmanöver zu beherrschen."

Sie werden ja so schnell erwachsen... *schnüff*

Mittwoch, 16. Juli 2008

Damals im Ö3-Chat...

16:01 usany kommt aus dem Raum lounge herein
(usany) hey
(MJerry) hey
(MJerry) wickie
(eLLmo19) hey
(MJerry) wickie
(MJerry) hey
(MJerry) zieh fest das Segel ahan
(eLLmo19) zieht fest das segel an
(MJerry) *lol*
(eLLmo19) +++++++
(MJerry) das nenn ich Timing *g*

Freitag, 11. Juli 2008

! (14)

Ob diese Stilblüte beabsichtigt war?

"Heer könnte bei Auslandseinsätzen an Grenzen stoßen"

Jetzt, wos es sagen, klingt das garnet amal so unrealistisch!

Samstag, 5. Juli 2008

Alles hat ein Handy, nur die Wurscht hat zwei!

Da bin ich also während meiner täglich 10 Stunden Surfvergnügen auf Folgendes gestoßen:

Die EU-Telekommunikationskommissarin Viviane Reding will niedrigere Preise für das Verschicken von SMS aus dem Ausland erzwingen. "Die SMS-Roaming-Preise sind seit Jänner gerade einmal von 29 auf 28 Euro-Cent gesunken", sagte sie der "Welt am Sonntag" einem Vorabbericht zufolge. Das sei ein Armutszeugnis für die Selbstregulierung der Branche. "So werde ich jetzt wohl zusammen mit dem Europaparlament und dem europäischen Ministerrat eine Verordnung zur Senkung dieser Tarife erarbeiten müssen." [...] "Gerade habe ich ein Schreiben des dänischen Telekomministers erhalten, der vorschlägt, die SMS-Preise im EU-Ausland per Verordnung auf fünf Euro-Cent zu drücken. Das ist interessant", sagte sie.

Gut so! Alles wird teurer. Lebensmittel werden so teuer, dass ganze Völker sich kaum mehr was zu essen leisten können, weil wir Getreide in den Tank schmeißen. Und trotzdem wird auch das Benzin alle 70 Minuten teurer, sodass unsereiner (sofern er mal den Führerschein hat) sich ohnehin zehnmal überlegen muss, welchen Spritfresser er sich wie leisten kann und wohin er dann überhaupt noch damit fahren kann, ohne schon hinter Linz an die zu leistenden Überstunden denken zu müssen. Da ist es dann nur recht und billig, wenn ich hinter der Grenze meinen Freunden selbiges mitteilen kann, ohne mich in Unkosten stürzen zu mussen!

Sarkasmus beiseite. Auch ohne in das gewohnte, landesübliche EU-Bashing zu verfallen: Die müssen wirklich brennende Probleme haben in Brüssel. Da gibt es schon eine Branche, die ohnehin ständig Preisrekorde nach unten aufstellt und dabei Sachen anbietet, die außer ein paar proletoiden Jugendlichen keine Sau braucht ("Surfen und Videofonieren jetzt völlig kostenlos, und dazu noch 50 Klingeltöne und eine gratis Sachertorte!"). Auf der anderen Seite können sich immer weniger Leute überhaupt einen Urlaub leisten, geschweige denn ins Ausland. Was machen die Damen und Herren Kommissare? Sorgen sich, dass die wenigen Verbliebenen vielleicht ein paar Cent zu viel zahlen könnten, wenn sie zu 95 % völlig blödsinniges und überflüssiges Geschwafel nachhause verschicken.

Da hätt ich dann noch ein paar Ideen, wie die EU möglichst vielen Menschen wirkungsvoll unter die Arme greifen kann. Beispielsweise könnten Universitäten verpflichtet werden, den Studienbeitrag für Hauptschulabgänger zu senken. Oder alle Fleischhauer, verbilligtes Schweinefleisch an jeden mit moslemischem Religionsbekenntnis abzugeben. Es sollten auch alle Rollstuhlfahrer billigere Wohnungen vermietet bekommen, wenn diese mindestens im 5ten Stock liegen und kein Aufzug vorhanden ist. Und jeder Discobetreiber sollte keinen Eintritt verlangen dürfen, wenn der potenzielle Besucher einen gültigen Seniorenausweis besitzt.

