Donnerstag, 24. November 2011

! (64)

Neulich im Obi. Unsereiner benötigt eine Beratung bezüglich Bohrmaschinen. Am Informationsschalter befindet sich eine Dame, die man mit seinem Problem konfrontiert. Sie weist in die Gegenrichtung und meint: "Da fragen S' am besten den Herrn da hinten, den mit dem breiten Scheitel." Ich folge dem ausgestreckten Zeigefinger und erblicke 20 Meter weiter besagten Herrn - mit einem gleichsam dem Bilderbuch entrissenen Erwin-Pröll-Gedenkhaarkranz.

Tränen schießen in die Augen, das Zwerchfell hebt an zu erbeben. Die Dame bemerkt das wohl und fügt gespielt erschrocken hinzu: "... aber sagen S' ihm das bitte nicht!"

Freitag, 21. Oktober 2011

! (63)

Im Wandel der Zeit:

Jahrhunderte, -tausende, -millionen tanzten Libellen ums Licht.

Dann kam das Fernsehen. Und plötzlich tanzten die Menschen mit den Libellen ums Licht.

Dienstag, 11. Oktober 2011

! (62)

20 Gran = 1 Skrupel
3 Skrupel = 1 Quintlein
4 Quintlein = 1 Loth
2 Loth = 1 Unze
12 Unzen = 1 Wiener Medizinal-Pfund

Wenn die Apotheker von Anfang an mitm Dezimal-Kilo gewogen hätten, hätte deren Beruf wahrscheinlich damals wie heute eher die Wertigkeit eines Billa-Kassiers...

Dienstag, 27. September 2011

! (61)

Mei Hund, der hot drei Zecken,
drei Zecken hot mei Hund.
Und hätt er net drei Zecken,
donn warat er gesund.

Donnerstag, 1. September 2011

Der Kreis

Horak schaute ungläubig auf X. Doch ja, es war eindeutig: X winkte ihn zu sich. Und Horak freute sich. Lange hatte er dem verschworenen Grüppchen zugesehen. War mal näher, mal ferner, aber in Gedanken immer mittendrin. Leider nur in Gedanken. Es war nicht so, dass sie ihn schnitten - ganz im Gegenteil. Sie waren stets freundlich und fröhlich zu ihm und gestatteten ihm regelmäßig einen Blick in den Kreis. Aber eben nur einen Blick - Horak war stets nur Tangente, der Kreis blieb ihm verschlossen. Jetzt endlich sollte er Einlass finden in den inneren Zirkel? X winkte ihn herbei, der Kreis öffnete sich. Horak freute sich. Er malte sich aus, wie schön doch die Zukunft sein könnte. Endlich innerhalb des Kreises. Er würde dazugehören. Er wäre gefragt. Nicht nur einfach geduldet. Nicht wie bisher, wenn er sie reden hörte, und sie es bemerkten, und sie ihn höflicherweise fragten, ob er vielleicht auch... als Tangente. Nein, nicht mehr. Dazugehören. X winkte immer noch. Horak freute sich. Er beschleunigte seine Schritte.

Er vernahm etwas im Augenwinkel. Jemanden. Er stutzte und blickte sich um. Hunderte, Tausende. Manche mit, manche ohne Scheuklappen. X winkte.

"Freue dich über jede Ent-täuschung! Es ist eine Täuschung, die zu Ende gegangen ist."

Montag, 25. Juli 2011

Mollywood

Hollywood-Blockbuster. Wieder einmal ist die ganze Menschheit von Außerirdischen bedroht. Als letzter Ausweg wird ein Selbstmordpilot benötigt, der einen Atomwaffenjet ins Raumschiff fliegen soll. Keiner der vermeintlichen Helden will die Aufgabe übernehmen. Da tönt es aus der hintersten Reihe: "ICH mach das!" - Ungläubiges Raunen. Ein Mann mit Vollbart und Turban kämpft sich durch die Menge: "Lasst mich durch! Auf mich warten die Jungfrauen!"

Das wär doch mal eine Imagekampagne...

Dienstag, 12. Juli 2011

We like to party!

"Kennst du 'Samba Party'?"
"Nein, was ist das?"
"'Samba Party'! Das Lied! Eh urbekannt!"
"Sagt mir nix."
"Wart, ich spiels dir vor..."

Natürlich hab ichs gekannt - das von Santana. Halt unter einem anderen Namen.

Montag, 11. Juli 2011

#1

Ich hab ein Ziel in meinem Leben,
ich würde alles darum geben:
Die Nummer 1 will ich mal werden.

Doch halt, es klingt vielleicht verwegen,
ich sage euch, es könnte klappen,
denn spärlich sind die Konkurrenten.

