Sonntag, 24. August 2008

Dabeigwesen war alles

ACHTUNG: Der folgende Blogeintrag ist zu einem großen Teil morbid und geschmacklos. Wer ihn liest, tut dies auf eigene Gefahr und möge mir nachher nicht vorwerfen, ich hätte ihn nicht gewarnt.

Das war also Olympia 2008. Zumindest für uns. Einmal Silber, zweimal Bronze - war schon mal besser. Aber naja, wir sind eben nur ein kleines Land - deswegen haben uns unsere unsympathischen Nachbarn eine Kajakeuse vorbeigeschickt, die uns netterweise eine Medaille beschert hat. Nur zu dumm, dass wir den lieben Germanen im Gegenzug einen Olympiasieger im Gewichtheben verschafft haben, weil wir ihn von hier vergraulen mussten. Bronze rein, Gold raus - bizarre Medaillenmigrationspolitik.

Apropos Gewichtheben: Stoßen und Reißen sind bekanntlich olympiataugliche Sportarten, Bankdrücken jedoch - Irrtum vorbehalten, da ich angesichts der nachtschlafenen Übertragungszeiten eingestehen muss, nicht jede Entscheidung haut- oder zumindest fernsehnah (ui, das schlagt sich ordentlich) miterlebt zu haben - nicht. Ich hätte da einen Vorschlag, wie man diese Lücke zukünftig nachhaltig (also nicht per anachronistischen Reinstallationen wie Tauziehen, Sackhüpfen und Kirschkernspucken) schließen könnte: mit der Einführung des olympischen Banklreißens. Attraktive Bewerbe winken, wie zB 30-Meter-Turmspringen (ins Kinderbecken), Rhythmische Gymnastik (mit Molotow-Cocktails und Kettensäge), Granatenbaseball oder Tigerreiten. Der ursprüngliche Gedanke bezüglich Amateurstatus würde hier wieder stärker in den Vordergrund treten, da übertriebenes professionelles Training einer möglichen Olympiateilnahme eher entgegenwirkt. Man sollte nur von übermotivierten Experimenten a la "Best of three" absehen und den Bewerb in einem einzigen Durchgang über die Bühne bringen - auch auf die Gefahr hin, dass spontanes Glück oder Pech (beispielsweise Abrutschen vom Felsvorsprung oder verzögertes Auslösen der Schusswaffe) über den Olympiasieg entscheiden können, was wiederum die Punkterichter in Bewertungsnöte bringen könnte. Und selbstverständlich sollte man bei allenfalls vorgenommenen Siegerehrungen die Fahnen nur auf Halbmast setzen.

Sollte das Banklreißen wider Erwarten tatsächlich in den Sportartenreigen der kommenden Sommerspiele aufgenommen werden, erwarte ich mir eine wahre Medaillenflut für Österreich. Natürlich nur, falls ausschließlich waschechte Wiener zu den Bewerben entsendet werden. Die wären vermutlich unschlagbar. Sofern Japaner und Schotten zuhause bleiben.

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