Hoffe nur, dass ich die Eurokraten mit meinen Wünschen nicht überforder. Immerhin, jetzt weiß ich wenigstens, wofür man eine "Telekommunikationskommissarin" braucht.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Mag. Schatz

Während ich diese Zeilen schreibe, bist du wohl gerade ein reines Nervenbündel, weil deine Prüfung erst ansteht. Aber ich weiß einfach, dass dus schaffen wirst. Deswegen kann ich guten Gewissens schon im voraus schreiben:

Es ist vorbei! Du hast es endlich hinter dir! Ich bin so stolz auf dich.

Du hast dir nie den leichtesten Weg genommen, nie dich einfach nur durchgewurschtelt, um zum Ziel zu gelangen. Grad die schwierigste, verschrieenste Betreuerin hast dir ausgesucht. Ich hätt das nicht geschafft, ich hätt (und hab ja auch) nach kurzer Zeit den Hut draufgehaut. Aber deswegen bist du ja jetzt auch Akademikerin, und ich bin nur ein kleines, titelloses Nichts!

Und jetzt musst du schaun, dass das kleine Nichts was zu Essen in den Rachen bekommt! Du bist jetzt Familienoberhaupt, du musst jetzt unser täglich Brot verdienen! Und es werden noch weitere kleine Nichtse kommen, und die musst du dann versooorgen! Mit deinen Wochenendzuschlägen und Schlafzulagen und kollektivvertraglich zugesicherten Biennalsprüngen! Hach, hab ich ein Glück, dass ich so einen Goldesel gefunden hab :-)

Willkommen in der Arbeitswelt, Frau Magister!

Ich liebe dich!

Donnerstag, 19. Juni 2008

The daily bloody...

Liebes Tagebuch!

Du hast dich wahrscheinlich schon oft gefragt, was der Sinn deines Lebens ist. Ich mich nicht. Aber ich liege ja auch nicht den ganzen Tag faul auf dem Papier herum und spreiz gerade mal für ein paar Minuten die Seiten, wenns jemand anderer akut nötig hat. Also, der wahre Grund ist: Ich hasse dich. Ich verachte dich wirklich. Du bist so dermaßen überflüssig. Jedes Mal, wenn ich weltbewegende Ereignisse, grandiose Erlebnisse oder Rekorde für die Ewigkeit in dich eintragen will, fällt mir ein Fliegendreck ein. Nein, du brauchst jetzt garnicht damit anfangen, dass mein Leben elend, langweilig, bemitleidenswert ist. Nein, das liegt ganz allein an dir! Glotzt mich an mit deinen blöden, weißen, leeren Seiten. Willst mir wohl sagen: Schreib, schreib was, wenn dir was Wertvolles einfällt! - Kommst dir wohl besonders gut vor, was? So rein und unschuldig? Oh, wie du mir auf die Nerven gehst mit deiner überheblichen Art. Jeden Tag spitze ich stundenlang die Bleistifte, nur um dir beim Schreiben möglichst weh zu tun. Und glaubst du etwa, du wärst mir gestern unabsichtlich aus der Hand gefallen? Oder unlängst das wie zufällige Einreißen beim Umblättern? Ich würd dich ja so gern ins Kaminfeuer werfen und mich daran laben, wie du im Todeskampf vor lauter Schmerzen knisterst! Aber wen hätt ich dann noch zum Quälen? Meinen Hund? Meinen kleinen Bruder? Hm, die Idee ist vielleicht garnicht... Du hast mir dank deiner Inspiration den Abend gerettet! Oh, was bist du mir nicht der allerliebste Freund in meinem Leben! Ich möchte dich nie wieder missen müssen!