Was ich will, werd ich euch sagen,
zumute ist mir nicht zum scherzen,
voller Ernst kann ich verkünden:

Ich hab ein Ziel in meinem Leben,
die Nummer 1 will ich mal werden,
in den Charts ganz oben stehen,
aus allen Radios erklingen,
aus dem Fernseher erschallen -
in afghanischen Gefilden.

Sonntag, 10. Juli 2011

Eine kleine Ausnahme

Wieder mal einer dieser spärlichen Anlässe, das Schweigen zu brechen: Erschwerend, was regelmäßige Blogeinträge betrifft, hinzugekommen ist - neben dem schon erwähnten Facebook und aufgrund von auf vielerlei Umständen beruhender Dauermüdigkeit :-) - ein weiterer "Zeitfresser". Ich habe mir an sich zum Start dieses Blogs fest vorgenommen, ihn nur als Kanalisierung eigenen geistigen Eigentums zu verwenden, und sei es noch so dümmlich oder banal. Keine Links, keine Bilder, keine Videos, die nicht auf meinem höchstpersönlichen Mist gewachsen oder nicht zumindest durch letzteren verfeinert geworden wären.

Aber heute muss ich mal eine Ausnahme machen: niemehrschule

Ein Konkurrenz-Blog... naja, eigentlich nicht. Das wäre, als würde man ein monatlich erscheinendes Druckwerk mit einer Tageszeitung vergleichen (rein auf die Erscheinungsfrequenz bezogen). Also: Ein Blog voller alltäglicher Erlebnisberichte eines Lehrers. Fad? Mitnichten. Unsereiner hat ja lediglich 13 Jahre à 10 Monate die Schulbank gedrückt und ist denen, auf welche im Schnitt 30 Augenpaare ihre Blicke richteten, Tag für Tag auf die Nerven gegangen - oder umgekehrt. Auch die größeren Fragen betreffend Bildung wurden erst mit jedem Tag interessanter, an dem man deren Auswirkungen nicht mehr genießen musste.

Hier schreibt einfach ein (halbanonymer) Gymnasiallehrer aus dem Großraum Wien, was heutzutage aus der Sicht eines Rädchens im System richtig und falsch läuft, wie man mit dem Alltag umgeht, wie klug oder weniger die Bildungsobjekte... äh... Schüler ihre Laufbahn gestalten, aber auch was "hinter den Kulissen" vorgeht, mit Kollegen, Direktoren und den weiteren Instanzen außerhalb des Schulgebäudes. Kritisch, hinterfragend und vor allem: kurzweilig. Und nicht selten so, dass man auch im positiven Sinne genötigt wird, sich durch die zahlreichen Kommentare zu den Beiträgen zu wälzen.

Kurzum: Eine absolute Empfehlung meinerseits. Aber höchstens geeignet für Leute, die auch gelegentlich dem Suchtfaktor der Wikipedia erliegen (Klick... klick... klick... was, schon wieder 3 Uhr morgens?!). Ich werd noch ein bisschen brauchen, hab noch drei "Schuljahre" nachzulesen...

Samstag, 2. Juli 2011

Heiliger Toby Maguire!

Buy-In. 15 €.
Erstes All-In - Pre-Flop AQ suited. Call. Call. Super - ungspitzt in KK und JJ grennt.
Rebuy. 10 €.
Zweites All-In - Am Flop ein 9er-Drilling, mit A-Kicker. Call. Super - vis-a-vis ein JJ, im Endeffekt in ein Full grennt.
Rebuy. 10 €.
Drittes All-In - Wieder am Flop ein 9er-Drilling. Call. Rechts von mir ebenso ein 9er-Drilling, mit höherem Kicker.
Rebuy. 10 €.
Viertes All-In - Pre-Flop QQ. Jetzt muss es doch _endlich_ klappen. Call. Rechts von mir AA.

Dankeschön. In 14 Tagen wieder.

Montag, 23. Mai 2011

Rampenlicht

Der Schweiß auf der Stirn,
die Leere dahinter.
Die Grade vom Frühling,
die Stimmung vom Winter.
Das Puder im Auge,
das Make-up zerfließt.

Die Spannung zerreißt dich,
sie führen dich ins Licht,
es ist unvergleichlich,
du kennst es noch nicht.
Du wirst nie vergessen,
es bleibt dir im Kopf.

Das Tosen der Massen,
dazwischen die Ruhe
vorm Sturm. Wird es passen,
was ich heut hier tue?
Du brauchst dich nicht sorgen,
es wird halb so schlimm.

