Mittwoch, 21. April 2010

Fabelhaft

Wenn in der Firma der Magen zum knurren anfangt - und das tut er andauernd, aber irgendwann ist auch amal die Naschlade leer -, gibt es keine großartigen Alternativen. Man kann sich beim Billa mit einem reschen Leberkässemmerl versorgen. Man kann die Eurest-Kantine im Haus aufsuchen. Oder man geht zum Fabelhaft.

Nun ja, wie sie auf den Namen gekommen sind, ist mir schleierhaft. Gut, das Essen dort ist durchaus bekömmlich, keine Frage. Aber wenn man schon mit Elativpartikeln herumwirft, wär doch wenigstens ein Priselchen Wortwitz angebracht - wie beispielsweise bei der Wunderbar. Egal. Was dort jedenfalls fabelhaft ist, ist die Speisekarte:

gebratenes schweinskotelett an buttergemüse und reis
gekochtes schulterscherzerl vom rind, an dillfisolen und rösti
hühnerkebap mit zwiebel, tomaten und gurken im fladenbrot an knoblauchrahm
bratwürstel an sauerkraut, spiegelei und serviettenknödel
gegrillter meeresfrüchtespieß mit fenchel, an currysauce und basmatireis


Aufgefallen? Nicht die Kleinschreibung - wenn sie unbedingt ihre Speisen diminuieren müssen, dann mögen sie das meinetwegen tun. Nein, es ist dieses kleine "an". Man möge im obigen Kartenauszug jedes "an" durch ein "mit" ersetzen - es tät sich genau garnix ändern. Aber es klingt so gut. Es klingt edel. Es klingt nach Nouvelle Cuisine. Und es verändert die Bedeutung. Unlängst bin ich etwas schief angeschaut worden, als ich reklamiert hatte, dass meine Piccata milanese auf den Nudeln lag - und nicht sauber an, also neben den Nudeln, wie es mir eigentlich von der Speisekarte versprochen wurde. Wenn sie meinen, besonders fein klingen zu wollen, sollten sie eigentlich auch die daraus resultierenden Spitzfindigkeiten vertragen können.

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