Dein in dich vernarrter Inhaber

Samstag, 14. Juni 2008

Bokkie am Braai

In Namibia gibt es eine deutsche Wüstung namens Kolmannskuppe. So ein Einleitungssatz kann schon mal nur entstehen, wenn man zu viel Zeit hat (meistens in den relativ frühen Stunden [also bis Nachmittag] des Wochenendes) und diese in der Wikipedia versumpert.

Also gut: Ursprünglich wollt ich "Kaiko" in den Google klopfen - ja, ich weiß, "Ride Club" wär wahrscheinlich zielführender gewesen, aber ich wollt schaun, ob dem Kaiko auch noch zumindest ein kleiner Link oder vielleicht auch ein virtueller Schrein mit Marienbüldl gewidmet wird. Und zu meinem Glück (abgesehn mal von der kiloweis draufgehenden Zeit) funktionierte Google nicht. Daraufhin wechselte ich das Searchplugin (hach, Firefox ist cool! Aber vermutlich ham die Redmonder das auch schon gefladert), und mein Schicksal war besiegelt: Kaiko oder besser Keiko ist laut Wikipedia ein gebräulicher (Vorsicht, Überraschung!) japanischer Name - unter anderem eines japanischen Kaisers, der höchstvermutlich schon etwas vertrickert unter der Erd liegt. Kaiser von Japan? Hm, schauma mal nach dem sprichwörtlichen Kaiser von China. Siehe da, der letzte KvC, Pu Yi, regierte sogar noch bis 1912 - sieht man von der zweiwöchigen Periode...

Da mir mittlerweile auch schon wieder mein geliebtes Ö1 ins Ohr flüsterte, musste ich einen Abstecher zur Pest machen, welcher mich wiederum zum Schwarzen Tod führte, der zwar mit der Pestilenz nicht gesichert was zu tun hat, aber zumindest auch dazu führte, dass Europa halbert ausgestorben wurde. Durch den enormen Bevölkerungsschwund wurden etliche Siedlungen und Dörfer aufgegeben und somit zu Wüstungen. Und so eine Wüstung ist eben auch Kolmannskuppe in Namibia - eine ehemalige Diamantenklopferstadt, die wegen a paar Glitzersteindln ausm Nichts in die Höhe gestampft und nach dem Versiegen der Diamantminen genauso schnell wieder von ihren 400 Bewohnern verlassen wurde. In des ehemaligen Lordes Wohnzimmer hausen heute nur mehr Sanddünen kommod - selten triffts der Begriff "Wüstung" so doppelsinnig wie dort.

Und: Namibia war mal Deutsch-Südwestafrika. Offensichtlich waren die Piefke früher ein sehr reiselustiges Kolonialvölkchen. Heutzutage wär ihnen vermutlich der Sprit zu teuer, als dass sie mit ihrem Schiffernakl in dieses distanzierte Wüsteneck navigiererten. Erhalten hat sich aber aus dieser Zeit... naja... "Deutsch" als Nationalsprache, die immerhin von gut 30000 (von insgesamt 2 Mio.) Namibiern parliert wird. Und dazu gehört der Gschrapp vom Massa ebenso wie der küchendeutsche Sklavensprössling. Wenn man also dort vom Mariental auf die Maltahöhe will, kann man den Weg durchaus bei den Einheimischen erfragen, ohne entweder nicht verstanden oder als Konsument bewusstseinserweiternder Substanzen verkannt zu werden.

Natürlich hat das namibische Deutsch durch die Abschottung vom Mutter(sprachen)land im Laufe der Zeit recht kuriose Wandlungen erfahren. Wenn beispielsweise jemand "zu" nachhause kommt, muss er net unbedingt versehentlich im "Drankwinkel" ins Rumfassl gefallen sein - er könnt auch einfach nur dumm, patschert oder verkühlt sein. Wenn einer von seinem "warmen Storch" erzählt, braucht er keine Watschen befürchten, sollt die "Alte" das "fangen". Und man braucht auch keine Angst haben, den Nüffel zum Aspro-Tüffie zu schicken, wenn er Seer gekriegt hat. Aber vermutlich kommt den namibischen Oukies unser Deutsch genauso stiefanders vor wie uns deren.

Und jetzt: Futsek!