Dienstag, 22. März 2011

! (60)

Des Oita is a Hund
ollawäul muaß ma aufpassn
dass ma si ned unnedig valetzt

Geht scho in da Fruah los
do soitast net mitn foischn Fuaß
des Bett valossn

In da Dusch muaßt aufpassn
dassd beim eine und außesteign
kan Fritzelack hilegst

Und wonnst donn ind Firma foahrst
und vua da Bim a Brezn reißt
schaust aa liab aus

Deswegn geh i goarnimma ausm Bett auße
wäul donn is ma auf da sichan Seitn

Donnerstag, 10. März 2011

! (59)

Wieder mal eine "anstrengende" Wikipedia-Session hinter mir. Über ausgestorbene Sprachen, Trümmersprachen - Sprachen, die der Nachwelt zwar in Schriftfragmenten erhalten geblieben sind, aber eben nur in Trümmern, also aufgrund dessen, was man gefunden, ausgegraben, konserviert hat, nicht mehr vollständig in Rechtschreibung und Grammatik wiederherstellbar sind.

Ich kann mir grad lebhaft vorstellen, was sie in 1000 Jahren für einen Eindruck von der deutschen Sprache bekommen müssen, wenn ihnen ein alter Facebook-Server in die Finger kommt...

Donnerstag, 10. Februar 2011

! (58)

Wer mit Worten nicht ins Schwarze trifft,
dem bleibt nur der Griff zum Zeichenstift.

Montag, 31. Jänner 2011

Nur die Wurscht hat zwei

Vielen meiner tausenden Lesern mag es schon aufgefallen sein: Ich schreib nimmer so oft. Es gibt einen eindeutigen Schuldigen dafür: Mark Zuckerberg. Facebook ist vielleicht nicht grad der Tod, aber doch die immerwiederkehrende Lungenentzündung eines Blogs. Aber ich geb mir Mühe, im Gegensatz zu so manch anderem Weichzeichner... äh... -ei. (PS: Vor einem ersten Korrekturlesen gab ich mir noch müde statt Mühe. Aber das ist wiederum ein anderes Kapitel...)

Nun hat ja ein guter Blogeintrag einen Anfang und ein Ende. Ich bin bescheiden: Ich bin mittlerweile schon froh, wenn er ein Ende bekommt. Ich hab nämlich einen ganzen Haufen an Entwürfen oder auch nur Gedankengerüsten, die einfach nix werden wollen.

Da wäre mal das kleine Philosophikum über Hollywoodstars, die es "geschafft haben" - und dann derart geschafft sind, dass sie irgendwann zum alten Eisen geschafft werden. Und da gibts viel Häme von so mancher Hausfrau, die wahrscheinlich insgeheim gern wenigstens so abgesandelt wäre wie Britney Spears in ihren übelsten Zeiten.

Oder das Sinnieren über alternative Evolutionen, in denen Männer mit Männern nur Mädchen kriegen können und Frauen mit Frauen nur Buben, und ob man das Herumgezicke gegen das Steißweh eintauschen wollert.

Oder ein Nachruf auf die geklebten "Kleckse", die in den frühen 90ern so manche Motorhaube verziert haben, und die eigentlich auch nur ein Revival aus der Steinzeit sein dürften, nachdem man in Lascaux eine Höhlenmalerei mit dem Arbeitstitel "Archaeopteryx scheißt auf Renault" gefunden hatte.

Aber mein absolutes Meisterwerk, welches seit Jahren seiner Fertigstellung harrt, ist ein historischer Rückblick auf einen bitterkalten Februarmorgen, als zwei Grüppchen durch Elsässischen Tiefschnee aufeinander zustapfen, und sich die beiden Anführer - übrigens Brüder, nämlich Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle - einander zu erkennen geben: "Sers Glotzata! No, wia gehts da?" - "Hearst, sog net ollawäul 'Glotzata' zu mir! Des gaunze Gsindl hot mi eh scho d'längste Zeit auf da Schaufe..."

Wär schön, wenn da mal was weiterginge. - Und wenn ich für diesen Eintrag auch noch ein Ende fände.

Freitag, 7. Jänner 2011

BOFH

Als allmächtiger Sysadmin hatte man früher u.a. Zugriff auf alle Passwörter jener Benutzer, die sich auf einem gewissen System anmelden. Im Optimalfall war das die ganze Firma. Früher. Der Spaß ging mittlerweile ein bisschen verloren, da seit eh schon längerem Passwörter nicht mehr unverschlüsselt abgespeichert werden. Aber bei manchen Systemen gibt es sogenannte Sicherheitsfragen, die gestellt werden, wenn jemand sein Passwort vergessen hat und es zurückgesetzt haben will, und die so persönlich sind, dass jemand anderer, der nicht gerade Wohnräume und Lebenszeit mit demjenigen teilt, eher nicht wissen wird, wie zB "Welchen Mädchennamen hatte Ihre Mutter?" oder "Wo gingen Sie in die Volksschule?". Und diese Fragen und Antworten werden in einem gewissen System kurioserweise nicht verschlüsselt gespeichert.

Eine mögliche Sicherheitsfrage war: "Wie lautet der Vorname Ihrer/s ersten Freundin/es?"

Eine gefundene Antwort: "Schlampe"
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