Donnerstag, 12. Juni 2008

! (13)

Ich mach jetzt was, was ich selten mach: Ich wette auf ein Fußballmatch. Und nachdem dies grad der 13te Rufzeichenpost ist, kann der mir persönlich durchaus zum Unglück und meiner Umgebung zur Belustigung gereichen. Also:

Sollte Österreich gegen Deutschland mit genau 3:2 gewinnen, rasier ich mir sämtliche Haare vom Körper.

Kenner des letzteren ahnen vermutlich, dass ich mir da wohl Urlaub nehmen muss. Aber ein zweites Cordoba wärs mir allemal wert.

Sonntag, 1. Juni 2008

Noli disturbare pacem meam

KLINGELINGELING!

Ich bin nicht hier. Nichtmal in der Gegend. Garnicht in Wien. Wer will mich da? Was wollen die von mir? Egal. Ich mach nicht auf.

KLINGELINGELING!

Es ist zu früh. Oder zu spät. Ich hör es nicht. Ich spür es nicht. Ich hab keinen Empfang. Auch wenns läutet. Ich heb nicht ab.

KLINGELINGELING!

Pick mir einen Zettel an die Tür. Sprich mir was auf die Box. Schick mir Rauchzeichen. Ich meld mich bei dir. Wenn ich nicht schlaf. Wenn ich nicht bade. Wenn ich nicht esse. Wenn ich Lust hab.

Freitag, 30. Mai 2008

Nie? Wo?

Mah, du Dreck, jetzt hau di endlich übers Hölzl drüber! Joooo, geht si eh... SCHEISSSEEE!!! Des gibts jo net, jetzt geh endlich doch umme! Na oisdann... hach Gott, de gschissene Kuah! Scho wieder mitm Schädl im Orsch... NAAAAAAAAA, SOOO A SCHEISSDRECK!!! Wenn du elendiges Trumm do net boid...

Und so weiter, und so fort. Stunt Dirt Bike ist wirklich ein kurzweiliger Zeitvertreib.

Donnerstag, 22. Mai 2008

! (12)

Die ganze Zeit schon hab ich so einen lästigen Ohrwurm, der geht circa so:

La lalalaaa lalalalaalaa, la lalalaaa lalalalaaaa
La lalalaaa lalalalaalaa, la lalaa lalalalalaaaaa


Also bitte, wenn den wer kennt, schreibe er mir einen Kommentar!

Freitag, 9. Mai 2008

Ratzepüh

Gestern hab ich mir ein rotes Moped gekauft, so einen typischen Gatschhupfer halt, second-hand. War nimmer viel Benzin drin, hab aber noch einen ganzen Kanister dazubekommen. Habs daheim umgefüllt in den Glaskrug. Hat interessant ausgesehn, bernsteinfarben, fast ein bisserl wie dunkles Bier. Ich muss weg, lass den Krug derweil halt so stehen, denk mir noch: Hoffentlich rührt den meine Mutter nicht an. Wie ich wieder komm, ist das Benzin komplett trüb und hat eine Milchschaumkrone. Ich renn zu meiner Mutter, wie man nur so blöd sein kann, dass ma aus dunklem Benzin eine Melange machen kann! Jetzt kann ichs natürlich wegschütten...

Aber es kommt noch besser. Der Stammleser hat natürlich längst erraten, dass das wieder einer meiner kranken Träume war. Ein paar bizarre Szenen - oder warens Stunden? - später wach ich auf, weil der Wecker scho wieder penetrant läutet. Wobei, eigentlich läutet er ja nicht - es is ein Radiowecker, er spielt Ö1. Ich stehe auf und möcht ihn abdrehen. Denkste, er lässt sich nicht abdrehen. Ich drücke Sleep, Snooze, Alarm - alles, was ich halt find. Nix, er zeigt mir die lange Nase. Endlich komm ich drauf, dass ich in meinem damischen Halbschlaf am falschen Gerät herumhantier und der eigentliche Lärm (mittlerweile schon wieder diese grausliche englische Nachrichtensprecherin, die ich weder in der Früh, noch sonstwann aushalt, weil sie dauernd redt, als hätt sie die Pappn voller Kaugummis) vom Radio ausm Wohnzimmer kommt. Also stapf ich, noch immer nicht ganz bei Sinnen, dorthin und versuch, endlich für Stille zu sorgen. Es bleibt beim Versuch - ich find den Alarm-Knopf, der an diesem Gerät auch für die Abschaltung desselben zuständig ist, wenn er schon mal losgegangen is, ums Verrecken nicht. Kippe schon das Gerät, weil ichs net glauben kann und es im Wohnzimmer noch a bissl halbdunkel is. Denk mir die ganze Zeit: Das gibts ja net!, will schon die Lautsprecher abhängen oder die Lautstärke runterdrehen, aber das wär ja unsportlich. Dann endlich, die Erleuchtung. Ich wache wirklich auf, gehe zum Radiowecker, drücke auf Snooze... na alsdann, funkt ja! Ma braucht nur den richtigen Wachzustand finden. Aber ich muss schon sagen: Mein Gehör im Halbschlaf is wirklich a Traum.

Montag, 28. April 2008

Bim/Häusl

Der Monat April nähert sich seinem Ende - wemma das Wetter als Gradmesser ultimativer Glückseligkeit nimmt: Gott sei Dank! -, und bevor die Bäume ausschlagen, will ich dem geneigten Visitorium (gell, da schauts!) doch noch zwei Anekdoten meines kurzen, aber bescheidenen Lebens darbringen:

Vor doch schon einiger Zeit - ich war also noch ein Teenie, zumindest hat ma damals so zu uns gesagt... Ich weiß garnicht, wie man heut zu sowas sagt, da so ein alter Sack wie ich außer Neon-Turmkapperln und Kajal praktisch nix mehr an Jugendkultur mitkriegt... Jugendkultur, was für ein Oxymoron... Wusstet ihr eigentlich, dass "Khol" ein Synonym für Kajal ist? Das freut den ÖVP-Seniorenbund-Andi sicherlich...

Hmpf, jetzt hab ich mich verlaufen. Also nochmal: Vor etlichen Jahren, es war sicherlich noch vor der Jahrtausendwende, da fuhr ich mit der Bim. ULFe gab es damals noch nicht, somit hatten Säuglingsschieber und Stockgänger ein mühevolles Leben. Ich will aussteigen, vor mir eine Dame, die ihren Zenit schon etwas... ein bissl angeknabbert halt schon. Und sie plagt sich natürlich die Stufen des Hochflurers runter. Ich, damals eine Spur asozialer als heute, denke mir noch: "Na, Muatterl!", halt im Sinne eines leichten Anfeuerungsrufes. Jetzt dürft ich mir das anscheinend doch etwas lauter gedacht ham, jedenfalls dreht sich das weiße Haupt um und antwortet entrüstet: "Sie wern aa no amoi so oid wern wia i!" - Mittlerweile weiß ich, dass sie Recht hatte.

Bissl näher in der Gegenwart: Bin mit einem Freund im Ikea einkaufen, nach der Kassa und einem Pepsi drängt der Harn. Ich zum Klo, reiß die Türe auf. Bemerke im Augenwinkel eine langhaarige Brünette, die sich gerade die Hände wäscht, nach mir umdreht und mir einen mutmaßlich etwas indignierten Blick zuwirft. Ich versuche, einen so betretenen, entschuldigenden Eindruck wie nur möglich zu machen, und trete die Flucht nach hinten an. Die fein säuberlich geschlechtergetrennten WCs liegen einander gegenüber. Nach der verflogenen Erstpeinlichkeit will ich die richtige Tür öffnen, bemerke aber im letzten Moment, dass irgendwas noch immer nicht ganz stimmt. Mache kehrt und öffne doch wieder die ursprüngliche Tür. Der Typ mit den langen Haaren stand noch immer bei der Waschmuschel. Für a Frau wär er zmindest von hint garnet so unfesch gwesen.

Montag, 7. April 2008

! (11)

Erkenntnis des Tages:

Gelegenheit macht Liebe.

Donnerstag, 27. März 2008

Hasi

Ich habs getan! Ich hab einen Hasen getötet. Und ich bereue es überhaupt nicht! War offensichtlich sowieso ein ordinäres Subjekt - braungebrannt wie frisch ausm Proletentoaster, Goldketterl um den Hals... Ich hab ihm zuerst mal die Löffel abgebissen. Und guat wars! Und jetzt arbeit ich mich langsam durch die Hirnwindungen zum Gesicht vor. Und guat is! Leiden soll er, quälen will ich ihn! Aber er verzieht keine Miene. Schad eigentlich. Vergellt einem die ganze Lust. Die Frage ist nur: Wenn die Nachspeise schon zur Vorspeise wird, was ist dann die Hauptspeise?

Dienstag, 18. März 2008

Sumsi

Es gibt ein Aquarium! Es gibt ein Terrarium! Warum gibts kein Summarium? Sowas müsst doch locker auf eBay zu verscherbeln sein: Ein Glaskasten mit 50 Bienen drin. Optisch beschaulich und akustisch beruhigend.

Ja, es ist ein Insider. Eine Person nicht näher zu spezifizierenden Namens hat sich unlängst - nennen wirs mal euphemistisch - versprochen und machte ein "summa summarum" zum "summ summarium".

Samstag, 23. Februar 2008

1000 Splitter

Das Gmundner. Von meiner Mutter zum Auszug geschenkt bekommen. 6 Teller, 2 Schüsseln. Hin.
Das Augarten. Ein Schnäppchen aus einem Abverkauf. 6 Häferln, ein Zuckerschüsserl. Perdü.
Das Meißner. Weihnachtsgeschenk 2001. 2 Teller. Zerstört.
Auch das vierteilige Teeservice von Unbekannt. Ein Familienerbstück. In Scherben.

Ich habe kein Porzellan mehr. Alles zerbrochen und zerschlagen. Werdet ihr mir noch welches borgen?

Mittwoch, 20. Februar 2008

MCMLXXXIV? 11111000000? 1984!

Der Cursor blinkt. Was soll er auch sonst tun? Es ist seine Existenz, um uns nicht nur mitzuteilen, dass es ihn noch gibt, weil andernfalls ein Neustart vonnöten wäre. Nein, er verschafft uns darüber hinaus Orientierung: Wo war ich, wo bin ich, von wo will ich weiter, und kommt eh noch ein Zug? Was Religion und Politik nach Jahrhunderten noch nicht restlos zuwege gebracht haben, bestand das kleine blinkende Quadrat binnen kürzester Zeit mit Bravour.

Unlängst hatte ich das zweifelhafte Vergnügen, eines jener alten Instrumente aus dem vorigen Jahrhundert in die Reißn zu bekommen. Immerhin, es dürfte wohl schon ein mobiles Modell gewesen sein, welches zumindest nicht dauerhaft an der Steckdose hängen muss - jedenfalls fiel mir kein sperriges Stromkabel auf. Dann allerdings scheiterte ich schon: Wo bitte war der Einschaltknopf? Da gabs zwar links und rechts jeweils ein Rad, doch stetes Kurbeln setzte offensichtlich keinen Dynamo in Gang. Das Betätigen des seltsamen metallenen Pumpschwengels auf der rechten Seite brachte das Gerät auch nicht zum Booten. War etwa der Akku völlig hinüber? Verzweifelt wandte ich mich an den telefonischen Support jener mir bis dato unbekannten Firma, deren Ausgeburt dieses Ding laut Aufschrift sein musste. Augenblicklich meldete sich eine Herrenstimme. Dies traf mich völlig unvorbereitet. Da ich bislang die besten Jahre meines Lebens in diversen Hotline-Warteschlangen verbracht hatte, wodurch ich immerhin ein beträchtliches Allgemeinwissen über die seltsamsten Musikrichtungen entwickeln konnte, ging ich in letzter Zeit verstärkt dazu über, reflexartig nach dem Ertönen des Ruftons die unfreiwillig gewonnene Zeit halbwegs sinnvoll zu nutzen: Klogehn, Kaffeekochen, Kniebeugen. Diesmal jedoch mündete meine Perplexität in einem spontanen Fritzelack, da der gewohnte Schritt weg vom Telefon bereits halb ausgeführt war.

Nachdem ich meine Knochen wieder mehr oder minder vollzählig eingesammelt hatte und meinem akustischen Gegenüber erfolgreich eine Telefonkonferenz mit der Aufnahmestation des Lorenz-Böhler ausreden konnte, brachte ich mein Anliegen dar. Als konditionierter Kunde hielt ich natürlich Modell und Seriennummer parat, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die Garantiefrist wohl schon seit längerem abgelaufen sein dürfte, da ich mich nicht erinnern könnte, dieses Ding jemals gekauft... aber wenn man schon sowas am Dachboden findet, warum soll man dann nicht, und es sähe ja noch gut aus, und der Computer wäre ohnehin grad mit einem Virus... also wie drehe ich dieses Ding jetzt auf? Der Supportmensch versank in Ähhs und Hmmnen, er kenne das Modell nicht, es wäre wohl tatsächlich schon älter, obwohl er selbst auch nicht mehr der Jüngste und immerhin schon Mitarbeiter des Monats im letzten Jahrhundert, hähää!, und ich möge doch bitte warten, er würde sich schlau machen, kleinen Moment... The answer my friend, is blowing in the wind - ich konnte zwar mitsingen, schließlich kannte ich die Melodie schon aus der Warteschleife eines alternativen Energieerzeugers... aber ich war gefangen, denn er konnte sich jederzeit wieder melden! Ohne Vorankündigung!

Runde 17 Minuten später wurde ich unsanft aus dem Halbschlaf gerissen. Seine Datenbank hätte ihm zu diesem Modell etwas gehustet, darum habe er keinen Stein auf dem anderen gelassen und das halbe Haus befragt, ob die Kollegen denn wüssten oder wenigstens _wen_ wüssten... und dann immerhin den Goldtipp bekommen, den Urlaub des Dienstältesten handymäßig zu unterbrechen. Dieser Tattergreis von 42 Jahren - firmenintern war er als "Jurassic Koarl" bekannt, wie mir mein Supportengel mit hörbarem Grinsen erläuterte - hätte die Empfehlung abgegeben, man möge doch ein Blatt Papier vom Format A4 vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger der einen Hand nehmen und zwischen Führungsschiene und Gummiwalze halten und mit der anderen Hand an einem der Räder drehen, bis das Blatt merklich eingeklemmt wäre, und dass ich für weitere Erläuterungen zum Funktionsumfang des Geräts das Wort "Schreibmaschine" in den Google klopfen sollte.

Prima Idee. Mach ich dann gleich, wenn ich wieder Internet habe.

Dienstag, 12. Februar 2008

! (10)

"Dramatische Entwicklung - Europäische Jugendlicher tun sich beim Lesen immer schwerer."

orf.at-Mitarbeiter dafür beim Schreiben.

Sonntag, 10. Februar 2008

Selten so gelacht

Ich bin gerade aufgewacht. Das ist an sich noch nix Besonderes, denn das passiert mir so gut wie jeden Tag mindestens ein Mal. Nichtsdestotrotz ist das Aufwachen nach einem Alptraum immer etwas qualitativ Bemerkenswertes. Meist wacht man nach dem größten Schrecken auf, gelegentlich aber auch erst ein bisserl später (sozusagen nach dem Abspann), selten aber vor dem Schrecken. Kloar, sonst wärs ja kein Alptraum. Heut wars aber kein bizarres Horrorszenario, welches meinen Schlaf jäh unterbrach, sondern leider etwas recht Realistisches und weiteres Kopfzerbrechen Verursachendes.

Ein paar Ziele hab ich noch im Leben. Irgendwann amal Komposition studieren. Oder ein Kabarett schreiben und auf die Bühne bringen. Wenn der geneigte Leser jetzt in schallendes Gelächter ausbricht, ist mir das nicht ganz unrecht. Schließlich bin ich noch nicht in der Lage, mir aussuchen zu können, ob mein zukünftiges Publikum im oder übers meinige Kabarett lacht. Ich betrachte das also als indirekte Starthilfe. Allerdings gab der nun endlich folgende Alptraum meinem Wunsch wieder einen gewissen Dämpfer.

Ich stehe auf der Bühne, voller Saal von der Größe eines Vindobona, einer Kulisse oder eines Audimax. Es war garantiert weder Generalprobe noch Premiere, denn dann hätte das Publikum wohl etwas fehlertoleranter reagiert. Es kommt, wie es kommen muss: Ich verhaspel mich im Programm, weiß in einer Nummer, bei der ich irgendwas am Klavier tun sollte, überhaupt nimmer weiter, stehe minutenlang vor dem Klavier mit dem Rücken zum Publikum, versuche zu improvisieren. Interessanterweise heiß ich die ganze Zeit "Vitasek" - der spricht zwar auch ständig vom Scheitern, hat aber das Scheitern immerhin schon so weit perfektioniert, dass das Publikum dieses als beabsichtigte Kunstform ansieht. In meinem Fall ernte ich Schmährufe, die Zuschauer werfen mir hämisch deren eigene Wuchteln und Textbausteine entgegen, um mich erkennen zu lassen, dass sogar jeder Trottel das Programm besser fortführen könnte als ich. In meiner panischen Verzweiflung versuche ich, die Leute zu weiteren Zwischenrufen zu animieren und das ganze als geplante Aktion meinerseits aussehen zu lassen. Die Stimmung wird jedoch immer aufgeheizter und aggressiver, und als mich dann die ersten beiden Semicornettos von der Bühne prügeln wollen, trete ich die Flucht nach vorne an und verkünde ins Mikrofon, dass diese Nummer so dilettantisch konzipiert war, man sich hier nicht bei einem Schenkelklopferabend wähnt, sondern auf einer Kleinkunstvorstellung befindet, im Falle des Nichtgefallens gerne das Eintrittsgeld an der Kasse rückerstattet haben könne, aber man mich bitte (hauptsächlich körperlich) in Ruhe lassen möge. Der Saal leert sich, es bleibt der Möchtegern-Vitasek mit einer zerstörten Illusion. Ein Zuschauer kehrt noch zurück und gibt gute Ratschläge, die Freundin tröstet unsereins. Blackout - oder besser gesagt: Whiteout, da man ja nach der Nacht erwacht.

Schon oft hatte ich im "echten" (Ansichtssache) Leben Deja vus der dritten Art. Im allgemeinen hat man bei Deja vus das Gefühl: Mah, des hob i doch scho amoi gseng, gheart, gspiat, ton... Meine Deja vus sind jedoch zum überwiegenden Teil Szenen, die ich schon mal erträumt habe. Nun war diese Nacht auch einiges an Unrealistischem - Hornissennester im Gelmantel -, Akzeptablem - ein Hurrikan, bei dem etliche Leute nur deswegen davonfliegen, weil sie zu dämlich zum Festhalten sind - und schlicht Saublödem - Palatschinken aus Trinkgläsern essen - im Traum-Potpourri, was mich im Alltag nicht sonderlich bekümmern würde. Aber ich muss ja meine Träume auch nicht herausfordern, indem ich mich justament auf eine Bühne stell, um von dieser im besten Fall gebuht zu werden.

Ich werd wohl meine Zukunftswünsche etwas umgestalten müssen. Eintausender ohne Sauerstoffflasche erklimmen zum Beispiel. Oder Touristen am Stephansplatz erklären, dass das zu ihrer Linken die Votivkirche ist, und dass ihr Stadtplan leider einer jener bedauerlichen Fehldrucke ist, die uns Einheimischen das Leben schwer... obwohl, wenn ich mir Prügel einfangen will, könnt ich doch gleich auf die Bühne... seufz.

Dienstag, 5. Februar 2008

! (9)

Ich würde ja geradeaus schauen, aber der Weg ist voller Hundescheiße...
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